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Lexus
Die Deutschen haben erst kürzlich Meinungsforschern kundgetan, dass für sie der Wasserstoff und der Hybridantrieb für die Zukunft des Automobils stehen. Vom Wasserstoff als Treibstoff wissen wir, dass der noch lange eine Vision bleiben wird. Aber Autos mit Hybridantrieb gibt es schon länger, zunächst als wenig ansehnliche Sonderlinge in der unteren Mittelklasse, jetzt aber auch in der Luxusklasse, zum Beispiel beim Lexus GS 450h („h“ wie Hybrid).
Im Lexus GS 450h wohnt die Kraft der zwei Herzen. Eines schlägt im Sechszylinder-Viertakt-Benziner mit 3,5 Liter Hubraum, 218 kW / 296 PS Leistung und einem maximalen Drehmoment von 386 Newtonmeter (Nm) bei 4800 Umdrehungen pro Minute (U/min). Das zweite Herz arbeitet elektrisch. Es ist ein Drehstrom-Synchronmotor mit 147 kW / 200 PS, der sein maximales Drehmoment 275 Nm von 0 bis 3800 U/min anbietet.
Schon der Blick auf diese Daten zeigt den Vorteil des Hybridsystems in Sachen Vortrieb: Bei keinem anderen Antrieb – es sei denn, er erfolgt rein elektrisch – steht über das gesamte Drehzahlband ein bulliges Drehmoment zur Verfügung. Und bei Volllast bringen beide Antriebe 254 kW / 354 PS zusammen. Das ist eines dicken Achtzylinders wert.
So ein bisschen erinnert das Fahrverhalten des GS 450h an das eines Achtzylinder, jedenfalls im Hinblick auf die Gelassenheit der Leistungsentfaltung, nachdem der Elektromotor das Fahrzeug erst einmal elektrisch und daher leise schnurrend in Fahrt gebracht hat. Wenn danach das ungewöhnliche Rundinstrument anzeigt, dass jetzt mehr als 250 kW zur Verfügung stehen, dann beschleunigt der LS 450h in nicht einmal sechs Sekunden von 0 auf 100 km/h und wird erst bei 250 km/h abgeregelt.
Das beeindruckt bei einer Limousine mit fast 2,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Elektromotor und die Nickel-Metallhydrid-Batterie sind eben keine Leichtgewichte, auch wenn der LS 450h damit scheinbar mühelos fertig wird. Nur bei hohen Drehzahlen zeigt sich eine Schwäche des Verzichts auf den Achtzylinder: Der Sechszylinder lässt dann keinen Zweifel daran, dass er sich bei hohen Geschwindigkeiten sehr anstrengen muss.
Doch auch dieser Lexus reizt nicht zum Rasen, sondern zum gleitenden Reisen. Hält man sich daran, kann er es mit den sogenannten Premium-Limousinen gut aufnehmen. Beim Verbrauch bietet der LS 450h im Stadtverkehr große Verbrauchsvorteile spielt der Hybrid seinen Systemvorteil voll aus. Verglichen mit einem großen Diesel verbraucht der Lexus-Hybrid im Stadtverkehr zwei bis drei Liter Kraftstoff weniger, so rund neun Liter Super auf 100 km. Auch auf der Landstraße und bei mittleren Autobahngeschwindigkeiten braucht er weniger. Bei Höchstdrehzahl wirkt sich das dann notwendige hohe Drehzahlniveau negativ auf den Verbrauch aus; denn dann arbeitet der Sechszylinder allein und braucht entsprechend Futter. Als Durchschnitt nennt Lexus für den LS450h einen Wert von weniger als zehn Litern.
Selbst nach langen Autobahnfahrten hatten wir kein Problem mit nachlassender Kapazität der Batterie. Die wird im Schubbetrieb und bei jedem Bremsvorgang aufgeladen, aber beim Beschleunigen mit hoher Leistung eben auch wieder heftig entladen. Doch haben wir es nicht geschafft, sie mit langen und schnellen Autobahnfahrten zu überfordern. Bei acht Jahren Garantie, die Lexus auf alle Hybrid-Komponenten anbietet, wäre das auch nicht unser Problem geworden.
Mit seinen 4,80 Metern Länge passt der Fünfsitzer gut in die Klasse der Premium-Limousinen. Diesen Anspruch unterstreicht der Preis von mehr als 67 000 Euro. Aber das inzwischen eigenständige Lexus-Design außen und innen, das Niveau seiner Ausstattung und die technischen Feinheiten wie das System zum automatischen Einparken mit Rückfahrkamera rechtfertigen diese hohe Einordnung ins deutsche Preisschema.
Der Hybridabtrieb beweist im Lexus LS 450h, dass ihm nichts Unfertiges mehr anhaftet. Er hat seinen Platz in der automobilen Welt gefunden. Es lohnt nicht, darüber zu streiten, ob Diesel oder Hybridantrieb oder gar der Diesel-Hybrid der Antrieb näheren Zukunft sein werden. Der Markt hat längst entschieden, dass alle Antriebssysteme ihren Platz in dieser Welt haben werden, jedenfalls so lange, bis aus dem Wasserstoff eines Tages tatsächlich einmal ein Treibstoff für den massenhaften Individualverkehr geworden ist.
(ar/Sm)
geschrieben von veröffentlicht am 05.02.2007 aktualisiert am 05.02.2007
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