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Maserati
Dass dies Maserati waren, ergibt sich quasi von selbst, denn niemand außer Maserati hätte je auf die Idee kommen können, eine Luxuslimousine mit dem Herzen einer Hochleistungssportwagen schlicht "Quattroporte", also "Viertürer", zu nennen. Deutsch klingt es platt, italienisch wie eine Sinfonie.
Maserati Quattroporte. Foto: Auto-Reporter/Maserati
Der Maserati Quattroporte misst 5,05 Meter, ist serienmäßig luxuriös ausgestattet und hämmert die Fahrleistungen eines Rennwagens auf den Asphalt. Das Antriebskonzept und damit einhergehend die Gewichtsverteilung sind eher untypisch für eine Oberklassekarosse. Heckantrieb, Transaxle-Bauweise sorgen für eine Achslastverteilung von bemerkenswerten 47 (vorne) zu 53 Prozent.
Unter der Haube arbeitet der längs hinter der Vorderachse zur Mitte hin eingebaute 4,2-Liter-V8, der aus dem Coupé bekannt ist, in seiner Entwicklungsstufe für den Quattroporte aber glatte 400 PS (290 kW) bei 7000 Umdrehungen pro Minute leistet. Sein Drehmoment, dessen Maximum von 451 Newtonmeter bei 4500 Umdrehungen pro Minute anliegt, darunter aber schon zu einem hohen Prozentsatz zur Verfügung steht, stachelt zu Verhalten an, die man dem Auto besser nicht antun sollte.: Rumbummeln und dann im 6. Gang auf Gas treten. Da grummelt er kurz, aber dann marschieren die "tanti cavalli" die vielen Pferde los wie die Quadriga von Ben Hur. Bei normalem Durchschalten der Gänge passiert der Viertürer die 100 km/h-Marke nach 5,2 Sekunden. Und dann gibt es weiterhin kein Halten bis zur Spitze von 275 km/h.
Dass man nicht einfach herumschaltet, sondern sich entweder automatisch (wann immer der Wagen gestartet wird, befindet sich das Getriebe im Automatik-Modus) oder im Manuell-Modus mit Rennwagen-Accessoires in Gestalt von Schaltpaddles am Lenkrad die Gänge wechselt, versteht sich beinahe von selbst. Natürlich verfügt der Quattroporte über die maximale Menge von Airbag und Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer. Und selbstverständlich besitzt er auch alle die elektronischen Komponenten, auf die man heute nicht verzichten mag wie ESP, ASR und etc.. Das Beste aber erlebt man, wenn man den Knopf auf der holzvertäfelten Mittelkonsole drückt und sich ganz dem naturbelassenen Fahrvergnügen hingibt. Dann nämlich spürt man in all dem Luxus, der einen umgibt, das Herz des Maserati. Und das schlägt so sportlich, wie man sich das nur wünschen kann. Je weiter die Drehzahl des V8 nach oben klettert, desto kerniger, desto orchestraler, desto wunderbare entwickelt sich die Begleitmusik. Und ich frage mich: Brauche ich da eigentlich die sündhaft teure Hightech-Hifi-Anlage, wenn mir der Motor doch schon die Musik spielt?
350 Maserati Quattroporte möchten die Italiener in diesem Jahr noch in Deutschland verkaufen. Das dürfte selbst angesichts des respektablen Basispreises von 99 100 Euro zu schaffen sein, zumal bereits 280 verkauft sind. Die restlichen 70 könnten die Gutbetuchten unter sich verlosen.
Sir Peter Ustinov, der große Mann, Schriftsteller, Schauspieler und Philosoph, hatte drei. Von seinem Letzten, einem Quattroporte der Serie I, von der zwischen 1963 und 1971 genau 770 Stück gebaut wurden, hat er sich nie getrennt. "Das ist wohl das beste Auto, das ich je besaß. Es wird noch da sein, wenn ich nicht mehr bin." Der große Ustinov hatte wie fast immer – Recht
Von Von Rolf-Peter Bleeker
25. April 2004. Quelle: Auto-Reporter
geschrieben von veröffentlicht am 10.02.2006 aktualisiert am 10.02.2006
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