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Mazda
Die Japaner haben in den vergangenen Monaten in Europa mehr Fahrzeuge verkauft als in den vergangenen zwölf Jahren, auch in Deutschland rollen die Modelle in der Erfolgsspur. Das Design wurde dabei deutlich aufgefrischt. Im Test der Mazda 3 Sport mir einem Zweiliter-Benziner, der 110 kW/150 PS auf die Kurbelwelle stemmt und dem Kompakten durchaus sportliche Fahrleistungen verleiht.
Mazda 3 Sport. Foto: Auto-Reporter
Wenn der Mazda 3 dann auch noch in einer Art hammerschlagblauen Lackierung auf den Hof rollt, bekommt der Fahrer ein bisschen das GTI-Gefühl der ersten Stunde. Dazu sorgen 16-Zoll-Leichtmetallfelgen für einen sportlichen Auftritt. Auch das Design der Polster weckt mit seinen blau-schwarzen Querstreifen ein wenig Erinnerungen an die Achtziger Jahre. Das Ganze ist aber gut gemacht. Die Qualität scheint auf den ersten Blick sehr ordentlich, die Sportsitze sind bequem und die aufwendig gestaltete Bedieneinheit wirkt regelrecht poppig. Sucht der Fahrer einen neuen Sender im Radio, laufen rote Leichtdioden in einer Reihe über die Konsole. Auch das leuchtende Rot der Instrumente zeigt: hier ist ein Sportler am Werk. Dabei ist die Bedienung einfach und klar. Lediglich das (2300 Euro teure) Navigationssystem mit klappbarem Monitor erwies sich als recht langsam, die Bedienung über einen Einheit recht neben dem Schalthebel als umständlich.
Im Fond sind die Platzverhältnisse in Ordnung, man sitzt tief und kommt deshalb nicht mit der relativ flachen Dachlinie ins Gehege. Der Platz in der Mitte ist allerdings wegen der deutlichen Ausformung der anderen beiden Sitze eher eine Notlösung für kurze Strecken. Der Kofferraum ist mit 300 Litern für diese Klasse eher klein geraten, wer mehr Platz benötigt, muss zur Stufenheckvariante greifen, die 119 Liter mehr Stauraum bietet. Bei einer Außenlänge von 4,42 Metern sprengt der Mazda 3 selbst als Fließheck schon die Maße der Kompaktklasse (Golf V: 4,20 Meter), da stellt sich die Frage, wo der Platz geblieben ist. Hier haben die Japaner die fließende Form über die Funktion gestellt. Andere bieten bei geringeren Außenmaßen mehr Platz.
Aber der beste Platz im Mazda 3 Sport ist sowieso hinterm Lenkrad. Das Fahrwerk, das einen Vorgeschmack auf den neuen Ford Focus bietet, mit dem sich der Japaner die Plattform teilt, verträgt einiges, ohne den nötigen Komfort vermissen zu lassen. Bei Hang zur Übertreibung regelt das serienmäßige DSC (so heißt das ESP bei Mazda) relativ heftig ab – gut so. Die Lenkung ist sehr direkt und vermittelt guten Kontakt zur Fahrbahn. Dazu gibt es ein ordentlich abgestimmtes Fünfgang-Getriebe, dass den Sportsgeist mit noch kürzeren Wegen allerdings weiter fördern könnte. Der MX-5 macht es mit seiner Schaltung immer wieder vor.
200 km/h rennt der Zweiliter bei Bedarf, die Beschleunigung auf Tempo 100 erledigt er in neun Sekunden. Das sind keine Rennwagenwerte, aber der Mazda lässt sich flott bewegen. Der Bleifuß wird mit Verbrauchswerten um zehn Liter Super bestraft, ansonsten fließen neun Liter durch den Ansaugtrakt. Dazu kommentiert der Motor schnelles Fahren mit einem heißeren Röhren, das aber nicht unangenehm ist.
In Sachen Sicherheit ist der Mazda auf dem aktuellen Stand: Sechs Airbags, DSC (nur beim Top-Motor, sowie ABS mit Bremsassistent. Mit 21 990 Euro hat er seinen Preis, der aber dank der kompletten Ausstattung, in der unter anderem eine Klimaautomatik und Xenon-Licht enthalten sind, in Ordnung geht. Dazu kommen die guten Garantie-Leistungen von Mazda, die den Kunden drei Jahre oder 100 000 Kilometer gewähren. Das GTI-Gefühl – fast wie in den Achtzigern – gibt es gratis dazu.
Länge/Breite/Höhe: 4420/1755/1465 mm, Radstand 2640 mm, Wendekreis 10,90 m, Leergewicht 1310 kg, maximale Zuladung 435 kg, Kofferraum 300 l, Tank 55 l; Vierzylinder-Ottomotor, Vierventiltechnik, Hubraum 1999 ccm, maximales Drehmoment 187 Nm bei 4500 U/min, Abgaseinstufung Euro 5, Fünfgangschaltgetriebe, Frontantrieb. Fahrleistungen: Höchstgeschwindigkeit 200 km/h, Beschleunigung auf 100 km/h in 9,0 Sekunden, Normverbrauch im Mittel 8,2 l /100 km, Testverbrauch 9,5 l Super, Preis ab 14 990 Euro (1,4 MZR), Testwagenpreis Ausstattungsniveau Top 24 290.
Von Stephan Bähnisch
26. August 2004. Quelle: Auto-Reporter
geschrieben von veröffentlicht am 13.02.2006 aktualisiert am 13.02.2006
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