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Mazda
Ein Auto, nach dem sich jemand staunend umdreht, ist der Mazda 6 noch nie gewesen. Es ist bekanntlich nicht die Art der Japaner, mit der Tür ins Haus zu fallen. Evolution statt Revolution ist meist das Motto der Asiaten.
Doch eine stattliche Erscheinung ist er schon, der Mazda6 – und macht Lust auf eine ausgedehnte Probefahrt. Auf den ersten Blick fallen die ausgestellten Radhäuser auf, die den Mittelklässler in Verbindung mit den weit außen montierten [foto id=“340267″ size=“small“ position=“left“]Nebelscheinwerfern und den neu gestalteten Scheinwerfern breiter wirken lassen. Am dynamisch-eleganten Heck geben der Fließhecklimousine die Rückleuchten mit Klarglaslinsen und LED-Leuchten ein sportliches Flair.
Bandscheibengeplagte können sich freuen – die straffen und dennoch bequemen Teilledersitze vorn mit einstellbarer Lendenwirbelstütze bieten guten Seitenhalt und lassen sich zweistufig beheizen. Durch die nach hinten abfallende Dachlinie der Fließhecklimousine fällt der Kopfraum für über 1,80 Meter große Fondpassagiere bescheiden aus.
Bei dem neuen 2,0-Liter-Motor handelt es sich um einen Benzin-Direkteinspritzer, der 114 kW/155 PS leistet und ein hohes Maß an Laufkultur an den Tag legt. Also ab auf die Autobahn. Gerade auf langen Strecken macht der Japaner angesichts des niedrigen Geräuschniveaus eine gute Figur. Hoher Fahrkomfort paart sich mit gutem Geradeauslauf und kaum spürbaren Vibrationen. Der via Schalter am Lenkrad bedienbare Tempomat trägt zum entspannten Fahren bei. Bei [foto id=“340268″ size=“small“ position=“right“][foto id=“340269″ size=“small“ position=“right“]Richtgeschwindigkeit verbraucht der Mittelklässler sieben Liter, gibt man dem Motor jedoch die Sporen, so können es auch gut und gern einmal zehn Liter Super oder mehr werden. Besonders beeindruckend dabei ist der ultraleise Lauf des geschmeidigen Vierzylinders. Im Stand bedarf es schon eines Blicks auf den Drehzahlmesser, um zu beurteilen, ob das Triebwerk schon läuft oder nicht.
Im unteren Drehzahlbereich lässt der Motor Dynamik und Elastizität weitestgehend vermissen. Wer eine zügige Gangart wünscht, muss das leichtgängige und präzise schaltbare Sechsganggetriebe fleißig rühren. Denn erst zwischen 4 000 und 5 000 Umdrehungen legt der Fronttriebler eine ordentliche Schippe drauf und vervielfacht den Spaßfaktor. Bei 4 500 Umdrehungen liegt das maximale Drehmoment von 193 Nm an. Bleibt man im oberen Drehzahlbereich, so ist die Höchstgeschwindigkeit von 215 km/h flugs erreicht. Den Sprint von 0 auf 100 absolviert der 1 360 Kilogramm schwere Wagen in 10,3 Sekunden. Im Stadtverkehr fährt sich der in der gefahrenen Sports-Line-Version 33 330 Euro teure Japaner recht wendig, auch wenn man angesichts der stattlichen 4,76 Meter Länge auf so manche Parklücke verzichten muss.[foto id=“340270″ size=“small“ position=“left“]
Das Fahrwerk ist straff abgestimmt. Dennoch lassen Federungskomfort und Ansprechverhalten nicht zu wünschen übrig. Selbst fiese Bodenwellen in schnell gefahrenen Kurven bringen die Limousine nicht aus der Ruhe. Und allerlei elektronische Fahrerassistenzsysteme wie eine dynamische Stabilitätskontrolle samt Traktionskontrolle helfen, das Fahrzeug auch bei widrigen Bedingungen und flotter Gangart in der Spur zu halten. Die Lenkung fällt zwar präzise, aber eine Spur zu direkt aus. Die Bremsen glänzen mit knackigem Druckpunkt und ordentlicher Wirkung. Wird der Verkehr auf der Autobahn dichter, so findet der Fahrer mit dem Spurwechselassistenten ein willkommenes Helferlein, das Fahrzeuge im toten Winkel zuverlässig vermeldet.
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Unangenehm sind die vielen hochfrequenten akustischen Warnsignale, deren Grund beim gefahrenen Exemplar häufig im Dunkeln bleibt. Nichts bewegt sich rund um das Fahrzeug im Stau, [foto id=“340271″ size=“small“ position=“left“]trotzdem verunsichert ein durchdringender, zehn Sekunden anhaltender Dauerton den Fahrer. Ursache unbekannt. Weniger wäre hier bei einer Neuauflage des Fahrzeugs mehr. Zumindest die Signale für Abstandswarner und Spurwechselassistent lassen sich abstellen.
Und die Moral von der Geschicht? Mazda hat mit dem „6“ einen Mittelklässler auf die Räder gestellt, der sich vor Passat und Co. nicht verstecken muss. Schließlich führt dauerhafte Evolution eher zum Ziel als einmalige Revolution. Typisch asiatisch eben.
Bewertung | |
Pluspunkte: | Minuspunkte: |
+ hochwertiges Interieur + straffes Fahrwerk + gute Bremsen |
– drehzahlhungriger Motor – mangelnde Kopffreiheit im Fond – akustische Signale nerven |
Datenblatt: Mazda 6:Fünfsitzige Fließhecklimousine der Mittelklasse |
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Länge/Breite/Höhe/Radstand: | 4,76 Meter/1,80 Meter/1,44 Meter/2,72 Meter |
Kofferraumvolumen: | 510 Liter |
zulässiges Gesamtgewicht: | 1 955 kg |
Leergewicht: | 1 360 – 1 390 kg |
Motor: | • 2,0-Liter-Benzindirekteinspritzer-Vierzylinder • 114 kW/155 PS bei 6 200 U/min • Sechsgangschaltgetriebe |
max. Drehmoment: | 193 Nm bei 4 500 U/min |
Höchstgeschwindigkeit: | 215 km/h |
0-100 km/h: | 10,3 Sek. |
Normverbrauch: | 6,9 l/100 km |
CO2-Emission: | • 159 g/km • Euro 5 |
Preis: | ab 30 490 Euro |
geschrieben von auto.de/(tm/mid) veröffentlicht am 27.01.2011 aktualisiert am 27.01.2011
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