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Alternative für Handlungsreisende
Der Dienstwagen des deutschen Handlungsreisenden ist der VW Passat Variant. Für diejenigen, die nach Alternativen oder nach einem praktischen Familienauto suchen, halten auch andere Hersteller gelungene Kombis bereit. So wie Mazda zum Beispiel. Die Japaner versuchen bei ihrem 6er mit ansprechendem Design zu punkten.
In Hiroshima, wo Mazda zuhause ist, war man mit dem Styling des 6er-Kombis offenbar sehr zufrieden. Die letzte Modellüberarbeitung hat nur marginale Veränderungen gebracht. Lange Motorhaube und ein abfallendes Dach sind die Charakteristika der Karosserie, deren Höhe mit 1,48 Metern vier Zentimeter flacher ist als zum Beispiel beim Passat. Außen fällt die Modellüberarbeitung beispielsweise durch den etwas feiner gezeichneten Grill mit der prägnanten unteren Chromspange auf, Innen mit einem neuen Lenkrad, veränderter Lederqualität, neu gestalteten Tasten und anderen Kleinigkeiten.
Unverändert, und das ist eine Eigenheit des Mazda, die man mögen muss, blieb der sportliche und mitunter etwas enge Zuschnitt des Interieurs. Die Sitzposition auf den vorderen Plätzen ist sehr tief angeordnet, man gleitet in eine Haltung, die eher den Insassen eines Sportcoupés entspricht als denen in einer Familienkutsche – und das ist ein Kombi ja in den meisten Fällen. Bei der Instrumentierung setzt Mazda auf klassische Optik. Drei Rundinstrumente finden sich hinter dem Lenkrad, alles klar gegliedert und gut ablesbar. Wiederholungstäter beim Mazda-Kauf wissen: Das, was man für den Lautstärkeregler zu halten geneigt ist, dient der Temperatureinstellung der Klimaanlage. Der Schallpegel der Musikanlage wird mit dem kleinen Knopf neben dem Dreh-Drücksteller auf der Mittelkonsole geregelt.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Axel F. Busse
Drei Erwachsene auf der Rückbank unterzubringen, ist zwar möglich, aber richtig bequem sitzt man nur zu zweit. Das liegt unter anderem daran, dass der Kombi gegenüber seinem viertürigen Schwestermodell einen um acht Zentimeter kürzeren Radstand hat. Seine Stärken spielt er aus, wenn es um die Nutzung des Gepäckabteils geht. Die Ladekante ist mit 64 Zentimetern erfreulich niedrig und die Öffnung mehr als einen Meter breit. Die Rücksitze können von der geöffneten Klappe her mit einem Hebel entriegelt werden. So hergerichtet läst sich eine Tiefe von 1,90 Metern nutzen. In Volumen umgerechnet ergibt sich ein Laderaum von 522 bis maximal 1664 Litern. Obacht aber unter der geöffneten Klappe: Wer größer als 1,85 Meter ist, kann sich leicht eine Beule holen.
Der 2,2 Liter große Diesel ist nach dem von Mazda entwickelten Skyactiv-Prinzip konstruiert, das heißt, er erfüllt auf dem Prüfstand die Euro-6-Norm auch ohne SCR-Kat und Harnstoffeinspritzung. Was auffällt, ist der vorbildliche Geräuschkomfort. Der Motor hat nach kurzer Zeit seine Betriebstemperatur aufgebaut und läuft so leise, dass der bauart-typische Nagelsound fast nicht mehr wahrnehmbar ist. Bei der Motorabdeckung hat Mazda leider an der falschen Stelle gespart. Die Haube ist aufgrund ihrer Größe sehr schwer und da wären Gasdruckfedern zum Öffnen die bessere Wahl gewesen.
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Während die Limousine ausschließlich mit Frontantrieb angeboten werden, gibt es für den Kombi die Allradoption. Dadurch wird der Wagen zwar nicht zum Geländegänger, jedoch bewirkt das System bekanntlich eine Sicherheitsreserve bei winterlichen Straßenbedingungen. Der Preisunterschied zu einem gleich motorisierten Viertürer beträgt 2700 Euro, wobei mit dieser Summe nicht nur der 4×4-Antrieb bezahlt wird, sondern auch die zahlreichen Zusatzausstattungen, die im neu aufgelegten „Kizoku“-Sondermodell (vormals „Nakama-Intense“) enthalten sind. Im Falle des Testwagens bedeutete dies unter anderem: 19-Zoll-Alufelgen, Rückfahrkamera, Voll-LED-Scheinwerfer mit dynamischem Kurvenlicht, LED-Nebelscheinwerfer, Licht- und Regensensor, Mazda Konnektivitäts-Konzept MZD Connect (für Audio und Kommunikation) mit hochauflösendem Sieben-Zoll-Farbbildschirm und sowie Freisprecheinrichtung mit Sprachsteuerung und Bluetooth, Geschwindigkeitsregelanlage, Bose-Sound-System, City-Notbremsassistent sowie Ausparkhilfe, Spurwechsel- und Berganfahrassistent.
Bekanntlich fasst der japanische Hersteller unter dem Begriff „Skyactiv“ nicht nur Motorentechnologie zusammen, sondern will es als Paket verstanden wissen, das sich zum Beispiel auch auf Gewichtsoptimierung bei der Karosserie bezieht. Wenn ein 4,81 Meter langer Kombi weniger als 1600 Kilogramm wiegt, kann man diesen Anspruch als verwirklicht ansehen. So kommt es, dass der 150 PS-Motor ordentlich Temperament entfacht. Das Drehmoment beträgt schon bei 1800 Umdrehungen stolze 380 Newtonmeter und wenn alle vier Räder ausreichend Grip haben, geht es schnurstracks in unter zehn Sekunden auf die 100-km/h-Marke zu. Laut Hersteller sind 201 km/h möglich.
Möglich ist es wahrscheinlich auch, auf dem Rollenprüfstand einen Durchschnittsverbrauch von fünf Litern zu erzielen. So wie er im Datenblatt steht. Am Ende dieses Testzyklus waren es 6,1 L/100km, was durchaus ein respektabler Wert ist. Das knackig einrastende manuelle Getriebe, die direkte Lenkung und das straff abgestimmte Fahrwerk passen gut zu der tiefen Sitzposition, so dass sich im Nu ein sportlich-dynamisches Fahrgefühl einstellt. Das so genannte G-Vectoring, das eine variable Drehmomentverteilung auf die Räder bei Kurvenfahrt ermöglicht, trägt zusätzlich zur Fahrstabilität bei.
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Ansprechendes Design, Vielseitigkeit und ein leiser, wirtschaftlicher Dieselmotor. Zusammen mit dem Kizoku-Ausstattungspaket hat Mazda ein appetitliches Päckchen geschnürt. Schade nur, dass die meisten der Zusatz- und Assistenzsysteme nicht einzeln erhältlich sind, das würde individuellen Kundenwünschen Rechnung tragen. Insgesamt aber ist der Mazda6 zu Recht ein gefragter Kombi. (ampnet/afb)
Länge x Breite x Höhe (m) | 4,81 x 1,84 x 1,48 |
Radstand (m) | 2,75 |
Motor | R4, Turbo, 2191 ccm |
Leistung | 110 kW / 150 PS |
Max. Drehmoment | 380 Nm bei 1800 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 201 km/h |
Beschleunigung von 0-100 km/h | 9,5 Sek. |
ECE-Durchschnittsverbrauch | 5,0 Liter |
Testverbrauch | 6,1 Liter/100km |
Leergewicht | 1555 kg |
Zuladung | 655 Kg |
Kofferraum | 522 – 1664 Liter |
Testwagenpreis | 38 030 Euro |
geschrieben von AMP.net/Sm veröffentlicht am 09.02.2018 aktualisiert am 09.02.2018
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