Mercedes-Benz

Fahrbericht: Mercedes CL 63 AMG – Kraftakt im Smoking

25 Prozent! Auf diese Zahl ist Pietro Zollino besonders stolz. Denn das ist der Anteil der AMG-Modelle beim Verkauf der Mercedes CL. „Und der ist – vielleicht abgesehen vom G-Modell – in keiner anderen Baureihe größer als hier“, schwärmt der Pressesprecher der schnellen Schwaben und blickt ausgesprochen optimistisch in die Zukunft. Schließlich dürften künftig noch ein paar mehr CL den Umweg über Affalterbach nehmen.

Zwei gute Gründe

Das hat gleich zwei gute Gründe: Zum einen ist der CL als eleganter Bruder der S-Klasse per se ein Auto für gut situierte Genießer. Da kann ein bisschen mehr Leistung nicht schaden. Vor allem, wenn es wie in diesen Kreisen üblich, auf ein paar Tausender nicht ankommt. Und zum [foto id=“320145″ size=“small“ position=“right“]anderen hat Mercedes in diesen Tagen nicht nur das Design des luxuriösen Coupés aktualisiert. Sondern in der Serie wie im Sportstudio gibt es obendrein eine neue Generation von V8-Motoren, die deutlich mehr Leistung bieten, schneller spurten und trotzdem sehr viel weniger konsumieren.

Unter der Haube

Wer künftig mindestens 160.769 Euro überweist, bekommt deshalb als erster den neuen AMG-Achtzylinder, der nach den Regeln des Downsizing gebaut wurde. Sein Hubraum schrumpft von 6,2 auf 5,5 Liter, aber dafür gibt es eine Benzindirekteinspritzung und zwei Turbolader. „So sparen wir gut 25 Prozent oder rund 4 Liter Kraftstoff“, lobt AMG-Mann Thomas Rappel die Leistung seiner Ingenieure. Aber Vorsicht: Ein Sparwunder wird aus dem Sportler im Smoking deshalb noch lange nicht. Denn auch nach der Entziehungskur stehen offiziell noch 10,5 Liter auf 100 Kilometer im Datenblatt.

Alles beim Alten

Für die Kunden jedoch bleibt alles beim Alten: Wie jedes neue AMG-Modell bietet auch der CL63 in allen Disziplinen mehr als sein Vorgänger: Die Leistung des flüsterleisen und so wunderbar unaufgeregten Kraftwerks steigt um 19 auf 544 PS, das [foto id=“320147″ size=“small“ position=“left“][foto id=“320149″ size=“small“ position=“left“]Drehmoment gipfelt nun erst bei 800 statt bei 630 Nm.

Performance Package

Wem die Basiskonfiguration nicht genügt, der bekommt für 9.401 Euro ein „Performance Package“. Dann wird nicht nur das Tempolimit von 250 auf 300 km/h angehoben, sondern dann klettern auch die Leistung noch einmal um 27 PS und das Drehmoment  um weitere 100 Nm. Der Standardsprint ist dann sogar nach 4,4 Sekunden geschafft. Und der Verbrauch bleibt im Normzyklus unverändert. Für Rappel machen solche Zahlen den neuen Motor zu einem schönen Beispiel für erfolgreiches Krafttraining: „Mehr Muskeln bei weniger Anabolika,“ sucht er die Parallelen im Bodybuilding.

Umstellung für Schnellfahrer

Trotzdem müssen sich Schnellfahrer ein wenig umstellen. Denn das Eco-Symbol leuchtet im Kombiinstrument nicht ohne Grund. Es ist vielmehr gekoppelt an das Fahrprogramm „Controlled Efficiency“, das mit einer Stopp-Start-Funktion aufwartet. Zwar springt der Motor bei Grün vergleichsweise schnell und sanft wieder an, doch fehlt einem an der Ampel schon jenes gutturale Grummeln des Achtzylinders, das einem aus lauter Vorfreude auf den folgenden Sprint die Nackenhaare aufstellt. Und wer mit seinem AMG tatsächlich mal einen Ausflug auf die Rennstrecke macht, der will erst recht nicht mit abgeklemmtem Antrieb an der Startlinie stehen. Das hat auch Produktmanager Rappel begriffen und gibt deshalb Entwarnung: „Sobald man in den Sport- oder Performance-Modus wechselt, ist die Funktion deaktiviert.“

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Video; CL 500 für 118.346 Euro; V12 des CL 600; Datenblatt & Preis; Kurzcharakteristik

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Video: Mercedes-Benz CL 63 AMG – Trailer

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CL500 für 118.346 Euro

Wer es nicht ganz so sportlich braucht, der bekommt den CL ohne Trainingsanzug und AMG-Logo auch als CL500 für 118.346 Euro mit einem ebenfalls neuen V8-Motor. Auch dort drücken Downsizing, [foto id=“320151″ size=“small“ position=“right“]Direkteinspritzung und Doppelturbo den Verbrauch um 22 Prozent auf 9,5 Liter, während die Leistung um 47 auf 435 PS und das maximale Drehmoment um 170 auf 700 Nm steigt.

V12 des CL 600

Und wenn es etwas luxuriöser sein soll, gibt es natürlich auch weiterhin den V12 des CL 600. Er hat weiterhin 5,5 Liter Hubraum, kommt auf 517 PS und kostet 162.792 Euro. Aber auch dieser Luxusliner markiert noch nicht das Ende der Fahnenstange: Bei aller Liebe zu ihrem neuen V8-Motor pflegen auch die schnellen Schwaben bei AMG ihre kraftvolle Zwölfton-Musik. Wer gar nicht weiß wohin mit seinem Geld, bekommt deshalb ab 227.825 Euro aufwärts auch weiterhin den CL 65 AMG mit einem 630 PS und 6,0 Liter großen V12-Motor – und ganz ohne die leidige Eco-Leuchte.


Datenblatt: Mercedes CL 63 AMG – Coupé der Mittelklasse
  
Motor: V8-Benziner mit Turbo und Direkteinspritzung,
5.461 ccm Hubraum, 400 kW/544 PS
max. Drehmoment: 800 Nm
0-100 km/h: 4,5 sec
Vmax: 250 km/h
Verbrauch: 10,5 Liter
CO2-Ausstoß: 244 g/km
   
Preis: 160 769 Euro

 


Kurzcharakteristik Mercedes CL 63 AMG
 
Alternative zu: Bentley Continental GT oder Porsche Panamera Turbo
Passt zu: Architekten, Zahnärzten, Schönheitschirurgen, Filmstars, Modeschöpfern und Rappern im Ruhestand
Sieht gut aus: vor dem Plattenstudio, der Privatklinik oder dem Luxushotel an der Côte d’Azur
Was kommt noch: vielleicht in zwei Jahren eine weiter verschärfte „Black Series“

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