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Mercedes-Benz
Das Fahren eines Mercedes Sprinter wird der Fortbewegung mit einem konventionellen Pkw immer ähnlicher. Nicht nur, dass hinter dem Steuer kaum noch auf Luxus wie anspruchsvolle Audiosysteme nebst großem Farbbildschirm für die Navigation verzichtet werden muss, jetzt gibt es den großen Transporter aus Stuttgart erstmalig auch mit sieben automatisch wechselnden Vorwärtsgängen. Unter dem Blech steckt die 7G-Tronic der Mercedes Pkw-Sparte. In erster Linie soll sie Kraftstoff einsparen; das gilt aber nur für jene Kunden, die früher das Automatikgetriebe mit fünf Gängen gewählt haben, denn die Verbrauchswerte der Versionen mit manueller Sechsgang-Box unterbietet das Siebenstufen-Getriebe nicht.
Im Übrigen kostet es 2.392 Euro (2.010 Euro netto) Mehrpreis. Wer nicht so viel Geld für Sonderausstattungen eingeplant hat, kann auch weiterhin die Fünfstufenautomatik ordern. Hier liegt der Mehrpreis bei 1.678 Euro (1.410 Euro netto). Dann jedoch schluckt die Fuhre etwa einen Liter mehr Sprit pro 100 Kilometer Fahrstrecke.
Wie fährt sich ein Sprinter mit sieben Gängen? Immerhin verspricht Thomas Konzelmann, Teamleiter technische Betreuung im Bereich Nutzfahrzeuge, 1.400 Umdrehungen weniger in der längsten Stufe – das dürfte auch das Geräuschniveau senken. Zwei Motorversionen und Aufbauten, nämlich Kombi und Kasten mit 95 kW/129 PS respektive 120 kW/163 PS aus 2,1 Litern Hubraum hat Mercedes im Gepäck, um Testrunden mit den neuen Varianten zu ermöglichen, die übrigens schon seit Frühjahr ausgeliefert werden. Dank kurzer erster Fahrstufe kommt selbst der schwächere 313 CDI hurtig aus den Startlöchern und wechselt die Übersetzungen ebenso fleißig wie ruckfrei. Überholmanöver gehen zügig von der Hand – das Getriebe legt trotz der Menge an Stufen prompt einen kürzeren Gang ein. Nur jenseits der hundert Sachen wird es mit dem 13er schon zäh – jetzt schlägt die Stunde der per Elektronik auf 163 PS gebrachten Ausbaustufe des ebenso aus sämtlichen Mercedes Personenwagen bekannten OM651. Dem geht so schnell nicht die Puste aus; er treibt den windempfindlichen Brocken mühelos auf 140 km/h, freilich bei gleichem Schaltkomfort.
Trotz reduzierter Drehzahl knurrt der Commonrail hier etwas vernehmlicher als in der S-Klasse – es sei einem Sprinter verziehen. Wer höchsten Wert auf Antriebskomfort auch im Nutzfahrzeug-Bereich legt, ist eingeladen, den V6-Benziner mit 3,5 Litern Hubraum und 258 PS zu ordern. Diese Maschine haben die Schwaben vornehmlich für den US-Markt im Portfolio. Darüber hinaus steht auch der Diesel-Sechszylinder mit drei Litern Volumen sowie 142 kW/190 Pferdchen und geschmeidiger Laufkultur zur Verfügung. Dann zerren immerhin 440 Nm Drehmoment an der Antriebsachse, mit Abstand der Spitzenwert in der Sprinter-Familie. Dieser Motor dürfte vor allem in Kombination mit Allradantrieb (9.885 Euro/8.307 Euro netto) interessant sein.
Sicherheit ist ein weiterer großer Aspekt bei den Transportern. Trotz moderner Einzelradaufhängung an der Vorderachse sind die blattgefederten Fahrwerke mit dem hohen Schwerpunkt des Aufbaus maximal belastet – insbesondere im Falle fahrdynamischer Ausnahmesituationen bei beladenem Zustand. Die neueste Sprinter-Generation verfügt auch über eine neue ESP-Generation mit erweitertem Funktionsumfang. Geht der Fahrer beispielsweise abrupt vom Gaspedal, werden die Beläge bereits angelegt, um ein schnelleres Ansprechen zu gewährleisten. Bei Nässe wird während der Fahrt ebenso hydraulischer Druck in das System geleitet, damit der Wasserfilm von den Scheiben verschwindet. Während derartige Features für die aktive Sicherheit frei Haus an Bord zu finden sind, zahlt der Kunde für Komfort drauf: Die Klimaanlage kostet im Paket mit Radio ab 4.034 Euro (3.390 Euro netto) extra, und für das Trio aus kommodem Schwingsitz, Bordcomputer und Tempomat werden mindestens 1.642 Euro (1.380 Euro netto) fällig. Die Grundpreise für den Sprinter bewegen sich zwischen 30.952 Euro (26.610 Euro netto,210 CDI Kasten) und 59464 Euro (49.970 Euro netto,524 Hochdach). Ein waschechter Benz hat eben seinen Preis, das gilt auch für die Nutzfahrzeug-Sparte.
Mercedes Sprinter – Technische Daten |
Transporter mit verschiedenen Aufbauten |
210 CDI Kasten, 70 kW/95 PS, maximales Drehmoment: 250 Nm bei 1.400 bis 2.400 U/min, Durchschnittsverbrauch: 8,4 l/100 km, CO2-Ausstoß: 222 g (mit BlueEfficiency-Paket) |
313 CDI Kasten, 95 kW/129 PS, maximales Drehmoment: 305 Nm bei 1.200 bis 2.400 U/min, Durchschnittsverbrauch: 7,4 l/100 km, CO2-Ausstoß: 195 g (mit BlueEfficiency-Paket) |
316 CDI Kombi, 120 kW/163 PS, maximales Drehmoment: 360 Nm bei 1.400 bis 2.400 U/min, Durchschnittsverbrauch: 7,5 l/100 km, CO2-Ausstoß: 197 g (Bezugsmasse > 2.610 kg / Euro V) |
319 CDI Kombi, 140 kW/190 PS, maximales Drehmoment: 440 Nm bei 1.400 bis 2.400 U/min, Durchschnittsverbrauch: 9,3 l/100 km, CO2-Ausstoß: 245 g (Bezugsmasse > 2.610 kg / Euro V) |
324 Kombi, 190 kW/258 PS, maximales Drehmoment: 340 Nm bei 2.500 bis 5.000 U/min, Durchschnittsverbrauch: 13,2 l/100 km, CO2-Ausstoß: 314 g (Bezugsmasse > 2.610 kg / Euro V) |
Preise: ab 29.512 Euro (24.800 Euro netto) (Fahrgestell) |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 15.10.2012 aktualisiert am 15.10.2012
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