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Mini
Wie „maxi“ darf ein Mini sein? Diese Frage stellt man sich unwillkürlich, wenn einem der viersitzige Mini Countryman zum ersten Mal unter die Augen kommt; besonders dann, wenn man ihn auf dem Supermarkt-Parkplatz zufällig neben einem Exemplar des Ur-Mini stehen sieht. Den Namensgeber und Patron der Marke übertrifft der inzwischen vierte Spross der Mini-Familie in der Länge mit 4,10 Meter um gut einen halben Meter. Als erster Vertreter der Baureihe überhaupt überragt er somit die vier Meter-Marke. Auch die Flanken fallen mit 1,79 Meter Breite eine ganze Nummer breiter aus als Traditionalisten dies gewohnt sind.
Im direkten Vergleich zu seinem Ur-Ahn wirkt der Countryman daher wie ein paarungsbereiter Frosch, der zum Werben der Weibchen die Backen aufbläht. Ein amphibienhafter Eindruck, der vom breiten Kühlermund, den großen Scheinwerferaugen und serienmäßigen 16-Zoll-Leichtmetallfelgen noch verstärkt wird. Aber nicht nur kleine Märchenprinzessinnen sollen sich mit dem Countryman königlich amüsieren. Auch erwachsene Männer sollen im „Maxi-Mini“ auf ihre Kosten kommen.[foto id=“379598″ size=“small“ position=“left“]
Mini-typisch viel Fahrspaß soll der Viertürer bieten, so die Devise seiner Macher. Zugleich hat er aber auch den Anspruch, das alltagstauglichste und „erwachsenste“ aller aktuell verfügbaren Mini-Modelle zu sein. Was nach dem Starten des 90 kW/122 PS starken 1,6-Liter-Saugbenziners per Knopfdruck im alltäglichen Stadtverkehr zu beweisen wäre. Dann also die im Stile eines Flugzeug-Schubkrafthebels geformten Handbremshebel gelöst und Gas gegeben. Rein akustisch macht der drehfreudige Vierzylinder, der das maximale Drehmoment von 160 Nm bei 4 250 U/min bereit stellt, einiges her. Nur das in den höheren Gängen mitunter etwas hakelig zu bedienende manuelle Sechsganggetriebe sorgt für Anflüge von Unmut. Der Sprint von null auf 100 km/h ist in 10,5 Sekunden erledigt, was sich dank der direkten Abstimmung von Dämpfung und Lenkung dynamischer anfühlt als die nackten Zahlen vermuten lassen. Um enge Kurven [foto id=“379599″ size=“small“ position=“right“]kommt der Countryman dann auch zügig, wenn auch nicht ganz so spritzig wie sein Ur-Ahn. Was sich vermutlich schon allein auf die Massenträgheit zurückführen lässt. Denn mit einem Leergewicht von 1 340 Kilogramm fällt es ungefähr doppelt so hoch aus wie beim klassischen Mini-Modell aus den 60er Jahren.
Doch im Großen und Ganzen lehnt sich der Countryman an die legendäre Fahrdynamik und bissige Art des Ur-Minis in seiner Abstimmung an. Superdirekte Rückmeldung liefern fast ausschließlich die Vorderräder, was eindrucksvoll ist, sich aber auch recht synthetisch anfühlt. Auch die Lenkung arbeitet zumindest bis Tempo 140 sehr direkt und vermittelt einen Hauch von Go-Kart-Gefühlen. Insgesamt bereitet der Maxi-Mini vor allem in der Stadt viel Fahrspaß. Also lieber ab und zu einen Blick auf den Tacho werfen. Das kugelrunde Instrument bleibt minitypisch in der Mittelkonsole platziert. Allerdings hilft eine digitale Anzeige im Armaturenbrett, sich bei der Wahl des Tempos zurechtzufinden, ohne dass der Blick vom Verkehrsgeschehen nach rechts unten abwandern muss.
Viel Platz hinterm Steuer und für die Arme finden auch größere Insassen in diesem Maxi-Mini, denn die gewachsenen Außenausmaße kommen dem Sitzkomfort im Innenraum direkt zu Gute – und das nicht nur auf dem Platz hinter dem Dreispeichen-Lenkrad, sondern auf allen vier Einzelsitzen. Eine klassische Rückbank mit Mittelplatz ist optional erhältlich. Die beiden hinteren Möbel lassen sich weitgehend fummelfrei um 13 Zentimeter nach vorn und hinten verschieben, was die Kniefreiheit spürbar steigert. Akrobatische [foto id=“379600″ size=“small“ position=“left“]Verrenkungen beim Einsteigen werden verhindert, was für Überraschung und gute Stimmung bei zugestiegenen Kennern des Ur-Mini sorgt.
Ähnlich aufgeräumt wie die Laune an Bord ist auch der Innenraum. Für eine Extraportion Ordnung an Bord sorgt die „Center Rail“ genannte Befestigungsschiene aus Aluminium, die mittig zwischen Fahrer- und Beifahrersitz bis zwischen die hinteren beiden Sitze durch den Innenraum führt. Darauf lassen sich eine Handyhalterung, eine Ablage für die Sonnenbrille oder eine Mittelarmlehnen befestigen und stufenlos von vorne nach hinten schieben. Clever, weil praktisch ist die integrierte Kabelführung, die Mobiltelefone oder Musikplayer ohne Kabelgewirr an das bordeigene Netz anbindet.
Im ebenfalls auf der Mittelschiene frei beweglich befestigten Cupholder fühlt sich eine 0,3-Liter-Getränkeflasche aber nur so mittel wohl. Denn bei entsprechendem Fahrbahnbelag zappelt sie im Behälter hin- und her wie eine hyperaktive Disco-Queen zum Takt der Musik. Zu unfreiwilligen Tanzeinlagen des Cola-Fläschchens trägt auch die straffe, um nicht zu sagen überstraffe Fahrwerksabstimmung bei. Die Dämpfer übertragen jeden Stoß und liefern eine Rückmeldung, die buchstäblich „bis ins Mark“ geht: eine Tendenz, die beim Drücken des 130 Euro Aufpreis kostenden „Sport-Buttons“ auf die Spitze getrieben wird. Denn damit wird für ein noch direkteres Ansprechverhalten von Gas und Lenkung gesorgt. Dieser Powerknopf scheint wie alle anderen Knöpfe der Schalterleiste der Mittelkonsole eher für zarte Prinzessinnenfingerchen als für grobe Männerhände gemacht zu sein. Denn sie werden flankiert von engen seitlichen Streben, die die Fingerübung zum Abenteuer mit ungewissem Ausgang werden lassen.
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„Maxi“ ist dagegen die minitypisch lange Aufpreisliste, die eine Reihe von Lifestyle-Extras und optischen Auswahlmöglichkeiten bereit hält. Empfehlenswert ist auf jeden Fall die 350 Euro teure Investition in [foto id=“379601″ size=“small“ position=“left“]Parksensoren, denn ohne sie geht aufgrund der insgesamt dürftigen Rundumsicht beim Einparken in engen Lücken fast nichts.
Wer das Parkmanöver unfallfrei bewerkstelligt hat, kann mit mehr als einem Arm voller Einkäufe zum Wagen zurückkehren. Denn regulär stehen 350 Liter Stauraum zur Verfügung. Wer die Einzelsitze flach legt, kommt auf 1 170 Liter, das ist fast VW Golf-Niveau. Geschmälert wird die Freude am Laden durch die handtellergroße Öffnung zwischen den beiden aufgestellten Hintersitzen. Denn durch sie rutschen Kleinteile schnell „ab durch die Mitte“. Etwas Geld sollte allerdings noch im Portemonnaie bleiben. Denn der Durchschnittsverbrauch des Testwagens lag mit 8,4 Litern deutlich über dem angegebenen Normwert von 6,0 Litern Benzin auf 100 Kilometern. An Kfz-Steuer werden dagegen nur 72 Euro pro Jahr fällig.
Fazit der Testfahrt mit dem zum „Amphibienfahrzeug“ aufgeblasenen Mini-Max: Ob der Kunde sich vom „größten Mini aller Zeiten“ wie von einem Märchenprinzen wach geküsst fühlt oder eher gequält den Mund über so viel „Majestätsbeleidigung“ des einstigen britischen Königs der Kleinwagen verzieht, bleibt jedem selbst überlassen. Letztlich dürfte dies Geschmackssache sein.
Pluspunkte: | Minuspunkte: |
+ Flexibles Innenraumkonzept + viel Stauraum + viele Individualisierungsmöglichkeiten |
– Durchgängiger Kofferraum – ultrastraffes Fahrwerk – mitunter hakelige Schaltung |
Fünftüriger, viersitziger Kleinwagen | |
Länge/Breite/Höhe/Radstand: | 4,11 Meter/1,79 Meter/1,56 Meter/2,60 Meter |
Kofferraumvolumen: | 350 bis 1 170 Liter |
Wendekreis: | 11,30 Meter |
Leergewicht: | 1 340 Kilogramm |
Zuladung: | 470 kg |
Tankinhalt: | 47 Liter |
Motor: | 1,6-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor mit 90 kW/122 PS |
max. Drehmoment: | 160 Nm bei 4 250 U/min |
0-100 km/h: | 10,5 Sek. |
Höchstgeschwindigkeit: | 190 km/h |
Verbrauch: | 6,0 l/100 km |
CO2-Emission: | 140 g/km |
Preis: | ab 22 600 Euro |
geschrieben von auto.de/(mah/mid) veröffentlicht am 15.09.2011 aktualisiert am 15.09.2011
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….häßlich, häßlich, häßlich…………….. usw.
Wie kann man nur ein so hässliches Auto bauen? Aussen sowie innen absolut grauenvoll! Ein Auto das so groß ist wie ein Mittelklassekombi kann doch nicht MIni heissen?! BMW Technik? Haben die nicht Motoren von Peugeot?
Absolut knuffig jugendlich, für die größe verdammt viel platz und im gegensatz zu dem autohersteller der sich ununterbrochen selber lobt, einfach nur auf höher der zeit, BMW sollte sich mit Vorsprung durch Technik loben. Das multidisplay sollte allerdings langsam eher einem etwas sportlicherem (konventionellerem?) aussehen und einer übersichtlicheren anordnung platz machen
Der Countryman ist zu teuer im Vergleich was der Markt in der Klasse bietet.
Das Armaturenbrett ist uralt und spricht nicht mehr (vielleicht nur noch junge Leute ) an.
Der mangelnde Fahrkomfort ist nichts fürs "Mittelalter".
Wollte ihn kaufen, habe ihn gefahren, durchgefallen, Thema durch.
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Gast auto.de
Mai 7, 2012 um 7:00 pm UhrSir Alec Issigonis würde sich im Grab rumdrehen, wenn er sehen könnte, was man aus seiner Schöpfung fabriziert hat.