Mitsubishi

Fahrbericht Mitsubishi Grandis D-ID: Aktivist rauhe Pumpe

Weil Mitsubishi keinen entsprechenden Antreiber im Kader hat, haben die Japaner kurzerhand einen Spielmacher aus Wolfsburg für den Grandis verpflichtet. Der agiert zwar recht dynamisch, hat aber recht raue Sitten aus der Heimat mitgebracht.

Mitsubishi Grandis. Foto: Auto-Reporter/Mitsubishi
Besonders in den ersten Minuten klingt der Selbstzünder wie ein Trecker. Er erinnert dann ein wenig an die Diesel aus der Zeit, als Borussia Mönchengladbach noch die Bundesliga dominierte und dunkle Rauchfahnen aus dem Auspuff wehten. Dabei agiert der Pümpe-Düse-Spielmacher recht agil und kommt auf der Autobahn vorzugsweise über links außen. Der Spurt auf 100 km/h gelingt in 10,8 Sekunden das wäre ein Spitzenwert in der Bundesliga, den derzeit nur David Odonkor aus Dortmund erreicht. Erst bei 195 km/h endet der Vortrieb. Das maximale Drehmoment von 310 Nm liegt bereits bei 1750 U/min an und bietet immer ausreichend Reserven für Zwischenspurts auch gegen starke Gegner.

Besonders, wenn er fleißig geschaltet wird – was bei dem gut abgestimmten Sechsgang-Getriebe keine Mühe bereitet – kommt er flott voran und bleibt dabei wenig durstig. Zwischen sieben und 8,5 Liter Diesel konsumiert das Aggregat je nach Fahrweise. Eine ordentliche Partie. Der Grandis ist kein Sprinter, eher ein Langstreckenläufer für mittlere Geschwindigkeiten. In schnellen Kurven neigt er sich trotz straffer Federung kräftig.

Wenig Schwächen auch bei der Raumaufteilung. Sechs bequeme Einzelsitze lassen Platz für mehr als die halbe Mannschaft. Oder man ordert eine durchgehende Sitzbank, dann dürfen sogar sieben Spieler mitfahren. Die zweite Sitzreihe ist längs verschiebbar, das bringt zusätzliche Variabilität und sorgt für einen leichten Zugang nach hinten. Sie kann einfach und schnell nach vorn geklappt werden, Ausbauen lässt sich das Gestühl leider nicht. Hier wurde Raum verschenkt. Trotzdem bleiben 1545 Liter Volumen für den Transport der Bierkisten für die Meisterschaftsfeier – ein ordentlicher Wert. Zum regenerieren zwischendurch kann aus den Sitzen der zweiten und dritten Reihe eine Liegewiese für zwei Personen gebaut werden. Fächer zum Verstauen der gesamten Spielausrüstung finden sich reichlich. Wenn alle Sitze genutzt werden, bleiben allerdings lediglich 320 Liter Stauraum – zu wenig für sechs große Sporttaschen, aber genug für den Ausflug übers Wochenende mit der Spielerfrau.

Der Grandis ist lang, setzt aber im Vergleich zu vielen Mitbewerbern nicht auf Höhe. 4,77 Meter stehen zu Buche, 1,80 Meter Breite sorgen für gute Platzverhältnisse – selbst wenn die zweite Sitzreihe mit drei Personen besetzt ist. Für den Diesel gilt hier aber die Einschränkung, dass der Invite ausschließlich als Siebensitzer geliefert wird, der Intense ist auch mit sechs Einzelsitzen zu haben. Durch die Höhe von "nur" 1,66 Metern erhält der Grandis eine dynamische Linie, die eher an einen Kombi denn einen Van erinnert. So ist der Japaner eine Art David Beckham unter den Vans: er sieht gut aus und hat trotzdem mehr als das zu bieten.

Die Sitze in der Kabine sehen ein wenig plüschig aus, sind aber bequem wie die Massageliege des Mannschaftsarztes. Zum Wohlfühlen tragen auch die Blau illuminierte Beleuchtung der Instrumente und die einfache Bedienung bei, die so leicht von der Hand geht wie früher Beckenbauer ein Kurzpass vom Fuß.

Fazit: Der Mitsubishi Grandis verpasst wegen des rauhen Motors die Champions League – im Uefa-Pokal spielt er aber um den Sieg mit. Er vereint viele Talente wie gute Raumökonomie und flottes Design und belastet den Etat des Vereins nicht über Gebühr. Ab 26 990 Euro spielt er in ihrer Mannschaft und verwöhnt dafür mit kompletter Ausstattung, zu der mit sechs Airbags, ABS, ESP (bei Mitsubishi MASC genannt) und einer Traktionskontrolle an Bord. Dazu kommen Tempomat, eine Klimaautomatik vorn und auch für die hinteren Sitze sowie ein CD-Audiosystem gehören. So steht einer Verpflichtung nicht allzu viel im Wege. (ar/sb)

Von Stephan Bähnisch

2. Dezember 2005. Quelle: Auto-Reporter

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