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Mitsubishi
Der Begriff „Evo“ wird zunehmend populärer. Nicht nur Fiat beim Punto oder Ducati bei seiner 848 titulieren damit in jüngster Zeit weiterentwickelte Modelle. Für Mitsubishi-Fans verbirgt sich hinter den drei Buchstaben jedoch schon seit fast zwei Jahrzehnten eines der faszinierendsten Modelle der Marke: der Lancer Evolution. Er bildete in der Vergangenheit zudem die Basis für erfolgreiche Rallye-Fahrzeuge. Auch den aktuellen Lancer gibt es als sportliche Topversion Evo. Er wirkt etwas dezenter als seine mittlerweile neun Vorgänger, doch auch er trägt den mächtigen Heckspoiler. Der gehört zum Mitsubishi Evo eben einfach dazu.
Das modelltypische Merkmal – es ist wie Dach, Motorhaube und vordere Kotflügel aus Aluminium – mag nicht mehr ganz zeitgemäß erscheinen, die Technik ist es aber allemal. Mit 217 kW / 295 PS [foto id=“317341″ size=“small“ position=“right“]ist der Lancer Evolution bestens bestückt und 242 km/h schnell. Das 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe setzt die Gasbefehle zügig um und bringt mit seiner sportlichen Abstufung ordentlich Schub. Die Beschleunigung – in 6,3 Sekunden (mit Schaltgetriebe: 5,4 Sek.) geht es auf Tempo 100 – wird von einem nicht minder beeindruckenden Auspuffsound untermalt, den als sportlich zu bezeichnen schon an Untertreibung grenzt. Der alternativ wählbare Sport-Modus des Getriebes ruft die Drehzahl noch einmal ein, zwei Getriebestufen niedriger ab. Und das Schaltprogramm Super Sport ist eigentlich wirklich nur noch etwas für die Runde über die Nordschleife. Alternativ zur Automatik des von Mitsubishi selbst entwickelten Doppelkupplungsgetriebes stehen für den manuellen Modus neben dem Schalthebel große Schaltwippen am Lenkrad zur Verfügung, hinter die bequem mehr als die ganze Hand passt
In engen Kurven und auf schlechterem Untergrund kann sich der Evo-Fahrer voll und ganz auf den serienmäßigen Allradantrieb verlassen, der den potenten Lancer in der Regel sauber in der Spur hält. Ausgerüstet ist das System mit elektrohydraulischem Differenzial in der Mitte und an der Hinterachse sowie einem mechanischen Vorderachssperrdifferenzial. Bei moderatem Tempo [foto id=“317342″ size=“small“ position=“left“][foto id=“317343″ size=“small“ position=“left“]laufen die Vorderräder allerdings gerne ein Mal Längsrillen nach.
Nicht ganz mit dem äußeren Anspruch hält das Interieur mit. Hier kann das Armaturenbrett aus hartem Plastik die enge Verwandtschaft zur Standardversion des Lancer nicht verbergen. Auch die Blenden aus glänzendem Kunststoff wirken deutlich schlichter als die auch in vielen Kompaktmodellen verbreiterte Klavierlack-Optik der Applikationen. Standesgemäß sind hingegen die Sportsitze von Recaro, die besten Halt in allen Evo-Lebenslagen bieten sowie Lederlenkrad und –schaltknauf.
Beim knapp 54 000 Euro teuren Lancer Evolution in der Topausstattung MR gehören unter anderem Bluetooth, ein 650-Watt-Premium-Soundsystem, Tempomat und Gasdruckdämpfer sowie schlüsselloses Zugangssystem zur Serienausstattung. Dazu gibt es auch noch ein Festplattennavigationssystem sowie DVD-Player. Annehmlichkeiten wie Bi-Xenon-Scheinwerfer mit automatischer Leuchtweitenregulierung und Licht- sowie Regensensor sind auch im Basismodell Standard. Nicht mehr zum Lancer Evo gehört die römische Ziffer in der Modellbezeichnung. Nach I bis IX ist Schluss damit.
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Neben dem riesigen Heckspoiler geizt der stärkste Lancer nicht mit weiteren Reizen. Dazu zählen die ausgestellten Kotflügel mit Luftauslässen vorne ebenso wie die rot lackierten Brembo-Bremssättel hinter den BBS- Felgen beim MR. An der Front sticht zudem der mächtige untere Lufteinlass hervor, der den Blick auf den großen Ölkühler freigibt. Das Nummernschild musste dafür von der Mitte auf die linke Seite wandern. Um das potente Antriebsaggregat unter die Haube zu kriegen, mussten zudem die [foto id=“317344″ size=“small“ position=“left“][foto id=“317345″ size=“small“ position=“left“]Batterie und der Behälter für das Scheibenwischwasser aus dem Motorraum weichen. Sie fanden hinter der Rücksitzbank Platz.
Vorteil: Die Gewichtsverteilung wird optimiert
Nachteil: Die Lehnen lassen sich nicht mehr umklappen und das Kofferraumvolumen schrumpfte um über 50 Liter.
Dennoch bleibt der Mitsubishi Lancer Evo ein durchaus familientauglicher Sportwagen. Apropos Beladen: Die Kofferraumklappe hat den größten Griff zum Öffnen aller Pkw überhaupt – den mächtigen Heckspoiler, denn mehr gibt es nicht, wo die Hand hinlangen könnte.
Preis für das sportliche Vergnügen sind neben einem Einstiegspreis von 46 950 Euro vor allem Durchschnittsverbräuche deutlich außerhalb des einstelligen Bereichs. Es ist auch bei zurückhaltender Fahrweise so gut wie unmöglich, den Lancer Evo unter zehn Liter zu drücken. Nur wer mit 70 km/h bis 80 km/h und extrem zurückhaltendem Gasfuß über die Landstraße bummelt, der kann eine 9 vor dem Komma auf das Display des Bordcomputers zaubern. Für den kombinierten Normverbrauch des MR gibt Mitsubishi 10,5 Liter an. Mit 11,4 Litern bis 13,6 Litern kamen wir im Schnitt aus.
Datenblatt: Mitsubishi Lancer Evolution MR |
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Länge x Breite x Höhe: | 4,51 m x 1,81 m x 1,48 m |
Motor (Bauart, Hubraum): | Vierzylinder-Turbobenziner, 1998 ccm |
Kraftübertragung: | 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Allradantrieb |
Leistung: | 217 kW / 295 PS bei 6500 U/min |
Max. Drehmoment: | 366 Nm bei 3500 U/min |
Verbrauch (nach EU-Norm): | 10,5 Liter |
CO2-Emission: | 250 g/km (Euro 4) |
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: | 6,3 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit: | 242 km/h |
Leergewicht / Zuladung: | 1665 kg / 375 kg |
Kofferraumvolumen: | 323 Liter |
Räder / Reifen: | 8,5 JJ x 18 / 245/40 R 18 |
Preis: | 53 850 Euro |
geschrieben von auto.de/ veröffentlicht am 25.08.2010 aktualisiert am 25.08.2010
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