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Test Nissan GT-R
Für ein Sportcoupé dieses Zuschnitts bietet der GT-R erstaunlich viel Kofferraum: 315 Liter. Und da in den hinteren Sitzmulden besser niemand kauern sollte, ist sogar noch mehr Platz zum Verstauen von Gepäck nutzbar. Die Notwendigkeit für den wuchtigen Spoiler auf dem Heckdeckel ergibt sich aus dem erforderlichen Anpressdruck, den man in Tempobereichen jenseits 250 km/h haben sollte. Dass der Flügel die ohnehin dürftige Sicht nach hinten zusätzlich einschränkt, hat man bei Nissan bemerkt und spendiert serienmäßig eine Rückfahrkamera.
Gelegenheiten, solches Tempo zu erzielen, sind selbst auf deutschen Autobahnen rar. Deshalb lässt sich an dieser Stelle nur sagen, dass der Wagen bei Tachoanzeige „300“ keine Anzeichen gab, ihm werde in Kürze die Puste ausgehen. Das Hämmern des Sechszylinders ist in dieser Situation erstaunlicher Weise nicht auf Nerv-Niveau, der rote Bereich des Drehzahlmessers noch gut 500 Touren entfernt. Was die vier jeweils 13,5 Zentimeter Durchmesser großen Endrohre jetzt an verbrannten Gemisch in die Natur entlassen, möchte man besser gar nicht wissen. Der Testverbrauch von 12,8 Litern je 100 Kilometer im Schnitt belegt aber, dass man den GT-R auch zurückhaltend fahren kann. Bei anderen Tests kamen auch schon mal 15 Liter und mehr heraus. Hart, aber herzlich ist der Langstreckenkomfort. Das wenige Gummi auf den 20-Zöllern macht das nicht besser, aber die Leder-Sitzschalen sind bequem genug, längere Autobahnpassagen nicht zur Tortur werden zu lassen.
Die Wissenschaft der Physik ist für die meisten Menschen eine sehr theoretische Angelegenheit. Autos wie der GT-R machen sie erlebbar. Hinterm Steuer ist schon nach wenigen, straff gefahrenen Kilometern einzusehen, dass physikalische Grenzen nicht absolut, sondern relativ sind. Es ist relativ einfach, einen Kompaktwagen auf dem Wedelkurs zu Haftungsproblemen zu verleiten, aber es ist relativ schwierig, einen GT-R an den Rand des Kontrollverlusts zu treiben. Lenkpräzision, Spurtreue, der phänomenale Grip – es braucht keine Rennfahrer-Ausbildung, dies zu genießen. Beherztes Festhalten des wulstigen Lederlenkrades reicht in den meisten Fällen. Und wenn nicht, sind die Sechs-Kolben-Brembo-Bremsen der Anker, der das Boot im tosenden Sturm festhält.
Länge x Breite x Höhe (m): | 4,67 x 1,90 x 1,37 |
Radstand (m): | 2,78 |
Motor: | V6-Biturbo-Ottomotor, 3.799 ccm |
Leistung: | 405 kW / 550 PS bei 6.400 U/min |
Max. Drehmoment: | 632 Nm bei 1.750 U/min |
Höchstgeschwindigkeit: | 315 km/h |
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: | 2,7 Sek. |
ECE-Durchschnittsverbrauch: | 11,8 Liter |
Testverbrauch: | 12,8 Liter |
Tankvolumen: | 74 Liter |
CO2-Emissionen: | 275 g/km |
Leergewicht / Zuladung: | 1.760 kg / 440 kg |
Kofferraumvolumen: | 315 Liter |
Grundpreis Nissan GT-R: | 96.900 Euro |
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Busse
geschrieben von AMP.net/jri veröffentlicht am 21.10.2015 aktualisiert am 27.10.2015
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