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Nissan
Jürgen Winkler – Der Nissan Juke ist kein Allerweltsauto. Die Kreuzung aus Kleinwagen, Sportcoupé und SUV wirkt auf den ersten Blick, als sei sie im Drogenlabor entstanden. Hat man sich aber an seine schräge Optik gewöhnt, wird man ihn als schnuckliges Stadtauto mögen
In der Wunderwelt der Autoentwicklung gibt es immer wieder Mutationen, die polarisieren. Auch Nissan gehört mit dem Juke zur Gruppe der optischen Aufreger. Zwar verkaufen die Japaner im Kleinwagensegment – zwischen Fiat Punto, Opel Corsa und VW Polo – seit Jahren sehr erfolgreich ihren Micra. Doch da geht noch mehr, wird man bei Nissan gedacht haben, und rührte zusammen, was auf den ersten Blick nicht unbedingt zusammengehörte.
Der Nissan Juke basiert auf der Studie Quazana, die 2009 vorgestellt wurde. 2010 begann die Produktion, und schon 2011 erreichte er in Deutschland fast die Verkaufszahlen des Micra. Da staunt der konservative Autokäufer, der seinen Geschmack an glatt gebügelten Konsensmodellen orientiert. Denn der Nissan Juke fällt völlig aus dem Rahmen des Gewohnten.
Äußerlich ähnelt er den Buggys, mit denen die Hippies in den 60er Jahren im Amphetaminrausch über den Strand von San Francisco dröhnten. Am Juke ist alles rund.[foto id=“453984″ size=“small“ position=“left“] Sein organisches Design orientiert sich an der Tier- und Pflanzenwelt. Die Scheinwerfer wurden geteilt; in der Frontnase sitzen die klassischen Rundschweinwerfer, eine Etage darüber – rechts und links neben der Motorhaube – liegen zwei große längliche Plastikschalen für Positionslichter und Blinker. Diese Froschaugen kann man lustig oder albern finden, auffällig sind sie allemal.
Innen sitzt man wie in einer futuristischen Blasenwelt. Der Arm ruht auf einer Ablage an der Innentür, die einer Taucherflosse nachempfunden ist. Über den Rundinstrumenten für Geschwindigkeit und Drehzahl schwebt ein sanft gerundeter Lichtschutz. Selbst die Mittelkonsole ist abgerundet.[foto id=“453985″ size=“small“ position=“right“] Man stößt sich an keiner Ecke, weil es keine Ecke gibt. Liebhaber des rechten Winkels drehen hier durch.
Wenn man sich mit dem Auto vertraut macht, entdeckt man nützliche Details. Die Griffe der Fondtüren sind wie beim Renault Clio in der C-Säule versenkt, die Griffmulde unterbricht nicht die Seitenoptik. Beim Kofferraum stört keine hohe Ladekante, über die man sein Gepäck wuchten müsste. Die Außenspiegel sind groß wie die Köpfe von Aliens; auf beiden Seiten hat man fast einen Panoramablick nach hinten.
Doch ein Auto ist nicht nur zum Staunen da, man möchte damit fahren. Der Nissan Juke ist ein reines Spaßmobil für die Stadt;[foto id=“453986″ size=“small“ position=“left“] ein hipper Zweitwagen, den sich die trendbewußte Gattin oder der jung gebliebene Ehemann leistet. Auf keinen Fall ist der Juke ein Familienwagen oder ein Auto für Geschäftsreisende, die lange Strecken zurücklegen müssen.
Im Datenblatt wird die Zahl der Sitzplätze mit 5 angegeben. Das möchte man nicht ausprobieren, wenn man hinten sitzen muss. Das Platzangebot auf der Rückbank ist nur für Notfälle oder kurze Strecken geeignet. Im Nissan Juke sitzt man im Fond so eng wie in der Holzklasse einer Billig-Airline. Eltern fahren besser allein in den Urlaub, oder sie überreden ihre Kinder zum Tragen von Thrombosestrümpfen.
Die Kids müssten außerdem auf Spielzeug und frische Unterhosen verzichten: der Kofferraum des Juke ist nur 251 Liter klein.[foto id=“453987″ size=“small“ position=“right“] Damit unterbietet er sogar den des Konzernbruders Micra (265 Liter). Das ist kein Ruhmesblatt, zumal andere Kleinwagen mehr Raum für Gepäck bieten (Fiat Punto: 275 Liter, VW Polo: 280 Liter, Opel Corsa: 285 Liter).
Der von auto.de gefahrene Nissan Juke 1.6-Liter Benziner (86 kW/117 PS) hat sich als Stadtauto bewährt. Dank des erhöhten SUV-Gestühls besitzt man einen guten Überblick, der Wendekreis von 10,7 Metern ist stadttauglich, und die Beschleunigung (11 Sekunden von 0 auf 100 km/h) genügt für den Ampelstart. Die Straßen sollten aber gut asphaltiert sein. Das sportliche Fahrwerk überträgt viele Unebenheiten direkt auf den Fahrer. Die Federung ist nur bedingt für deutsche Schlaglochpisten geeignet.
Auf der Autobahn bekam der von uns gefahrene Nissan Juke Probleme. Spätestens bei 100 km/h griff man zum Schaltknüppel, um in den sechsten Gang zu wechseln, doch vergebens: ein 5-Gang-Getriebe quälte den Juke bis 170 km/h.[foto id=“453988″ size=“small“ position=“left“] Dieses Tempo will aber nur erleben, wer abenteuerlustig oder schwerhörig ist: schon ab 120 km/h wird der Lärm im Innenraum unerträglich. Der Benzinverbrauch schwoll mit steigendem Tempo unverhältnismäßig an. 10,1 Liter zeigte der Bordcomputer im Durchschnitt, das sind vier Liter mehr als von Nissan angegeben.
Beim Infotainmentsystem geht Nissan eigene Wege. Über das Nissan Dynamic Control System können die Fahrmodi (Drive Mode) und die Klimaanlage (Climate Mode) reguliert werden. Bei den Fahrmodi bietet Nissan die Wahl zwischen »Sport«, »Normal« und »Eco«. Dabei werden Drosselklappenstellung, Drehmomentabgabe, Schaltpunkte des Getriebes, Lenkkraftunterstützung und Leistung der Klimaanlage beeinflusst. Schaltet man das System auf Climate Mode um,[foto id=“453989″ size=“small“ position=“right“] sieht man die Innenraumtemperatur als große Digitalanzeige und kann die Luftverteilung regeln.
Der Bordcomputer informiert über Durchschnittsgeschwindigkeit, Verbrauch, Reisedauer und Füllstände, außerdem über Drehmoment, ökologische Fahrweise, Bremsenergierückgewinnung und die Beschleunigungskräfte, die auf das Fahrzeug einwirken. Die Technikverliebtheit der Nissan-Entwickler trieb allerdings seltsame Blüten. Statt sich auf klare und deutlich lesbare Zahlen zu beschränken, programmierten sie teilweise komplexe Graphen und Balkendiagramme, die schon im Stand schwer zu entziffern, während der Fahrt aber völlig unbrauchbar sind.
Die Ausstattung der von uns gefahrenen Version Shiro ist umfangreich: Airbags, Antiblockiersystem (ABS) mit elektronischer Bremskraftverteilung (EBD) und NISSAN Bremsassistent,[foto id=“453990″ size=“small“ position=“left“] elektronisches Stabilitätsprogramm ESP, geschwindigkeitsabhängige Servolenkung, elektronische Wegfahrsperre, elektrisch einstell-, anklapp- und beiheizbare Außenspiegel, Bordcomputer, elektrische Fensterheber vorn und hinten, ISOFIX-Kindersitz-Befestigungspunkte hinten, Klimaautomatik mit Pollenfilter, Regensensor, höhenverstellbare Lenksäule, 12-Volt-Steckdose in der Mittelkonsole, Radio/CD mit MP3, AUX, USB und Bluetooth, iPod-Gateway, 6 Lautsprecher, Navi, Rückfahrkamera, Lederausstattung mit Sitzheizung vorn, Fahrlichtautomatik und Intelligent Key. Da kann man nicht meckern.
Der Nissan Juke hält, was seine originelle Optik verspricht: Er ist ein Spaßauto für die Stadt. Mehr will er gar nicht sein. Wer ihn als langstreckentaugliches Familienfahrzeug kauft, muss mit einigen Einschränkungen leben. Für den Weg zur Arbeit, zum Baggersee oder zum Golfplatz ist er dagegen vorzüglich geeignet. Und man fällt mit ihm auf.
+ ungewöhnliche Optik
+ modernes Infotainment-System
– geringes Platzangebot im Fond
– kleiner Kofferraum
Datenblatt Nissan Juke | |
Länge/Breite/Höhe (m) | 4,14/1,77/1,57 |
Radstand (m) | 2,53 |
Motor | 1.6-Liter Reihenvierzylinder Benzinmotor |
Leistung | |
Hubraum (cm³) | 1.598 |
Leistung (kW/PS) | 86/117 |
max. Drehmoment (Nm bei U/min) | 158 bei 4.000 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 170 |
Beschleunigung 0-100 km/h (s) | 11,5 |
Verbrauch | |
Test-Verbrauch (l/100 km) | 10,1 |
Verbrauch laut Hersteller (l/100 km) | 6,3 |
CO2-Ausstoß laut Hersteller (g/km) | 145 |
Schadstoffklasse | Euro 5 |
Energieeffizienzklasse | D |
Ausstattung (Basismodell) | 6 Airbags, Anti-Blockiersystem (ABS) mit elektronischer Bremskraftverteilung (EBD), elektronisches Stabilitätsprogramm ESP, geschwindigkeitsabhängige Servolenkung, elektrisch einstellbare Außenspiegel, höhenverstellbare Lenksäule, Multifunktionslenkrad, CD-Radio, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung |
Gewicht und Zuladung | |
Leergewicht (kg) | 1.213 |
zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 1.675 |
Kofferraumvolumen (l) | 251-550 |
Preis (Euro) | |
Basismodell ab | 15.690,00 |
Testwagen | 21.490,00 |
Bewertung | |
Exterieur-Design | 2,0 |
Interieur-Design | 2,7 |
Multimedia | 3,5 |
Navigation | 2,7 |
Fahrbetrieb | 2,6 |
Verbrauch | 2,9 |
Kosten pro Jahr1 (Euro) | |
Kraftstoffkosten2 | 2.499,75 |
Steuern | 102,00 |
Wertverlust | 2.353,50 |
Gesamtkosten pro Jahr | 4.955,25 |
Testnote | 2,7 |
1 Die Kosten pro Jahr setzen sich aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer und errechnetem Wertverlust (15 Prozent p.a.) zusammen | |
2 Kraftstoffkosten bei 1,65 Euro/Liter Super und einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern |
geschrieben von auto.de/win veröffentlicht am 05.03.2013 aktualisiert am 05.03.2013
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Ich kann nur sagen -der Juke ist ein SUPER Auto!!Man darf sich auch nicht den Benziner kaufen,sondern den Diesel, dann hat man einen richtigen Flitzer .Verbrauch 5,8-6l,auch wenn ich mit Winterreifen und Vollgas fahre.Kein Lärm im Aoto wie oben beschrieben.Man merkt überhaupt keine Geschwindigkeit (leider)den ein bisschen aufs Gaspedal getreten und schon hat man 160 kmh.Er schafft aber noch mehr!Das einzigr was mir fehlt ist das Zubehör z.B.Autoschonbezüge! Ich muß sagen er ist einfachn toll zu fahren,bequem zum einsteigen,und Platz genug,außer man baut gerade ein Haus und braucht einen Transporter! Er bleibt mein Faforit!!
Was soll das jetzt wirklich sein. Ein SUV oder ein PKW oder nur ein hässlichers Entlein. Also die Ästetischen Ansprüche müssen gegen Null gehen, wenn man dieses Auto toll findet von seinem Äußeren. Die inneren Werte konnte ich leider noch nicht testen, aber mit einem 1,6 ltr Motor kann wirklich nicht viel gehen. Als Fun-Fahrzeug im Offroad macht das Ding keine gute Figur. Und auf der normalen Landstraße fällt es mit Sicherheit mit den aufgesetzten Warzelaugen auf. Mehr aber auch wirklich nicht. Zuladung gleich Null. Und allemal vielleicht für jene geeignet die im Umkreis von 100 km zur Arbeitfahren oder ihren Lebensraum abgesteckt haben. Für mich ein ganz klares NO GO.
Ich habe jetzt auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel (48 J.), aber ich hab noch nie so ein Spaß- Auto gehabt. Wie im Test beschrieben sind die Nachteile: das laute Motorgeräusch, der spärliche Tankinhalt (40 l) und der Benzinverbrauch. Wenn man das alles mit einbezieht ist wirklich ein tolles Auto gelungen!
ich finde das auto originell ! das design ist mutig und modern,gute rundumsicht,für die stadt perfekt !bravo,bravo !
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Gast auto.de
März 7, 2013 um 11:08 am UhrHallo, möchte evtl. Mißverständnisse ausräumen bzw. etwas klarstellen: Ich werde in meinem Buch NICHT den Namen oder einen so ähnlichen Namen des Vormundschaftsrichters nennen, der mich 1995 in die geschlossene Psychiatrie einwies. Wider beseern Wissens oder nicht – wer kann das schon beurteilen…???. Und für seinen ungewöhnlichen Namen kann der Mann natürlich nichts. Den nenne icvh NICHT. – Mich bringt allerdings niemand mehr in die Psychiatrie. Es wissen schon ZU VIELE LEUTE, dass ich NICHT verrückt bin. – Übrigens war sogar Klaus Kinski mal für 2-3 Wochen in der Psychiatrie (?) (in Berlin…) Das ist aber unbestätigt von seinen Angehörigen und muß auch vorsichtig aerwähnt werden. Kinski habe ich mal wie kein anderer 1985 interviewt – und ich habe auch die besten Portraits von ihm. Daraus ließe sich auch ein schönes Buch zaubern. Ich gucke jetzt nicht mehr bei auto.de rein – habe viel zu tun.