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Nissan
Die automobile Zukunft, da sind sich die Auguren und Fachleute einig, wird elektrischer sein. Mit dem Nissan Leaf kann in einigen europäischen Ländern schon ein Stück Zukunft bestellt werden: Ein reines Elektrofahrzeug der Kompaktklasse, mit viel Platz, guter Ausstattung und einem im Vergleich zu den heute gängigen E-Angeboten relativ fairen Preis.
Viel wird über die Elektromobilität geredet und dies zu Recht, wird sie doch das Autofahren wenn schon nicht revolutionieren, so doch deutlich verändern. Das Fahren eines Elektroautos ist dagegen gänzlich unspektakulär. Speziell für Menschen, die schon mal ein Vollhybrid-Fahrzeug wie den Toyota Prius gefahren sind. Denn wie beim Prius heißt es auch beim Leaf: Startknopf drücken, den Wählhebel der Automatik auf D stellen und sich von fehlenden Motorgeräuschen nicht irritieren lassen, sondern einfach losfahren. Überraschend einfach.
Gelungen ist auch die Abstimmung des Leaf: Komfortabel gleitet er über die holprigen Straßen der portugiesischen Hauptstadt. Die Lenkung ist sehr leichtgängig, aber nicht gefühllos. [foto id=“328703″ size=“small“ position=“left“]Die Straßenlage ist tadellos, auch dank der optimalen Gewichtsverteilung von 50 Prozent auf jeder Achse.
Ein Elektroauto wie dieser Nissan, mit einer Reichweite von 175 Kilometern, ist natürlich für die City und für kurze Trips konzipiert. In Lissabon, einer Stadt mit dem üblichen Verkehr einer europäischen Hauptstadt und mit vielen kleinen Gassen und engen Windungen fühlt man sich mit einem solchen Fahrzeug auf Anhieb wohl. Das hat messbare Gründe. Denn da ein Elektromotor von der ersten Umdrehung an schon sein maximales Drehmoment aufbringt, ist man zumindest auf den ersten Metern fast immer Sieger beim Ampelspurt. Überraschend sportlich.
Elektroautos sind schön leise, denn der Motor macht fast kein Geräusch. Das kling interessant, könnte in der Praxis aber Probleme bereiten, wenn einem in der Stadt die Fußgänger mangels akustischer Orientierung vor die Motorhaube laufen. Der Leaf entwickelt daher bei Geschwindigkeiten bis 30 [foto id=“328704″ size=“small“ position=“right“]km/h ein eigens konzipiertes Geräusch, um derart böse Überraschungen zu verhindern. Wenn es schneller wird, sind die Reifen- und Laufgeräusche laut genug. Auch beim Rückwärtsfahren klingelt der E-Nissan munter vor sich hin. Die Lautlosigkeit der Zukunftsmobilität erfordert neue Lösungen.
Die Art der Fortbewegung im Elektroauto ist eine andere – eine, die nicht den Weg, sondern das Ziel in den Mittelpunkt stellt. Daran ist nichts auszusetzen, denn schließlich ist das ein Grundgedanke der Mobilität. Fahrspaß im hergebrachten Sinn vermittelt ein Elektroauto weniger. Vielleicht eher Spaß am sparen oder an umweltfreundlicher Fortbewegung.
Bei einem Elektrofahrzeug ist der Motor eines der weniger wichtigen Bauteile. Ein Elektromotor stellt für kein Ingenieursteam eine Herausforderung dar. Den Unterschied machen vielmehr die Batterien. Im Leaf werden 48 Lithium-Ionen-Module verwendet, die im Unterboden angebracht sind. Mit der Schnell-Ladefunktion kann die leere Batterie-Einheit in ganzen 30 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen werden. An der normalen Steckdose zu Hause dauert ein voller Ladevorgang allerdings bis [foto id=“328806″ size=“small“ position=“left“]zu acht Stunden. Natürlich schafft der Leaf bei normaler Fahrweise nie und nimmer die angegebenen 175 Kilometer. Aber welcher Benziner oder Diesel lässt sich denn mit dem angegebenen Durchschnittsverbrauch fahren? Und ganz so schnell wie befürchtet wanderte die Batterieanzeige dann doch nicht in Richtung Null. Auch eine Überraschung.
Warum aber nur müssen technisch innovative Autos von den Designern immer auch gleich optisch so auffällig sein? Meist geht das daneben, wie etwa bei der ersten Generation des Toyota Prius. Auch der Leaf ist in dieser Beziehung etwas aufdringlich. Vieles an ihm schreit: Seht her, ich bin neu, ich bin anders. Schön kann man den ersten Elektro-Nissan in Serie wirklich nicht nennen.
Lesen Sie weiter auf Seite 2: Fahrbericht: Nissan Leaf – Wo bitte geht’s zur nächsten Steckdose? – Teil II
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Nissan hat nicht den Fehler gemacht, allein auf die neue Technik zu setzen und den Rest zu vernachlässigen. So ist der E-Nissan zum Beispiel überraschend gut und vollständig ausgestattet, zum Beispiel mit Navigations-System, LED-Scheinwerfern [foto id=“328808″ size=“small“ position=“left“]und Rückfahrkamera. Die Aufpreisliste ist erstaunlich kurz und umfasst lediglich eine im Dachspoiler integrierte Solarzelle für 300 Euro, welche die normale 12-Volt-Autobatterie bei ihrer Arbeit unterstützt. Trotzdem ist natürlich der Antrieb das wirklich Besondere und Überzeugende am Leaf, fährt man mit dem Fahrzeug doch lokal komplett emissionsfrei.
Na ja, in Wirklichkeit ist es natürlich nichts mit der „Zero Emission“, dafür wird in Deutschland der Strom zu „dreckig“ produziert. Tatsächlich kann bei unserem Strommix der reale CO2-Ausstoß eines Elektroautos höher liegen als zum Beispiel der eines Hybridfahrzeugs oder eines völlig konventionell angetriebenen Autos. In Ländern mit niedrigem Anteil an fossil erzeugter Elektrizität ist das anders.[foto id=“328809″ size=“small“ position=“right“]
In Japan und den USA haben 26.000 Menschen den Leaf vorbestellt, in Europa 1.000. Es geht voran mit der Elektromobilität, das Thema nimmt Fahrt auf. Und der Nissan Leaf wird später einmal – ähnlich wie der Prius für die Hybridtechnik – sicher als automobilhistorischer Meilenstein gelten.
Datenblatt: Nissan Leaf- Viertürige, fünfsitzige Schräghecklimousine der Kompaktklasse |
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Maße: | 4,45 Meter (Länge), 1,77 Meter (Breite), 1,55 Meter (Höhe), 2,70 Meter (Radstand) |
Kofferraumvolumen: | 330 – 680 Liter |
Antrieb: | – Elektromotor – Lithium-Ionen-Batterien – Reichweite: 175 Kilometer |
Leistung: | 80 kW/109 PS |
Drehmoment: | 280 Nm im gesamten Drehzahlbereich |
Vmax: | 145 km/h (abgeregelt) |
0-100 km/h: | 11,3 s |
Preis: | ca. 35.000 Euro |
Nissan Leaf – Kurzcharakteristik: |
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Alternative zu: | Toyota Auris Hybrid, Toyota Prius |
Passt zu: | Autofahrern, die damals auch den ersten Prius gekauft haben |
Sieht gut aus: | nicht wirklich, aber er erregt Aufsehen |
Eine Elektroversion des Kastenwagens NV 200, ein kompakter Infiniti mit Leaf-Technik bis 2013 und ein Nissan E-Stadtauto mit vermutlich zwei Sitzen auf Basis des auf der Motor Show in Tokio vorgestellten „Land Glider“.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 29.10.2010 aktualisiert am 29.10.2010
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