Nissan

Fahrbericht Nissan Qashqai 1.6 Acenta: Crossover mit Charakter

Von Ingo Koecher — Seit 2007 ist Nissan mit der ersten Generation seines Qashqai im Kompaktsegment erfolgreich unterwegs. Nach drei Jahren spendierte der japanische Autobauer seinem Crossover erwartungsgemäß ein Facelift. Für uns Grund genug, die 2010 modellgepflegte Version des Kompakt-SUV zu testen. Auch im zweiten Modellzyklus des Nissan Qashqai wird der Crossover mit fünf Sitzen oder als siebensitziger Qashqai+2 mit dritter Sitzreihe angeboten. Im Markt trifft der Crossover auf Wettbewerber wie den Ford Kuga, den Mitsubishi ASX oder den Hyundai ix35.

Exterieur[foto id=“358920″ size=“small“ position=“right“]

Die Front der 2010er Generation wirkt im Vergleich zum Vorgängermodell dynamischer. Abgeänderter Kühlergrill, weit in die Flanken geführte und schmaler gezeichnete Leuchteinheiten und die Linienführung der Frontschürze unterhalb der Kennzeichenhalterung verhelfen dem Nissan Qashqai zu einem markanteren Auftreten. Der Eindruck wird durch die aus dem Seitenbereich weiter zur Mitte hin angeordneten Nebelscheinwerfer zusätzlich verstärkt. Unverändert geblieben sind hingegen die beiden auf die Motorhaube geführten Sicken sowie die Ausformung der Radhäuser. Am Heck fallen die geringer modifizierten Rücklichteinheiten ins Auge. Sie wirken weit weniger verspielt, als die noch rund gezeichneten Rückfahrscheinwerfer der ersten Generation.

Ausstattung – Sicherheit & Komfort

Nissan bietet seinen Qashqai in den drei Ausstattungslinien Visia, Acenta und Tekna. Hinzu kommt das Sondermodell I-Way. Das Sicherheitspaket der Basisvariante im Ausstattungsniveaus Visia umfasst ab [foto id=“358921″ size=“small“ position=“left“]Werk unter anderem sechs Airbags, Anti-Blockiersystem (ABS) mit elektronischer Bremskraftverteilung (EBD), elektronisches Stabilitätsprogramm ESP und geschwindigkeitsabhängige Servolenkung.

Zur Komfortausstattung gehören elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, eine Geschwindigkeitsregelanlage mit -begrenzer (Speed Limiter), bedienbar über das Lenkrad, eine höhen- und längsverstellbare Lenksäule, Mittelarmlehne vorn, manuelle Klimaanlage, Multifunktionslenkrad, CD-Radio sowie Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung.

Unser Testwagen fährt im Ausstattungsniveaus Acenta ab Werk zusätzlich zur Visia-Ausstattung in Serie mit 17 Zoll-Leichtmetallfelgen, elektrisch anklappbaren und in Wagenfarbe lackierten Außenspiegeln, Einparkhilfe hinten und 2-Zonen-Klimaautomatik, sowie Regensensor, einer Mittelarmlehne hinten und Nebelscheinwerfern vorn.

Interieur

Der Innenraum des Nissan Qashqai vermittelt einen gut strukturierten und aufgeräumten Eindruck. Funktional und übersichtlich findet sich alles am rechten Platz. Die klassischen Rundinstrumente sind von hochglänzendem Aluminium gerahmt. Zwischen dem Drehzahlmesser links und der Geschwindigkeitsanzeige rechts befindet sich das Display des Bordcomputers.[foto id=“358922″ size=“small“ position=“right“]

Funktional auch die Gestaltung der Mittelkonsole des Armaturenbretts. Unter zwei zentralen Luftauslassdüsen liegt das Display für Navigation und Multimedia. Darunter die Bedieneinheit für Lüftung und Klima. Zwischen den beiden Vordersitzen bietet die Konsole mit der serienmäßigen verstellbaren Mittelarmlehne Abstellraum für zwei Flaschen.

Guten Sitzkomfort und damit Langstreckentauglichkeit bieten die Fondsitze. Das Raumgefühl im Nissan Qashqai ist angenehm, die Rundumsicht, dank des der C-Säule vorgelagerten Eckfensters, ist gut.

Weiter auf Seite 2: Aggregate; Fahrbetrieb; Fazit
Weiter auf Seite 3: Bewertung; Datenblatt & Preise

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Aggregate

Nissan bietet zwei Benzin- und Dieselmotoren. Der Einstiegsbenziner ist ein 1.6-Liter mit 86 kW/117 PS mit Frontantrieb. Wahlweise mit Front- oder Allradantrieb lässt sich der 2.0-Liter Benziner ordern. Das Aggregat leistet 104 kW/141 PS. Als Motor-Getriebe-Kombinationen steht für den kleinen Benziner ein manuelles 5-Gang-Schaltgetrieb zur Verfügung. Das 2-Liter Aggregat kann wahlweise mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe, einer 6-stufigen-Automatik oder der stufenlosen CVT-M6-Automatik geordert werden.[foto id=“358924″ size=“small“ position=“right“]

Die Dieselfraktion startet mit einem 1.5-Liter. Das Aggregat leistet 81 kW/110 PS und wird mit einem manuellem 6-Gang-Schaltgetiebe angeboten. Der 2.0-Liter leistet 110 kW/150 PS und wird, wie der 2-Liter Benziner, mit 6-Gang-Schaltgetriebe, einer 6-stufigen-Automatik oder dem stufenlosen CVT-M6-Automatikgetriebe geboten.

Unser Testwagen verfügte in der Ausstattungslinie Acenta über den 86 kW/117 PS leistenden 1.6-Liter Benziner mit manuellem 5-Gang-Schaltgetriebe. Alle Aggregate erfüllen die Euro 5 Abgasnorm. Die Dieselmotoren fahren ab Werk mit Dieselpartikelfilter vor.

Fahrbetrieb

Der Nissan Qashqai verlangt seinem Fahrer nichts besonderes ab. Trotz seiner Höhe von 1.606 Millimetern liegt er gut und sicher auf der Straße. Von Windempfindlichkeit war auch während der Vorbeifahrt an Lkw, oder dem Passieren von Brücken, nichts zu spüren. Einzig die „Sprintfreude“ unseres mit dem 1.6-Liter Basis-Benziner ausgerüsteten Testkandidaten war mit 117 PS wenig überzeugend. Voll besetzt und bei [foto id=“358925″ size=“small“ position=“left“]entsprechender Beladung kam recht schnell der Wunsch nach etwas mehr Vortrieb auf. Wer dem Wunsche entsprechen möchte, der ist mit den 2-Liter Aggregaten besser beraten.

Im Stadtverkehr lässt sich der Nissan Qashqai leicht bewegen. Trotz seiner Länge von 4.330 Millimetern und einer Breite von 1.783 Millimetern macht er auch im urbanen Umfeld eine gute Figur. Dennoch erleichtert der im optionalen Connect-Paket enthaltende Parkassistent das Manövrieren spürbar.

Als überaus familientauglich erlebten wir das Ladevolumen des Kofferraums. Zunächst schienen die 410 Liter bei aufgestellter Rückenlehne knapp bemessen. Geschickt verpackt, lässt sich jedoch so einiges verstauen. Zudem ist die Ladekapazität durch die im Verhältnis 60:40 teilbare Rückenlehne auf bis zu 1.513 Liter erweiterbar.

Mit der Abstimmung des Fahrwerks und einem Radstand von 2.630 Millimetern bietet der Nissan Qashqai einen guten Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Komfort. Die Lenkung arbeitet direkt, Motoren-, Wind- und Abrollgeräusche der Reifen waren im Innenraum nicht vordergründig wahrnehmbar. Auch das manuelle Schaltgetriebe bot durch kurze Wegen und exakte Schaltvorgänge keinen Anlass zur Kritik. Überdies vermittelt das optional für 900 Euro verfügbare Panoramaglasdach – Serie ab Ausstattungsniveau Tekna – ein großzügiges Raumgefühl.

Fazit

Mit dem Qashqai bietet Nissan einen Crossover, der zu überzeugen weiß. Materialauswahl und Verarbeitung sind stimmig, der aufgerufene Einstiegspreis von 19.590 Euro moderat. Zudem lässt sich der Crossover als fünfsitziger Qashqai oder Qashqai+2 mit zusätzlicher dritter Sitzreihe ordern.[foto id=“358926″ size=“small“ position=“right“]

Ganz gleich, für welche der Karosserievarianten man sich am Ende entscheidet: Mit dem Qashqai bekommt der Interessierte einen Crossover, der, fällt die Entscheidung auf eine der Allradversionen, sogar als Geländegänger zu Einsatz kommen kann. Und dabei müssen die Insassen nicht auf den Komfort einer Limousine verzichten.

Auch die Alltags- insbesondere Familientauglichkeit des Japaners waren durchweg überzeugend. Einzig bei der Motorisierung sei allen ans Herz gelegt, sich für eine der 2-Liter-Maschinen zu entscheiden. Dann lässt sich auch in Sachen Fahrspaß keine Eintrübung ausmachen.

Weiter auf Seite 3: Bewertung; Datenblatt & Preise

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Bewertung –
Nissan Qashqai 1.6 Acenta


Exterieur-Design 2,0
Interieur-Design 2,0
Multimedia 2,0
Navigation 2,0
Fahrbetrieb 2,1
   
Kosten pro Jahr*  
   
Anschaffungspreis Testfahrzeug 24.560,00 Euro
Kraftstoffkosten** 1.709,40 Euro
Steuern 80,00 Euro
Wertverlust 3.684,00 Euro
Gesamtkosten pro Jahr:   
5.473,40 Euro
   
Testergebnis/Gesamtprädikat:  
2,0
   

*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer, errechnetem Wertverlust (15 Prozent p. a.)
**Kraftstoffkosten bei 1,54 Euro/Liter Superbenzin und einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern

 

Datenblatt – Nissan Qashqai 1.6 Acenta
   
fünftüriger, fünfsitzer Crossover der Kompaktklasse, wahlweise mit Front- oder Allradantrieb
   
Länge/Breite/Höhe: 4.330 mm/1.783 mm/1.606 mm
Radstand: 2.630 mm
   
Motor  
Hubraum: 1.598 ccm
Leistung: 86 kW/117 PS bei 6.000 Umdrehungen pro Minute
max. Drehmoment: 158 Newtonmeter bei 4.000 Umdrehungen pro Minute
Höchstgeschwindigkeit: 181 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 11,9 s
   
Verbrauch  
Innerorts: 8,3 l/100 km
Außerorts: 6,4 l/100 km
Mittel: 7,4 l/100 km
CO2-Ausstoß: 144 g/km
Schadstoffklasse: Euro 5
   
Ausstattung
(Serie, Auswahl, Niveau Visia):
sechs Airbags, Anti-Blockiersystem (ABS) mit elektronischer Bremskraftverteilung (EBD), elektronisches Stabilitätsprogramm ESP, geschwindigkeitsabhängige Servolenkung, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, Geschwindigkeitsregelanlage mit -begrenzer (Speed Limiter), höhen- und längsverstellbare Lenksäule, Mittelarmlehne vorn, manuelle Klimaanlage, Multifunktionslenkrad, CD-Radio, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung
   
Gewichte/Zuladung  
Leergewicht: 1.325 kg
zul. Gesamtgewicht: 1.830 kg
Zuladung: 445 kg
Anhängelast gebremst: 1.200 kg
Anhängelast ungebremst: 685 kg
zul. Stützlast: 75 kg
zul. Dachlast: 75 kg
Kofferraumvolumen: 410 – 1.513 l
   
Preise  
Basismodell: ab 19.590 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.)
Testwagen: 24.560 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.)
Topmodell: ab 32.590 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.)

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