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Fahrbericht: Opel Meriva 1.7 CDTI – Mehr Diesel Druck

Mehr Druck macht keiner: Mit 96 kW/130 PS und einem Drehmomentmaximum von 300 Nm ist der neue Opel Meriva 1.7 CDTi deutlich stärker als alle ernsthaften Wettbewerber unter den kleinen Diesel-Vans. Dabei kostet der kräftigste kleine Familienkreuzer aus Rüsselsheim mit Preisen ab 20.100 Euro nicht mehr als einige wesentlich schwächere Rivalen europäischer oder asiatischer Provenienz. Allein die Mercedes-Benz A-Klasse kann als 200 CDI mit einem noch potenteren Kraftwerk aufwarten, ist dann aber auch über 8.000 Euro teurer als der flotte Opel.

Motorisierung

Die neue Spitzenmotorisierung im Meriva ersetzt das 92 kW/125 PS entwickelnde Triebwerk, das in der ersten Meriva-Generation angeboten wurde. Durch ein reduziertes Verdichtungsverhältnis, ein modifiziertes Einspritzsystem und einen geänderten Turbolader erzielt der neue Diesel niedrigere Verbrauchs- und Emissionswerte bei wesentlich besseren Fahrleistungen. So soll der mit einem präzise arbeitenden manuellen Sechsganggetriebe ausgestattete Meriva den Standardsprint auf Tempo 100 jetzt in nur 9,9 Sekunden absolvieren, eine ganze Sekunde schneller als der Vorgänger.

Fahrverhalten

[foto id=“321129″ size=“small“ position=“left“]Tatsächlich ist das gesteigerte Temperament deutlich spürbar, wie erste Testfahrten auf südfranzösischen Schnell- und Bergstraßen zeigten. Zunächst einmal muss jedoch eine ausgeprägte Anfahrschwäche überwunden werden bis der Turbodruck einsetzt. Fast schon sportlich schnell windet sich der Meriva dann enge Serpentinenstraßen hinauf, schade nur, dass die Lenkung hier ein wenig zu leichtgängig wirkt. Eine Eigenschaft, die dafür beim Zirkeln durch enge Altstadtstraßen und Parkhausparcours durchaus Freude bereitet. Bei der Kurvenjagd durchs Mittelgebirge sorgt dagegen die Turbokraft des 1,7-Liter-Diesels für erstaunlich viel Spaß. Die fast schon verblüffend rasanten Fahrwerte und den Sound des ersatzlos gestrichenen Meriva OPC kann der 130-PS-Selbstzünder zwar nicht bieten, dafür liegen die Verbrauchs- und Emissionswerte mit 5,2 Liter Diesel auf 100 Kilometer und 138 g CO2/km nur geringfügig über der erheblich schwächeren Diesel-Konkurrenz.    

Komfort und „Opel FlexDoors“

[foto id=“321130″ size=“small“ position=“right“]Zum großen Motor passt das erwachsen wirkende Fahrwerk des Meriva, das ebenso wie der hohe Geräuschkomfort und das geräumige Passagierabteil bereits an die eine Klasse höher positionierten Modelle Citroen C4 oder Renault Scénic erinnert. Auch die Qualität der Interieurmaterialien und die teils liebevolle Detailverarbeitung unterscheidet sich erkennbar vom bisherigen Meriva, Standards vermag der neue Minivan hier aber immer noch nicht zu setzen. Dafür bietet der Opel fühlbar mehr Bein- und Schulterfreiheit als bisher und erfüllt damit die Erwartungen, die mit den größeren Außenabmessungen verbunden werden. Das Konzept der gegenläufig öffnenden Türen ermöglicht tatsächlich einen bequemeren Zugang zum Fond, was die beiden größten Käufergruppen – Senioren und junge Familien – besonders schätzen sollen. Auch wenn sich der Nachwuchs nun leichter im Kindersitz platzieren lässt, wirklich vermisst hat die sogenannten „Opel-FlexDoors“ bisher wahrscheinlich niemand. Eher unwahrscheinlich ist zudem die Einführung des neuen Türkonzepts in weiteren Opel-Modellen wie etwa dem Zafira. Dafür verfügt der Meriva über besonders komfortable Vordersitze mit langen Beinauflagen und dem größten Verstellbereich im ganzen Segment.

Weiter auf Seite 2: Ausstattungsvarianten, Technische Daten, Preis; Kurzcharakteristik

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Ausstattungsvarianten

[foto id=“321142″ size=“small“ position=“left“]Bereits in der nur von jedem hundertsten Kunden bestellten Basisversion umfasst der Meriva viele der heute notwendigen Ausstattungsdetails wie sechs Airbags, Berganfahrhilfe oder beheizbare Außenspiegel. Allein die mittlerweile unverzichtbare Klimaanlage gibt es nur gegen 1.140 Euro Aufpreis oder mit der 2.270 Euro kostenden Ausstattungslinie „Edition“, darin eingeschlossen sind dann u.a. eine Audioanlage mit CD und MP3 und ein Tempomat. Wer weitere 1.800 Euro für das Paket „Innovation“ investiert, erhält Details wie Kurven- und Abbiegelicht, Parksensoren vorne und hinten, elektrische Fensterheber hinten und 17-Zoll-Aluräder. Bei Bestellung aller Optionen lässt sich der Meriva sogar leicht auf über 32.000 Euro hochrüsten.

Eine klare Kampfansage an die Konkurrenz ist vor allem die mittlere Meriva-Linie „Edition“ zu Preisen ab 22.370 Euro. Mehr Leistung und Raum zu so erschwinglichen Kosten bietet kein anderer kleiner Familienfreund.

 

Datenblatt: Opel Meriva 1.7 CDTI (96 kW/130 PS)

Maße – Länge x Breite x Höhe in m: 4,29 x 1,81 x 1,62
Radstand: 2,64m
Kofferraumvolumen: 400-1.500 Liter
Motor: 1,7-Liter-Diesel
  6-Gang-Getriebe
Leistung: 96 kW/130 PS
max. Drehmoment: 300 Nm bei 2000-2500/min
Beschleunigung von 0-100km/h: 9,9s
Höchstgeschwindigkeit : 196km/h
Kraftstoffverbrauch in l/100km (kombiniert): 5,2l
CO2 Emission in g/km (kombiniert): 138
Preis Basisversion: ab 20.100€
   
   


Opel Meriva 1.7 CDTI – Kurzcharakteristik:

Passt zu: leistungsbewussten Senioren und ebensolchen jungen Familien
Sieht gut aus: mit geöffneten, gegenläufigen Türen neben konventionellen Kompaktvan-Langweilern
Alternative zu: klassischen kleinen Kompaktvans wie Lancia Musa oder Renault Grand Modus und kleinen SUV-Modellen wie Mitsubishi ASX oder Skoda Yeti
Was kommt: LPG-Version (2011), Stopp-Start-System (2011), 6-Gang-Automatik für Benziner (2011), Doppelkupplungsgetriebe für Motoren bis 250 Nm (2012/13)

 

 


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