Opel

Fahrbericht: Opel Tigra Twin Top: für sparsame Sonnenfreunde

Bei der französischen Karossereifirma Heuliez, dem gleichen Hersteller, der die Peugeot-Modelle 206 und 307 mit Stahldach ausrüstet, ließ Opel einen Zweisitzer namens Tigra Twin Top aufbauen, der ein voll versenkbares Stahldach besitzt. Wir fuhren den Tigra mit dem 1,3 Liter-70 PS-Dieselmotor.

Opel Tigra Twin Top. Foto: Auto-Reporter/Opel
Weil im Hinterteil auch beim Twin Top Platz fürs Blechdach gebraucht wird, hat der Tigra Twin Top den gleichen Schwachpunkt beim Design wie alle derartigen Cabriolets: Das Heck ist recht voluminös, Beim Öffnen faltet sich das Dach zusammen und verschwindet direkt hinter den Sitzen. Trotz der Höhe des Kofferraums schrumpft der damit erheblich. Platz bleibt lediglich für eine größere Segeltuchtasche oder ein paar kleinere Behältnisse.

Der Einstieg fordert eine gewisse Gelenkigkeit, weil die schräge Windschutzscheibe in den Bereich hineinragt, den Fahrer oder Beifahrer zum Einsteigen brauchen. Nur gar zu leicht stößt man sich an der Oberkante der Frontscheibe den Kopf. Im Innern empfangen die Insassen bescheidene Platzverhältnisse. Hinter den ordentlichen Sitzen ist nochmals Platz für eine Aktentasche und etwas Kleinkram, wenn man als groß Gewachsener nicht den gesamten Verstellbereich der Sitze nutzt. Reichlich schwarzes Plastik im Blickfeld läst kaum Stimmung aufkommen. Hier liegt ein dankbares Feld für Tuner, die das Innere etwas ansehnlicher aussehen lassen können. Das hätte der Tigra verdient; denn er ist ein sympathisches Auto, das ja vor allem Spaß bringen soll.

Das Lenkrad steht ein wenig flach. Etwas zerbrechlich wie in einem älteren Kleinwagen wirken die Hebel am Armaturenbrett. Aber es ist alles da, was man braucht; kleines Info-Display, separater Lichtschalter, übersichtliche Instrumente. Die Verdeckbetätigung funktioniert einfach und zuverlässig. Das Dach öffnet sich in 2o Sekunden und oben ohne lässt sich auch an kühlen Tagen angenehm fahren; die Windgeräusche halten sich in Grenzen. Zwei Spannhebel über den Ecken der Windschutzscheibe öffnen und Knopf betätigen. Wenn es piept, liegt das Dach im Fach und der Deckel ist verriegelt.

Der kleine Dieselmotor läuft leise und geschmeidig, ist aber natürlich kein Kraftprotz. Dafür ist er ausgesprochen sparsam. Mit einem EU-Normverbrauch im Mittel von 4,6 l/100 km und einem Praxisverbrauch von 5 Liter l/1oo km kann man gut fahren. Der Motor erfüllt die Abgasnorm EU 4 auch ohne Rußpartikelfilter.

Die Straßenlage des Kleinen ist in Ordnung- Dafür bürgt schon das serienmäßige ESP. Allerdings wirkt das ganze Fahrwerk sehr robust; die Federung arbeitet geräuschvoll und etwas spröde. Auch hier wäre Nacharbeit vonnöten. Mit einem Preis von 16 795 Euro in der billigsten Version (mit Diesel 17 895 Euro) ist der kleine Opel ausgesprochen konkurrenzfähig. In Rüsselsheim sollte man dennoch überlegen, ob nicht noch eine etwas anspruchsvollere, sprich fahrerfreundliche Version ins Programm nehmen könnte.

Die wichtigsten Tigra Twin Top Daten:

Länge/Breite/Höhe 3 921/ 1 685/ 1 364 mm, Radstand 2 491 mm, Wendekreis 10,65 m, Leergewicht 1 235 kg, Zuladung 215 kg, Kofferraum 440 (geschlossenes Dach) bis 250 l (offen), Tank 67 l, Reihen-Dieselmotor, vier Zylinder, Hubraum 1 248 Kubikzentimeter, Leistung 51 kW (70 PS), maximales Drehmoment 170 Nm bei 1 750-2 500 U/min, Beschleunigung auf 100 km/h 15,5 Sekunden, Vmax 167 km/h, EU Normverbrauch im Mittel 4,6 l Diesel, Abgasnorm Euro 4, Preis 17 895 Euro (ar/UG)

Von Uwe Gabler

2. Mai 2005. Quelle: Auto-Reporter

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