Rüsselsheimer Raumfahrtprogramm

Fahrbericht Opel Astra Sports Tourer

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In Rüsselsheim scheint wieder die Sonne. Opel hat sich aus dem Tal der Tränen befreit. Die neuen Modelle kommen gut an. Der Corsa läuft, der Mokka hat sich zum Trendsetter für kleine SUV entwickelt und der neue Astra hat sich erfolgreich etabliert. Mit dem Titel „Car of the Year“, der wichtigsten euoropäischen Autoauszeichnung frisch geschmückt und als Abräumer in zahlreichen Vergleichstests bei Fachzeitschriften, führt das wichtigste Modell des Hauses die Marke wieder zurück in die Erfolgsspur.

Aus Kombi wird Sports Tourer

Knapp 10.000 Limousinen verkauften die Rüsselsheimer in den beiden ersten Monaten des Jahres an deutsche Kunden, mit 27,6 Prozent Anteil ist mehr als jeder vierte neue Opel ein Astra. Nun, nach der Markteinführung des Fünftürers im November folgt mit fünf Monaten Verspätung die Karosserieversion des Kombis. Die heißt nicht mehr wie seit Generationen Caravan, sondern gemäß „Neusprechs“ Sports Tourer.

Dabei hat es der Astra gar nicht nötig, sich seiner Wurzeln und seiner angestammten Modellbezeichnung zu schämen. Schon 1953 stellte Opel den ersten Kombi vor. Der Kadett revolutionierte 1963 bei seinem Erscheinen die bürgerliche Mittelklasse, die der nicht gerade raumökonomische VW Käfer dominierte, nicht nur mit einer modernen Stufenhecklimousine, sondern mit dem ersten Kombi namens Caravan. Er bot viel Platz im Heck.

Das Konzept ging auf. Klar, dass der Kadett II ab 1965 ebenfalls einen Caravan bekam. Mit 1,57 Meter langer Ladefläche, ein eigenes Raumfahrtprogramm und so innovativ, dass der Kombi seinen Weg in 120 Exportmärkte fand. Die vierte Kadett-Generation bot im Heck des Caravans 1.425 Liter Stauraumvolumen.

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Schafft Platz

Das kann sich in der Klasse noch heute sehen lassen. 1991 verkündete Opel: Kadett heißt jetzt Astra, ab 2010 Sports Tourer statt Caravan. Insgesamt rollten bis heute von rund 24 Millionen Kadetten/Astra, etwa 5,4 Millionen als Kombi von den Bändern. Nun läuft der Countdown für das Raumfahrprogramm der fünften Astra-Generation, die am 9. April April bei den Händlern ihre Umlaufbahn erreicht.

1.630 Liter und 1,87 Meter sind die beiden zentralen Daten, die den Astra Kombi prägen. 1.630 Liter Volumen umfasst der maximale Laderaum, 1,82 Meter beschreibt die Länge des Laderaums beim Umklappen der im Verhältnis 40/20/40 geteilten Rücksitzbank. Als Fünfsitzer schluckt das Heck des Sports Tourer immer noch 540 Liter. Damit spielt der Astra fast schon in einer höheren Fahrzeugklasse.

Das Datenblatt des VW Golf Kombi weist 410 minimales beziehungsweise 1.410 Liter maximales Volumen Stauraum auf. Obwohl der Opel Astra Kombi praktisch genauso lang ist wie sein Vorgänger, verbesserte sich nicht nur das Volumen des Stauraums um 80 Liter, auch alle relevanten Innenraummaße sind deutlich gewachsen. Die verbesserte Raumökonomie sorgt für großzügige Platzverhältnisse bei Fahrer und Beifahrer und ausreichend Reisekomfort im Fond.

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Motoren für den Astra Sportstourer

Dem Sports Tourer steht das gleiche breit aufgestellte Motorenprogramm wie der Limousine zur Verfügung. Das Leistungsspektrum deckt einen Bogen von 70 kW / 95 PS bis 147 kW / 200 PS ab. Für den ersten Schnupperkurs mit dem neuen Astra Kombi stellte Opel den stärkten Diesel mit 118 kW / 160 PS bereit, eine komplette Neuentwicklung. In Verbindung mit der beachtlichen Schlankheitskur von rund 190 Kilogramm gegenüber dem Vorgänger hat der drehmomentstarke Selbstzünder, dem ein doppelter Turbolader über jede Anfahrschwäche hinweg hilft, keine Mühe, den Kombi souverän zu motorisieren.

8,1 Sekunden für den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 und 220 km/h Höchstgeschwindigkeit gehen schon als ausgesprochen sportlich durch. Die 4,1 Liter Diesel auf 100 Kilometer, die der Normverbrauch ausweist, gelingen natürlich in der Praxis nicht, aber die 5,6 Liter, die der Bordcomputer nach rund 200 Kilometern abwechslungsreicher Teststrecke angab, gehen für das Leistungs- und Transportangebot wirklich in Ordnung.

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Für Langstrecken geeignet

Die Sahnestücke im aufpreispflichtigen Angebot für den Opel Astra sind das Matrixlicht für 1250 Euro und die Ergonomiesitze für 685 Euro. Die Sitze lassen in puncto Verstellmöglichkeiten und Unterstützung für den Rücken manch oberklassigen Sitz aus der Premiumliga alt aussehen, und das Matrixlicht ist eine Technik, bei der Opel ebenfalls in der ersten Reihe sitzt. Das belohnen offensichtlich auch die Kunden. Bei der Limousine bestellen bislang 37 Prozent der Käufer die für den Gegenverkehr blendfreien Scheinwerfer.

Das sichere, problemlose und dennoch komfortable Fahrverhalten hat der Kombi des Astra 1:1 von der Limousine übernommen. Beim Modellmix dürfte der Sports Tourer sogar künftig die Nase vorne haben. Opel rechnet mit 52 Prozent Anteil an der gesamten Modellreihe. Mit fünf Ausstattungslinien deckt der Astra Kombi ebenfalls ein weitgespanntes Angebotsspektrum ab.

Bei Gewerbekunden und Familien sieht Opel die wichtigsten Zielgruppen für den Sports Tourer. Mit rund 1000 Euro Kombi-Aufschlag fällt der Aufpreis zur Limousine moderat aus, zumal es dafür ein deutlich besser nutzbares Auto gibt. 18.260 Euro sind für einen Astra Sports Tourer mindestens fällig. Der Topdiesel steht mit mindestens 28 310 Euro in der Liste. Da dürfte doch der eine oder andere Kunde in Versuchung geraten, sich statt eines asketischer ausgestatteten Insignia lieber einen Astra Kombi mit vollem Verwöhnaroma zu gönnen. Keine Frage: Bei seinem jüngsten Raumfahrtprogramm hat Opel einen richtig guten Job abgeliefert.

   
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Technische Daten Opel Astra Sport Tourer 1.6 CDTI Dynamic

Länge, Breite, Höhe (m): 4,7, 1,87, 1,51
Radstand (m): 2,66
Motor: Vierzylinder, Diesel, Biturbo
Hubraum: 1.598 ccm
Leistung: 118 kW / 160 PS bei 4.000 U/min
Max. Drehmoment: 350 Nm zwischen 1.500–2.250 U/min
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 8,1 Sek.
Höchstgeschwindigkeit: 220 km/h
ECE-Durchschnittsverbrauch: 4,1 Liter
CO2-Emissionen: 109 g/km (Euro 6)
Effizienzklasse: A
Gepäckraumvolumen: 540–1.630 Liter
Leergewicht: 1.435 kg
Zuladung: 550 kg
Preis: 28.310 Euro

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OlliP

März 18, 2016 um 2:52 pm Uhr

Schönes Auto, jedoch schafft Opel es immer wieder, mit hässlichen Details das Gesamtbild zu verunstalten. Der Kühlergrill geht nämlich gar nicht. Auch die Chromleiste, die sich bis über die D-Säule erstreckt ist nicht gerade eine Augenweide. Der Preis ist auch alles andere als günstig, wenn man bedenkt, mit welch geringen Kosten und in welchen Stückzahlen Autos heutzutage produziert werden. Ein Mittelklassemodell ab rund 56.000 DM? Früher gab es z.B. den Calibra für rund 42000 DM, wenn ich nicht irre.

smarttom

März 18, 2016 um 2:24 pm Uhr

Tolles Auto. Aber etwas mehr Dampf beim Topdiesel würde nicht schaden. Und leider fehlt immer noch 4WD und damit kommt es gar nicht erst in Frage. Der VW Konzern kann sich getrost weiter die Hände reiben. Schade.

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