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Renault
Vorn sieht er etwas zu viel nach Mégane aus, das Heck ist dafür umso anmutiger und besitzt etwas vom Jaguar XK oder gar von Aston Martin: der Renault Laguna Coupé GT. Die dritte Karosserievariante des französischen Mittelklassemodells bedarf einer speziellen Klientel, nämlich die der sportlich ambitionierten Fahrer, für die der Nutzwert eines Autos nicht im Vordergrund steht, aber auch nicht eine tadellose Verarbeitung im Innenraum.
Denn in diesen Punkten weist der zweitürige Laguna einige Haken und Ösen auf. Zwar fällt das Ladevolumen mit 423 Litern für eine solche Modellvariante klassengerecht aus, dafür ist die Öffnung recht [foto id=“351315″ size=“small“ position=“left“]klein, und das Gepäck muss über eine hohe Ladekante gehievt werden.
Auf den zwei Fondsitzen können Menschen bis zu 1,65 Metern Größe noch bequem Platz nehmen, der Einstieg gelingt unproblematisch dank großer Türen und einfach verschiebbarer Frontsitze. Wer allerdings größer ist, wird entweder wegen mangelnder Beinfreiheit klagen oder sich den Kopf aufgrund der abfallenden Dachlinie stoßen. Der Beifahrersitz sorgt zwar für mehr Komfort, birgt aber eine andere Tücke: An der grobschlächtig abgeschnittenen Kante der Armaturenbrettverkleidung im Fußraum zerkratzen sich Langbeiner nachhaltig die Schuhe. Ein echtes Ärgernis.
Der beste Platz im Laguna Coupé ist daher klar hinter dem Lenkrad zu finden. Die recht stark konturierten Sportsitze bieten guten Halt bei flotter Kurvenfahrt und ausreichenden Komfort für lange Distanzen.
Für den Vortrieb sorgt der Sechszylinder-Diesel aus eigenem Hause, der aus dem 3,0 Liter großen Hubraum 173 kW/235 PS Leistung schöpft. Die Kraft des potenten Aggregates in Form von 450 Nm maximalen Drehmoments steht bereits ab 1 500 U/min parat und wird serienmäßig mittels einer solide arbeitenden [foto id=“351316″ size=“small“ position=“left“]Sechsgangautomatik übertragen. Ein ordentlicher Tritt auf das Gaspedal beschleunigt den 1,7-Tonner aus dem Stand in 7,3 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h erreicht der Fronttriebler ohne große Mühen.
Dabei arbeitet der Selbstzünder fast genau so ruhig wie der ebenfalls erhältliche Benziner mit ähnlicher Leistung. Doch der Dieselmotor ist stärker im Antritt und verbraucht mit durchschnittlich 7,2 Litern auf 100 Kilometern deutlich weniger als der Benzinbruder. Dabei werden 192 Gramm CO2 pro Kilometer ausgestoßen. Wird über längere Strecken sportlich gefahren, erhöht sich allerdings der Verbrauch um fast zwei Liter über das vom Hersteller angegeben Maß. Zu den Kosten gesellen sich die jährlichen Steuern in Höhe von 429 Euro und die Haftpflicht mit 820 Euro (Bsp. R+V24).
Lesen Sie weiter auf Seite 2: Kurvenräuberei auf Landstraßen; Haupteinsatzgebiet & Wettbewerber; Bewertung; Datenblatt & Preis
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Doch all diese Zahlen interessieren bei der Kurvenräuberei auf Landstraßen nicht. Hier ist sportlicher Genuss angesagt, vor allem aufgrund der mit der Top-Ausstattung GT verbundenen Allradlenkung. Dabei [foto id=“351318″ size=“small“ position=“left“]schlägt ein Elektromotor die Hinterräder je nach Situation entgegen oder in Fahrtrichtung ein. Das erleichtert einerseits das Rangieren in der Stadt und verringert den Wendekreis, steigert andererseits bei flotter Fahrt die Spurstabilität. Ein weiterer Vorteil der aktiven Hinterradlenkung ist die direktere Lenkübersetzung für die Vorderachse. Aufgrund des dadurch direkter umgesetzten Lenkbefehls lassen sich Ausweichmanöver schnell und sicher absolvieren, auch enge Kehren werden mit einem geringeren Lenkeinschlag als üblich bewältigt. Das sorgt für Vorfreude auf jede Kurve. Zu den Vorteilen der Allradlenkung kommt eine gut abgestimmte Federung, die trotz ihrer Straffheit komfortabel abfedert.
Das Haupteinsatzgebiet des Renault Laguna Coupé liegt somit klar im eleganten Dahingleiten durch die Lande und der sportlichen Kurvenfahrt. Beides meistert er vorzüglich. Dabei ist er deutlich preiswerter als die deutschen Wettbewerber Audi A5 und BMW 3er Coupé mit vergleichbarer Motorisierung.
Pluspunkte: | Minuspunkte: |
+ Gute Verbindung von Sportlichkeit und Nutzwert | – Teilweise schlechte Materialverarbeitung |
Viersitziges Mittelklasse-Coupé mit Frontantrieb und Allradlenkung | |
Länge/Breite/Höhe/Radstand: | 4,64 Meter/1,81 Meter/1,90 Meter/2,69 Meter |
Kofferraumvolumen: | 423 Liter |
Motor: | 3,0 Liter-Sechszylinder-Turbodiesel, 173 kW/235 PS |
max. Drehmoment: | 450 Nm bei 1 500 U/min |
0-100 km/h: | 7,3 Sek. |
Höchstgeschwindigkeit: | 240 km/h |
Verbrauch lt. Hersteller: | 7,2 l/100 km Diesel |
CO2-Ausstoß: | 192 g/km |
Verbrauch in der Praxis: | 8,5 l/100 km |
Steuern pro Jahr: | 429 Euro |
Kfz-Versicherung bei der R+V24: | KH 819,68 Euro (SF1/2) VK (SF1/2, SB 300/150 Euro): 1 481,10 Euro |
Preis: | 43 000 Euro |
geschrieben von auto.de/(kosi/mid) veröffentlicht am 25.03.2011 aktualisiert am 25.03.2011
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