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Saab
Von auto.de-Redakteur Ingo Koecher
Da sage noch einer, Geschwindigkeit und Umweltverträglichkeit ließen sich nicht unter einer Motorhaube vereinen. Unsinn! Wer in einem Saab 9.3 BioPower die Pedalerie Richtung Endposition schiebt, muss kein schlechtes Gewissen haben. Alles beinahe unbedenklich, alles öko, und beinahe sauber.
Der schwedische Hersteller Saab ist der weltgrößte Autoproduzent, der sogenannte Flex-Fuel-Fahrzeuge anbietet. Das sind Autos, die mit einer beliebigen Mischung aus Bioethanol und Benzin betrieben werden können. BioPower-Turbomotoren sorgen dafür, dass die Leistungsfähigkeit der „GreenCars“ nicht eingeschränkt wird. Der regenerative Kraftstoff E85 ist eine Mischung aus 85 Prozent Bioethanol und 15 Prozent Benzin. Im Ergebnis dieser Treibstoffmischung wird mehr Leistung bei reduziertem CO2-Ausstoß [foto id=“65765″ size=“small“ position=“right“]generiert.
Genug der technischen Vorrede. Schließlich haben wir den Saab 9.3 Touring BioPower kommen lassen, um ihn zu testen. Und genau das wollen wir jetzt auch tun.
Und schon an dieser Stelle mussten wir uns fragen, ob es denn überhaupt möglich wäre, den schwedischen Bio-Boliden überhaupt im Ethanol-Betrieb testen zu können. Denn noch ist das verfügbare Tankstellennetz sehr grobmaschig angelegt. Natürlich bleibt man nicht liegen, nur weil keine Ethanol-Säule zur Verfügung steht, hat man doch die Mischoption. Dennoch: Wir wollten unseren Bio-Test natürlich nicht verfälschen, und ihn durchweg mit „grünen Kraftstoff“ bestreiten. In Großstädten ist es sicherlich weniger problematisch, konsequent E85 einzusetzen, als im ländlichen Bereich: So auch am Ausgangsort unserer Testreihe in Leipzig. [foto id=“65766″ size=“small“ position=“left“]BIOlogisch vollgetankt konnte es also losgehen.
Zunächst schauen wir uns die Silhouette des Schweden einmal genauer an und ziehen unsere Runden um den Testkandidaten. Die Linienführung des Saab 9.3 ist von schlichter Eleganz und bildet vom Bug zum Heck die Form eines Keils. Unterstrichen wird die optische Dynamik durch den nach außen hin schmaler werdenden Kühlergrill mit abschließenden und weit nach außen geführten Scheinwerfern. Die Heckansicht vermittelt über die an der Klappe befindliche Spoilerlippe und die sich nach unten verbreiternden Rücklichter den Eindruck, dass der Nordmann auch bei hohen Geschwindigkeiten eine top Straßenlage zu bieten hat. Ob dem so ist, werden wir sehen.
Weiter auf Seite 2: Video – Saab 9-3X BioPower; Interieur; Stadt & Highway; Landpartie; Fazit; techn. Daten & Preis
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Ähnlich der Außenansicht präsentiert sich uns auch der Innenraum: Sportlich-spartanisch vermittelt er in wenigen Augenblicken das Gefühl, dass man in einem Sportgerät Platz genommen hat. Verstärkt wird dieser Eindruck durch das mit schwarzem Leder bezogenen Sportsitze, die Aluminiumapplikationen sowie das Fehlen jedweder Schnörkel im Interieur des Saab. Die Gestaltung des Innentraums zielte offensichtlich auf nur einen Zweck: Sportlichkeit mit Alltagsnutzen zu verbinden.
Der Stadtverkehr brachte erwartungsgemäß keinerlei Probleme für unseren Testkandidaten. Top Straßenlage,[foto id=“65772″ size=“small“ position=“right“] wunderbares Handling und dank der Turboaufladung ein sehr gutes Beschleunigungsvermögen ließen den Saab durchweg gut aussehen.
Auf der Autobahn wollten wir dann wissen, ob beigemischtes Bioethanol eine gleiche Leistungsentfaltung ermöglicht, wie ein von „reinem“ Treibstoff angetriebenes Aggregat. Und tatsächlich: Es gab keinen Anlass zur Kritik. Beschleunigung bis zur angegeben Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h… Alles bestens. Auch die Geräuschentwicklung im inneren des Saab war der Geschwindigkeit angemessen. Der 2.0-Liter-Turbomotor unseres Testwagens leistet, so der Hersteller, mit Bioethanol E85 200 PS/147 kW. Das entspricht einen Leistungszuwachs von 14 Prozent gegenüber einem im reinen Benzinbetrieb laufenden 2.0-Liter-Turboaggregat.
Das straff abgestimmte Fahrwerk machte dem sportlichen Nordmann alle Ehre. Schnelle Kurven und [foto id=“65773″ size=“small“ position=“left“]Belagwechsel meisterte der Saab ohne auch nur einen Moment ins Straucheln zu geraten. Selbst unsere Buckelpiste, den wohl grenzwertigsten Abschnitt unseres Parcours, nahm der 9.3 BioPower ohne zu murren. Auf Schienen gleich zog er seine Bahn.
Die Fahreigenschaften des Saab 9.3 Touring BioPower können wir durchweg positiv bewerten. Einen Kritikpunkt bietet der Schwede in unseren Augen dennoch: Das Fahrzeugkonzept eines Kombi zielte bislang auf Familie ab. Da hätte man noch etwas nachbessern können, um den Passagieren ein wenig mehr Behaglichkeit zu bieten. Der Fahrer hat Spaß während der Fahrt, hat er doch alles in der Hand, was das Sportgerät bereithält. Dennoch: Der Saab 9.3 Touring BioPower bietet auch für Familien all das, was das Reisen angenehm macht. Auch wenn hier und da der Eindruck entstand, dass die Konzeption zu „fahrerorientiert“ ist.
Kombi der Mittelklasse mit Bioethanolbetrieb E85
Ausstattungsvarianten: Linear, Scandic, Vector, Aero
L: 4670 mm, B: 1802 mm, 1450 mm
Hubraum: 1.985 ccm, 4 Zylinder
max. Leistung: 200 PS (147 kW) bei 5.500 U/min
max. Drehmoment: 280 Nm bei 2.500 U/min
Fahrleistung (Handschaltung/Automatik)
Beschleunigung 0-100 km/h (s): 9,0/10,2
Höchstgeschwindigkeit km/h: 220/215
Verbrauch (Handschaltung/Automatik)
Benzinbetrieb: 9,0/10,6 l/100km
Bioethanol E85: keine genaue Angabe. Bei Betrieb mit Bioethanol soll der Verbrauch ca. 30 Prozent höher liegen.
Schadstoffklasse: Euro 4
CO2-Emission g/100 km: 197/222
Leergewicht: 1475 – 1900 kg
zul. Gesamtgewicht: 1970 – 2280 kg
Kofferraumvolumen: 419 Liter, bei umgeklappter Rücksitzbank 1.273 Liter
Einstiegspreis: 32.350,– Euro (Linear); Topmodell 37.750,– Euro (Aero)
geschrieben von auto.de/ingo koecher veröffentlicht am 17.03.2009 aktualisiert am 17.03.2009
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Kann ich nur unterstreichen. Als neuer Besitzer eines 9.3 bin ich begeistert von der Leichtigkeit des Handlings und der ausgewogenen Federung. Das klare Cockpit ist sehr übersichtlich und die Belüftung ist klasse… im übrigen ist der Wagen enorm leise – kein Fahrwerkspolter, laufruhiger Motor.
Comments are closed.
Gast auto.de
März 29, 2009 um 3:10 pm UhrHi, habe ich da etwas falsch verstanden? Ich denke, Sie hätten den
Wagen mit Bioethanol getestet?
Dreyk