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SsangYong
„Coole Farbe“, entfuhr es dem siebenjährigen Sohn spontan. Und auch der Nachbar interessierte sich zu allererst für die Lackierung und nicht für die Marke. Zumindest eines scheint Ssangyong bei der Rückkehr auf den deutschen Markt also richtig gemacht zu haben. Vitamin Red nennt sich der Metallic-Farbton, der irgendwo zwischen Orange, Rot und leichtem Rostbraun angesiedelt ist und unseren Korando schmückte. Das Kompakt-SUV darf sich zudem rühmen, nicht eine der berüchtigten Designsünden der Marke zu sein. Gute Voraussetzungen also für den Neuanfang?
Ssangyong hat aus der Vergangenheit gelernt und den Korando auf den europäischen Geschmack zugeschnitten. Schützenhilfe kam aus Italien. Die Karosserie gestaltete Giugiaro. Herausgekommen ist eine stimmige Mischung aus dynamischem und robustem Stil. Der Korando tritt bullig auf. Er steht recht hoch und zeigt eine ausgeprägte Schulterlinie, die in einem recht muskulösen Heck mit betont ausgestellten [foto id=“401694″ size=“small“ position=“left“]Kotflügeln ausläuft. Von vorne gibt sich der Koreaner mit viel Chrom und dem großen Kühlergrill mit Maschenstruktur eher als Sportler.
Bei der Innenraumgestaltung herrscht dagegen eher zweckmäßige Sachlichkeit. Der harte Kunststoff ist hervorragend kaschiert und hinterlässt einen angenehmen Eindruck. Die beiden klassisch-elegant gestalteten Rundanzeigen wirken schon ein wenig verloren in dem großen Instrumententräger. Die Verarbeitung ist ordentlich, und das Interieur weiß durch seine Zurückhaltung zu gefallen. Auch das Lenkrad präsentiert sich mit lediglich vier Bedientasten aufgeräumt. Lediglich der Scheibenwischerhebel ist etwas überfrachtet. Seine Funktionen sind nicht auf Anhieb verständlich. Eine ungewohnte, aber gute Lösung wurde hingegen für die Taste des Bordcomputers gefunden. Sie findet sich rechts in der Mittelkonsole zwischen Audiosystem und Klimaanlage. Von dort aus lässt sich der BC sicher und einfach bedienen.
Die Hinterbänkler finden sehr viel Beinfreiheit und verstellbare Rückenlehnen vor. Allerdings sind die Sitze recht niedrig. Vorbildlich gelöst ist dafür die Erweiterungsmöglichkeit des Kofferraums. Die geteilte Rücksitzbank lässt sich mit einem Griff auch von hinten umklappen und faltet sich dank absenkender [foto id=“401695″ size=“small“ position=“left“]Sitzfläche zu einer vollkommen ebenen Ladefläche zusammen. Wer noch mehr verstauen muss, der darf bis zu zwei Tonnen schwere Anhänger ziehen.
Einzige Motorisierung für den Korando ist ein 2,0-Liter-Common-Rail-Turbodiesel. Der zeigt eine leichte Anfahrschwäche, hat mit seinen immerhin 129 kW / 175 PS aber ansonsten leichtes Spiel mit dem 1,75 Tonnen schweren Ssangyong. Um die Leistung abzurufen, verlangt der Vierzylinder jedoch nach Drehzahl. Ab etwa 1750 Undrehungen in der Minute sprintet der Korando aber recht munter los. Akustisch handelt es sich um einen Diesel alter Schule, der sein Arbeitsprinzip nicht verleugnet. Nach innen ist das Triebwerk aber ausreichend abgeschirmt.
Die Lenkung ist in der Mittellage etwas gefühllos, arbeitet ansonsten aber zielgenau. Abrollkomfort und Federung des Korando überzeugen ebenfalls. Er erfreut auch bei Höchstgeschwindigkeit durch seine Fahrstabilität, allerdings wird es ab etwa 160 km/h spürbar lauter. Die Sechs-Gang-Schaltung arbeitet ordentlich, nur der erste Gang zeigt sich bei noch kaltem Motor ein wenig hakelig. Das Allradsystem des wahlweise auch mit Frontantrieb erhältlichen Korando schickt seine Kraft erst bei Traktionsverlust auch an [foto id=“401696″ size=“small“ position=“left“]die Hinterachse. Bis zu einer Geschwindigkeit von 40 lm/h steht auch eine Sperre zur Verfügung. Als Normverbrauch nennt Ssangyong 6,4 Liter auf 100 Kilometer. Wer dorthin will, darf der Drehzahlfreude des Motors nicht erliegen. Wir kamen auf 8,7 Liter.
Trotz der kompakten Maße und einer Fahrzeuglänge von 4,41 Metern ist der Korando leider nicht sonderlich einparkfreundlich. Da sind zum einen der relativ lange vordere Überhang und die flach abfallende Motorhaube, zum anderen die mächtige fensterlose C-Säule sowie das schmale Heckfenster. Während hinten Parksensoren helfen, kann vorne nur geraten werden, wie weit vor der Front noch Platz ist.
Schon die Basisversion Crystal bringt der Korando vielerlei Annehmlichkeiten von der Klimaanlage über Bluetooth-Schnittstelle bis zur Geschwindigkeitsregelanlage mit. Letztere bietet auch eine Eco-Funktion für sanftere Beschleunigung und damit wirtschaftlicheres Fahren. Die Topversion Sapphire bietet unter anderem zusätzlich 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, Lederausstattung, abgedunkelte hintere Scheiben, eine Sitzheizung auch hinten und elektrisch anklappbare Außenspiegel.
Mit dem Korando bietet Ssangyong ein gut ausgestattetes Auto mit viel Platz zu einem attraktiven Basispreis von 22 990 Euro für den Fronttriebler an. Die Zeichen für ein erfolgreiches Comeback stehen also nicht schlecht. Jetzt muss die Marke hierzulande nur wieder etwas bekannter werden. Das Vitaminrot dürfte da sicherlich helfen.
Länge x Breite x Höhe (in m): | 4,41 x 1,83 x 1,71 |
Motor: | Turbodiesel, 1998 ccm |
Leistung: | 129 kW / 175 PS bei 4000 U/min |
Max. Drehmoment: | 360 Nm bei 2000 – 3000 U/min |
Verbrauch (nach EU-Norm): | 6,4 Liter |
CO2-Emissionen: | 169 g/km (Euro 5) |
Beschleunigung auf 100 km/h: | 10,0 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit: | 179 km/h |
Leergewicht / Zuladung: | 1747 kg / 513 kg |
Laderaum: | 486 – 1312 Liter |
Max. Anhängelast: | 2000 kg |
Wendekreis: | 10,9 m |
Basispreis: | 26 490 Euro |
geschrieben von auto.de/(ampnet/jri) veröffentlicht am 27.01.2012 aktualisiert am 27.01.2012
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