Motor
Der 1,6-Liter-Selbstzünder leitet 85 kW / 115 PS im üblichen Rahmen und sorgt für ausreichenden Vortrieb. Sehen lassen kann sich das in dieser Klasse recht hohe Drehmoment von 300 Newtonmetern, die vor allem im unteren Drehzahlbereich zur Verfügung gestellt werden. Das ist fast doppelt so viel wie beim etwas leistungsstärkeren Benziner identischer Kubatur. Die Sechs-Stufen-Automatik dreht die Getriebestufen auch bei eher verhaltenem Beschleunigen häufig mit um die 3000 Touren aber relativ hoch aus und könnte etwas schneller auf Gaswegnahme reagieren. Die Automatik bewegt sich dabei dann im Übergangsbereich zwischen Drehmoment- und Leistungsmaximum. Ihre Aufgabe erledigt sie so unter dem Strich aber zufriedenstellend, wenn auch nicht ganz so sanft wie im großen Van Rodius.
Wer es etwas selbstbestimmter haben möchte, kann in den manuellen Modus wechseln, wo per Daumen mit einem seitlichen Wippschalter im Knauf geschaltet wird. Aber auch hier bedarf es schon rund 80 km/h, bevor der sechste und letzte Gang akzeptiert wird. Verbräuche von sieben bis acht Litern je 100 Kilometer sollten da einkalkuliert werden, womit der Tivoli sich bei uns im üblichen Abweichungsrahmen vom Normverbrauch bewegte.
Neben der Standardeinstellung, die man hier gleich „Eco-Modus“ nennt, gibt es den Fahrmodus „Power“ für zügigeres Beschleunigen und „Winter“ für Anfahren im zweiten Gang. Die „Lock“-Taste sperrt allerdings im Fall des Tivoli 4WD nicht das Differenzial, sondern schaltet den ansonsten automatischen auf dauerhaften Allradantrieb. Kritik muss der Tivoli auch beim Fahrwerk nicht einstecken. Die Federung wird europäischen Bedürfnissen gerecht. Lediglich bei kurzen Stößen ist die Dämpfung ein wenig ruppig, was zum Teil aber auch den in unserem Fall montierten 18-Zoll-Rädern (statt 16) geschuldet sein dürfte. Die Lenkung arbeitet wunderbar direkt aus der Mittellage. Das gilt auch, wenn statt der von uns bevorzugten „Sport“-Einstellung der „Normal“- oder der „Comfort“-Modus gewählt werden, die den Widerstand spürbar verringern.
So wie beim Design gibt sich Ssangyong mittlerweile auch beim Preis selbstbewusst. Beim Einstiegspreis liegen die Koreaner mit 15 490 Euro auf dem Niveau eines Renault Captur. Die Topversion stößt hingegen in Preisregionen vor, in denen die Luft deutlich dünner wird.
Ssangyong setzt dennoch große Hoffnung auf seine kleinste Baureihe. So soll dieses Jahr noch eine siebensitzige Variante folgen. Damit würde der Tivoli mit einem weiteren Alleinstellungsmerkmal in seinem Segment noch weiter aus dem Rahmen fallen.
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