VW

Fahrbericht The Beetle 2.0 TSI Sport: In diesem „Käfer“ steckt ein GTI

Spielt einem die Erinnerung einen Streich oder klingt der Motor unseres Volkswagen Beetle 2.0 TSI beim Hochbeschleunigen tatsächlich ein wenig wie der Käfer-Motor alter Zeiten? Wenn das so ist, geht unsere Gratulation an die Akustiker in Wolfsburg. In jedem Fall haben sie einen Motorklang aus dem Vierzylinder geholt, der die Leistung erwarten lässt, die er tatsächlich bietet: 147 kW oder 200 PS. Davon hätte der Fahrer eines Alt-Käfers nur träumen können.

Beim alten Käfer wurde jede einzelne Pferdestärke geliebt und gepflegt. Das spektakulärste Exemplar, das uns jemals in die Hände fiel, war ein 100-PS-Oettinger, ein weißes Cabrio mit weißem Dach und weißem Leder-Innenraum. Ein rosaroter Rolls-Royce wäre nicht mehr aufgefallen. Doch war es ein Glückstag, wenn Doppelvergaser und Zündung mal perfekt mit dem Boxermotor zusammenspielten. Doch dieses Glück konnte man sich aber selbst angesichts alter Spritpreise nur selten leisten. Zur Zurückhaltung zwang einen außerdem der Heckantrieb, der in Kurven schon bei geringeren Motorleistungen gern einmal schneller eindrehte als der Fahrer es wollte.

Heute schüttelt der TSI-Motor seine 200 PS scheinbar mühelos und zuverlässig aus seinem Reihen-Vierzylinder und liefert dazu noch maximal 280 Newtonmeter an den Frontantrieb. Dem bringt nun eine elektronisches Sperrdifferenzial an der Hinterachse die Kurvenwilligkeit so maßvoll wieder bei, dass der Fahrer nur die bessere Agilität genießen kann, ohne Angst vor Übersteuern. Und dann ist da ja auch noch das ESP.[foto id=“406789″ size=“small“ position=“right“]

Schon diese kurze Erinnerung an alte Zeiten zeigt, dass der Retro-Käfer namens Beetle eben nur optisch den Faden der Vergangenheit wieder aufnimmt. Von der Silhouette her nähert er sich dem Ur-Käfer aber mehr an als sein Vorgänger; denn die Motorhaube wirkt wuchtiger, die Windschutzscheibe steht nun steiler und das Heck nähert sich auch wieder dem flach-runden Verlauf beim alten Käfer an. Aber breiter ist er geworden. Seine Kotflügel wirken nun wie aufgeblasene Backen, sein Heck steht stramm auf der Straße.

Mit der nach hinten gerückten, aufrechter stehenden Windschutzscheibe haben sich die Sichtverhältnisse nach vorn und zur Seite deutlich verbessert. Das verkürzt auch die lange Fläche von Armaturentafel zur Windschutzscheibe. Die Designer werden es den Karosserieentwicklern danken. Denn nun haben sie leichteres Spiel mit dem Gestalten einer an den Käfer erinnernden, aber doch moderneren Gestaltung des Armaturenbereichs. Wie beim Ur-Käfer ist der Querträger bei den einfacher ausgestatteten Version in Wagenfarbe lackiert, beim Modell Sport zeigt sie Carbon-Optik. Die berühmte Blumenvase des Ur-Käfers fehlt allerdings bei allen Versionen.

The Beetle, wie der neue Käfer jetzt offiziell heißt, erweist sich als moderner Vier- bis Fünfsitzer mit zwei Türen und einer weit öffnenden Heckklappe fürs Gepäck, wo früher hinter einer kleinen Klappe luftgekühlte [foto id=“406790″ size=“small“ position=“left“]Pferdchen Radau machten. Das Modell Sport verbirgt nicht, dass es den Golf GTI zu seinen engsten Verwandte zählt. Nicht nur den Motor haben beide gemeinsam. Auch die Fahrcharakteristik ähnelt sich. Der Beetle federt sportlich straff, zeigt in Kurven wenig Seitenneigung, bietet eine direkte und präzise arbeitende Lenkung und Fahrleistungen, die zu den Motordaten passen.

Per Paddel handgeschaltet oder im Automatik-Modus des Sechs-Gang-Doppelkupplungsgetriebes braucht er 7,5 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 223 km/h. Der Verbrauch bleibt dabei im Durchschnitt (nach EU-Norm) bei 7,7 Litern, was einer Kohlendioxidemission von 179 Gramm pro Kilometer entspricht. Bei unseren Testkilometern brachte der Beetle zwischen acht und neun Litern.

Beim ersten Beetle musste man des Designs wegen noch auf Einiges verzichten. Das hat der Neue nun korrigiert. Er hat jetzt trotz seiner nur zwei Türen das Zeug zum Familienauto. Dennoch wird er vermutlich seine Freunde eher unter den Individualisten in den USA finden.

Datenblatt The Beetle 2.0 TSI Sport  
   
Länge x Breite x Höhe (m): 4,28 x 1,81 x 1,49
   
Motor: Reihen-Vierzylinder, 1984 ccm, Turbo, Direkteinspritzung
Leistung: 147 kW / 200 PS bei 5100 U/min
max. Drehmoment: 280 Nm zwischen 1700 und 5000 U/min
Verbrauch (nach EU-Norm): 7,5 Liter
CO2-Emissionen: 179 g/km (Euro 5)
Höchstgeschwindigkeit: 223 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 7,5 Sek.
Kofferraumvolumen: 310 Liter, erweiterbar auf 905 Liter
Wendekreis: 10,8 m
Preis: 27 100 Euro

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Gast auto.de

März 7, 2012 um 4:04 pm Uhr

Es gefällt mir immer wieder das Volkswagen mit Farben wirbt die sie garnicht im Programm haben genau wie beim Golf R 20 bei der IAA Frankfurt 2011.Da standen viele modelle mit der Farbenbezeichnung FIRE SPARK RED CHROMA.Nach Aussage der VW Team ist die Katastrophe in Japan schuld das es die farbe nicht im programm gibt,noch ein Grund ist die Aufwendige Lackierung dieser Farbe.Wieso in Gottes namen stellt ihr dann die Farbe vor ??????Wenn mann bei VW Fragt wird man natürlich ignoriert.BRAVO VW weiter so treibt eure kunden einfach weg.

Werner Amlacher

März 6, 2012 um 7:53 pm Uhr

Ein superschönes Fahrzeug! Der neue Beetle ist wirklich gelungen!

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