Fahrbericht Victory Cross Roads Classic LE: Maximale Gelassenheit

Der amerikanische Motorradhersteller Victory baut große Maschinen für die Landstraße und stattet sie mit ausladenden Schutzblechen, Seitentaschen und Chromspeichenfelgen aus. Das Modell Cross Roads Classic ist mit einem 1 731 ccm großen V-2-Zylinder-Motor ab 18 990 Euro erhältlich. Sie ist eine klassische Cruiser.

Der Vierventiler leistet 65 kW/88 PS bei 5 000 U/min. Das maximale Drehmoment des luft/öl-gekühlten Twins mit elektronischer Kraftstoff-Einspritzung liegt bei 143 Nm bei 2 800 U/min. [foto id=“448249″ size=“small“ position=“left“]Zwischen 2 000 und 3 000 Umdrehungen stellt der Motor mit 50 Grad Zylinderwinkel genügend Leistung bereit, um im lang übersetzten sechsten und letzten Gang gelassen durch die Lande zu gleiten.

Eine Schaltwippe macht den Gangwechsel auf der 2,65 Meter langen Straßenmaschine noch angenehmer und ist für 117 Euro im Zubehörprogramm verfügbar. Das über einen Tempomat steuerbare Triebwerk mit wartungsarmem Zahnriemenantrieb arbeitet bei Tempo 100 mit gerade einmal 2 300 Touren. Die gediegene Gangart schont das Nervenkostüm, und der Durchschnittsverbrauch bleibt mit 6,1 Litern durchaus im Rahmen. In Kombination mit dem 22 Liter großen Tank sind so Reichweiten von theoretisch 360 Kilometern möglich. Dabei kann es bei sehr zurückhaltender Fahrweise vorkommen, dass der erste der acht Balken der Tankanzeige erst nach 100 Kilometern erlischt.

Wer hinter dem nicht verstellbaren Windschild Platz nimmt, darf sich über einen langstreckentauglichen Sitzplatz hinter dem angenehm breiten Lenker freuen. Die Stiefel ruhen auf gut positionierten Trittbrettern. [foto id=“448250″ size=“small“ position=“right“]Auch die Sozia sitzt bequem – wobei die 366 Kilogramm schwere Victory selbst stämmige Passagiere klaglos verkraftet: Die Zuladung liegt bei beachtlichen 252 Kilo. Die fest montierten Seitentaschen fassen zusammen 65 Liter und sind nicht abschließbar.

In voller Fahrt zeigt sich, dass die Cross Roads Classic ein ausgewachsener Cruiser und kein sportliches Leichtgewicht ist. Natürlich hat der Motor genügend Dampf, um auf der Landstraße flotte Überholmanöver durchzuführen. Auch das Fahrwerk und die ABS-Bremse kommen mit dem hohen Gewicht gut zurecht. Die schwere Maschine erfordert besonders bei kurvenreichen Strecken großen körperlichen Einsatz. Beim Rangieren ist viel Kraft notwendig, denn einen Rückwärtsgang gibt es nicht.

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