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Gasautos helfen der Umwelt und dem Geldbeutel. So mancher wird den Umwelteffekt gern mitnehmen, weil es sich für ihn auszahlt. Also scheint die Entscheidung für ein Gasauto, am besten für eines, das auch mit Benzin fahren kann, einfach zu sein. Man muss nur rechnen können. Wir nahmen uns als Beispiel jetzt den Volkswagen Passat TSI Ecofuel vor – als Rechenbeispiel und für Praxiserfahrung mit dem Erdgas.
Im Markt ringen Erdgas und Autogas als kostengünstige und umweltfreundlichere Kraftstoffe miteinander. Dabei hat Autogas – eine Mischung aus Butan und Propan – die Nase bei der Tankstellendichte deutlich vorn. Autogas gibt es in [foto id=“294846″ size=“small“ position=“right“]Deutschland an zur Zeit rund 6000 Tankstellen, bei Erdgas sind es nur 1000, wobei wir den Eindruck gewannen, dass Autogas auch an den Autobahnen zuhause ist, Erdgas eher in den Ortsmitten, oftmals bei den Energieversorgern.
Das muss nicht schrecken; denn die Reichweite unseres Passat Ecofuel in der Ausstattung Trendline fällt reichlich aus, weil er sowohl aus dem Gastank als auch aus einem – verkleinerten – Benzintank Energie ziehen kann. Sind die unterflurig montierten Gastanks leer, schaltet der Motor unmerklich auf Benzin um. Für längere Reisen sollte man sich die Tankstopps dennoch im Vorfeld planen.
Wer die niedrigen Gaspreise ausnutzen will, sollte alle 400 Kilometer einen Tankstopp einplanen. Dabei helfen das Internet und die Navigation, sofern eine an Bord ist. Besonders einfach fällt das Leben mit einem Erdgasfahrzeug [foto id=“294847″ size=“small“ position=“left“][foto id=“294848″ size=“small“ position=“left“]natürlich dann aus, wenn man in der Nähe einer Tankstelle wohnt, nur kürzere bis mittlere Entfernungen pro Tag zurücklegt und anschließend wieder volltanken kann.
Der Vier-Zylinder-Ottomotor 110 kW / 150 PS und ein maximales Drehmoment von 220 Newtonmetern, beim Gasmotor schon ab 1500 Umdrehungen pro Minute bis 4500 U/min. Für das frühe Maximum sorgt ein zusätzlicher Kompressor, der das Turboloch des Abgasturboladers zu überbrücken hilft.
Dennoch stellten wir im Gas- wie im Benzinbetrieb eine deutliche Anfahrschwäche fest, die sich anfühlt, wie die Gedenksekunde vor dem Hochdrehen eines Dieselmotors. Dafür entschädigen die Fahrleistungen mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 9,8 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h. Nichts ist zu spüren von der Kraftlosigkeit, die man alten Gasantrieben nachsagte.
Lesen Sie weiter auf Seite 2: Normwerte für den Verbrauch; Rechenoperation; Preisunterschied; Thema Sicherheit; Techn. Daten & Basispreis
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Die Normwerte für den Verbrauch werden bei Volkswagen angegeben mit im Schnitt 4,5 Kilogramm Erdgas oder 7,2 Liter Superbenzin, entsprechend [foto id=“294850″ size=“small“ position=“right“]123 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer oder bei Benzin 166 g CO2/km. In der Praxis verbrauchten wir 6,5 Kilogramm Gas oder 9,1 Liter Benzin auf 100 km.
An dieser Stelle beginnt die Rechenoperation: Ein Kilogramm Gas kostet rund einen Euro, die 100 km also 6,50 Euro. Ein Liter Super liegt bei 1,45 Euro. 100 km kosten rund 13 Euro. Über den dicken Daumen gerechnet kostet Gas also die Hälfte. In der umfangreichen Modell- und Motorenpalette findet sich kein wirklich mit der Ecofuel-Variante vergleichbarer Typ. So können wir nur noch einmal schätzen und kommen dabei zu dem Ergebnis, dass die Gasumrüstung beim Passat etwa 3000 Euro kostet. Wenn man wechselnde Gas- und Benzinpreis berücksichtigt, dann kann man also davon ausgehen, dass sich der Gasantrieb nach einer Fahrleistung zwischen 40 000 und 50 000 Kilometer amortisiert hat.
Der Preisunterschied zum Benziner erklärt sich mit dem erhöhten technischen Aufwand, der weit über den für die Tankanlage hinausgeht. Benzin schmiert und kühlt den Motor zusätzlich, Gas nicht, und die Drücke im Brennraum sind höher. [foto id=“295151″ size=“small“ position=“left“]Deswegen müssen Ventile, Kolbenringe und Kolben zusätzlich gehärtet oder verstärkt werden. Außerdem kommt ein kleinerer Turbolader zum Einsatz, ergänzt durch den Kompresser, und spezielle Gas-Einblasdüsen müssen installiert werden.
Bleibt noch das Thema Sicherheit: Die Stahltanks sind crashgetestet. Elektromagnetische Ventile unterbrechen beim Stillstand des Motors sofort die Gaszufuhr. Und das Tanken stellt kein Problem dar, wenn man erst einmal die „Schwellenangst“ überwunden hat.
Datenblatt: VW Passat TSI Ecofuel |
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Länge x Breite x Höhe (m): | 4,77 x 1,82 x 1,76 |
Motor: | Vierzylinder-Ottomotor, 1390 ccm, Direkteinspritzer, Abgasturbolader, Kompressor |
Leistung: | 110 kW / 150 PS bei 5500 U/min |
Max. Drehmoment: | 220 Nm zwischen 1500 und 4500 U/min |
Leergewicht/Zuladung: | 1602 kg / 498 kg |
Max. zulässige Anhängelast: | 1500 kg |
Durchschnittsverbrauch (nach EU-Norm): |
4,5 kg Gas, 7,2 Liter Super |
Emissionen: | Gas 123 g/km, Benzin 166 g/km; Euro 5 |
Höchstgeschwindigkeit: | 210 km/h |
Beschleunigung 0 – 100 km/h: | 9,8 s |
Basispreis: | 30 525 Euro |
geschrieben von auto.de/(ampnet/Sm) veröffentlicht am 04.05.2010 aktualisiert am 04.05.2010
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