Ihre persönliche Autoberatung
0800 - 40 30 182
VW
Während zum Beispiel "state of the art" oder "standard" im Englischen die Spitze beschreibt, hat uns Wolfburg mit dem Käfer beigebracht, dass der "Standard" das Auto für Arme war. Dabei hatte der Käfer sowohl als "Export" als eben auch als "Standard" seinerzeit tatsächlich lange Zeit positiv einen Standard besetzt, den man Neudeutsch heute "Bench mark" nennt. Viele Wettbewerber mussten sich an ihm messen lassen, bis der der Golf kam, der die Rolle vom in die Jahre gekommenen Käfer übernahm. Später kam der Passat dazu. Auch er wurde mit seiner Kombiversion Variant rasch zur Messlatte für seine Klassenkameraden. Eignet sich auch der neue Passat Variant als Maßstab seiner Klasse?
Volkswagen Passat Variant. Foto: UnitedPictures/Volkswagen
Bei der ersten Kontaktaufnahme mit dem Passat Variant mögen Zweifel daran aufkommen, ob der Neue von seinen Vorgängern die Rolle als Standard übernommen haben könnte. Denn sein Äußeres kommt einem irgendwie bekannt vor und dies nicht nur wegen seines Markengesichts mit dem dominanten Grill. Viele Designelemente kennt man schon von anderen Fahrzeugen, die dynamisch wirken wollen. So die Seitenansicht mit nach hinten stark ansteigenden Linien, die dem Passat dem Anschein geben sollen, als sei er stets zu einem mächtigen Sprung nach vorn bereit und die dicken Backen rund um die Radhäuser. Doch insgesamt zeigt sich dem Autor der aktuelle Variant wieder als die schönere Variante als die Limousine. Das hat bei diesem Auto Tradition und wird beim Neuen unterstrichen durch den schönsten Hintern seiner Klasse.
Wir begaben uns mit einem Passat Variant Sportline mit 4-Zylinder-FSI-Motor auf die Suche nach dem Standard. Der gibt sein 110 kW / 150 PS über einen Sechs-Gang-Handschalter an den Antrieb weiter und bietet dabei bei 3500 Umdrehungen pro Minute ein maximales Drehmoment von 200 Newtonmeter an. Da reicht für eine Beschleunigung von weniger als zehn Sekunden von 0 auf 100 km/h und für eine Höchstgeschwindigkeit von rund 210 km/h. Der Verbrauch des etwa 1,5 Tonnen schweren Kombis liegt bei neun Litern; allerdings verlangt er nach teurem Super Plus.
Innen vermittelt die Sportline-Variante für einen Basispreis von 28 425 Euro tatsächlich den gewünschten Hauch von Sportlichkeit mit gut ablesbaren Rundinstrumenten, erreichbar platzierten Bedienelementen, einem vorbildlichen Bildschirm für die Aufpreis pflichtige Navigation, mit konturierten Sitzen, einem dicken Lederlenkrad. Die Armaturen vermitteln insgesamt eher den Eindruck von Sachlichkeit. Das hebt diese Ausstattungsvariante deutlich von den Edel-Passat ab.
Bei allen Variants gleich ist das Raumgefühl. Durch alle Generationen des großen Wolfsburger Kombis hindurch war hier schon immer Großzügigkeit für alle Passagiere angesagt. Und auch der Laderaum mit Inhalten zwischen gut 600 Litern und maximal mehr als 1700 Litern lässt nichts zu wünschen übrig. Zwischen den Radkästen bleibt ein Meter frei für die Ladung, die maximal 1,95 Meter lang sein kann. Beim Raum setzt der 4,77 Meter lange Passat also nach wie vor den Maßstab für Kombis seiner Klasse.
Soweit der Beitrag, den der Innenraum zum Fahrgefühl leistet. Die Fahrpraxis erfüllt ebenfalls die Erwartungen. Die Sechs-Gang-Schaltung lässt sich leicht und exakt durch die Gassen bewegen. Die Lenkung ist sehr präzise und lässt dank der geringen Antriebseinflüsse fast vergessen, dass man einen Fronttriebler bewegt. Die Federung der Sportline-Variante ist straff, ohne unkomfortabel zu sein. Der Motor spricht spontan aufs Gasgeben an. Das Aggregat ermöglicht eine wirklich flotte Vorwärtsbewegung, übrigens nicht nur, wenn man die sechs Gänge voll ausnutzt. Auch Rollen bei niedrigen Drehzahlen bringt noch Vergnügen, zumal dann das niedrige Geräuschniveau vorbildlich ist.
Mit einem umfangreichen Angebot an Zubehör lässt sich auch dieser Passat individualisieren, was natürlich ins Geld geht, aber offenbar die Käufer nicht schreckt, von diesen Möglichkeiten Gebrauch zu machen. Bei den deutschen Zulassungen konnte der Passat im Oktober ein Plus von 22,3 Prozent verbuchen, was die Wolfsburger sicherlich dem Variant verdanken; denn bisher schon rollen rund 80 Prozent der Passat in Deutschland als Kombi vom Hof des Händlers. So gesehen, ist die Frage geklärt: Der aktuelle Passat Variant setzt zumindest in Deutschland wieder den Standard. (ar/Sm)
Von Peter Schwerdtmann
23. November 2005. Quelle: Auto-Reporter
geschrieben von veröffentlicht am 19.04.2006 aktualisiert am 19.04.2006
Auf auto.de finden Sie täglich aktuelle Nachrichten rund ums Auto. All das gibt es auch als Newsletter - bequem per E-Mail direkt in Ihr Postfach. Sie können den täglichen Überblick zu den aktuellen Nachrichten kostenlos abonnieren und sind so immer sofort informiert.