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Volvo
In der oberen Mittelklasse ist der Volvo S80 D3 anzusiedeln. Dabei bewegt sich die schwedische Limousine zwischen Wettbewerbern wie dem BMW 5er oder der Mercedes-Benz E-Klasse – somit also in bester Gesellschaft. Entsprechend hoch waren unsere Erwartungen an den Prüfling, der sich während unseres Tests im Alltag zu bewähren hatte.
Beinahe massig wirkt der Volvo S80 D3, wie er so auf unserem Hof steht. Dennoch fehlt es ihm nicht an Details, die der Linienführung zur einen oder anderen Auflockerung verhelfen. So gliedert sich die Frontpartie horizontal in zwei Ebenen. Dabei werden die Lufteinlässe an Motorhaube und Frontschürze durch hochglänzende [foto id=“354240″ size=“small“ position=“right“]Aluminiumzierleisten aufgewertet. In gleicher Weise eingefasst sind die beiden Nebelleuchten unterhalb der Leuchteinheiten. Im Verlauf der Dachlinie wird die Silhouette eines Coupés nachgezeichnet. Auch in der Flanke finden sich hochglänzende Aluminiumleisten über dem Schweller sowie als Rahmung der Seitenscheiben. Mit dem Heck präsentieren sich die Rücklichteinheiten in der Volvo-typischen Form. Ebenfalls mit hochglänzendem Aluminium ausgeführt sind Namenszug und Modellreihe.
Volvo bietet seinen S80 in den vier Ausstattungslinien Kinetic, Momentum, Summum und Executive. Hinzu kommt die sportlicher ausgerichtete Linie R-Design. Zur Sicherheitsausstattung des Basismodell Kinetic gehören Antiblockiersystem ABS mit elektronischer Bremskraftverstärkung EBV, hydraulischer Bremsassistent, adaptive Bremsleuchten, Fahrdynamikregelung DSTC, Isofix hinten und auf dem Beifahrersitz, sechs Airbags und das Seitenaufprallschutzsystem (SIPS).
Die Komfortaussattung bietet ab Werk elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, Fahrzeugkontrollfunktionen im Fahrerdisplay, Geschwindigkeitsregelanlage, Multifunktions-Lederlenkrad, [foto id=“354241″ size=“small“ position=“left“]automatische Parkbremse, Bordcomputer, elektrische Fensterheber (vorn/hinten), Klimaautomatik und Mittelarmlehnen vorne und hinten.
Unser Testwagen im Ausstattungsniveau Executive verfügte in Serie zusätzlich zur Basisvariante Kinetic über das Audio-Paket Premium Sound mit MP3-fähigem 6-fach-CD-Wechsler, Kopfhörerausgänge und individuelle Quellenwahl für Fondpassagiere, Echtholz-Intarsien, elektrisch verstellbarer Fahrer- und Beifahrsitz und beheizbare Fondsitze (außen).
Insgesamt wirkt der Innenraum des Volvo S80 D3 hochwertig und sehr gut verarbeitet. Als wenig stimmig empfanden wir hingegen die Oberseite es Armaturenbrettes. Das über die gesamte Wageninnenseite verbaute [foto id=“354242″ size=“small“ position=“right“]Hartplastik konnte nicht überzeugen. Im Segment der oberen Mittelklasse entspricht das Verbauen derartiger Materialien eher nicht dem Standard. Der generelle Eindruck des Innenraums wirkt auf uns auch wenig zeitgemäß. Sowohl die Brauntöne als auch die Echtholz-Intarsien vermitteln einen „feudalen“ Eindruck. Das spiegelt nicht das wider, was Fahreindruck und technsiche Ausstattung des Schweden zu bieten haben.
Wenig Begeisterung löst auch die Bedienung des Navigationsgerätes aus. Wie in kleineren Modellen des Herstellers liegt auch der Limousine ein Informationsblatt bei. Dem ist zu entnehmen, dass sich an der Lenkradrückseite eine weitere, nicht sichtbare Bedieneinheit befindet, mit deren Hilfe das Display des Navigationsgerätes aus dem Armaturenbrett herausfahren lässt. Eine zweite Möglichkeit, die Navigationseinheit zu aktiveren, ist eine Fernbedienung. Hat man sich jedoch auf eine der beiden Varianten eingelassen, ist die Bedienung selbst kein Problem. Alles ist intuitiv nutzbar und selbsterklärend.
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Der Arbeitsplatz untergliedert sich in den Instrumententräger und die Bedieneinheit der Mittelkonsole. Das Cockpit beherbergt zwei klassische Rundinstrumente für Drehzahl und Geschwindigkeit. Innerhalb der Anzeigen befinden sich die Displays des Bordcomputers, die weiterführende Informationen auf Abruf bereithalten. Das Gestühl ist angenehm konturiert und bietet mit Sitzheizung und -kühlung reichlich Komfort für lange Strecken. [foto id=“354244″ size=“small“ position=“right“]Navigation und Multimedia lassen sich leicht über die Mittelkonsole bedienen.
Unter den Benzinaggregaten stehen zwei Vierzylinder und ein Sechszylinder zur Wahl, die Dieselfraktion bietet zwei Fünfzylinder-Turbodieselmotoren mit Common-Rail-Direkteinspritzung. Den Einstieg unter den Benzinern markiert ein 1.6-Liter Vierzylinder mit 132 kW/180 PS. Es folgen ein 2-Liter mit 149 kW/203 PS und, bei gleichem Hubraum, ein turboaufgeladener Vierzylinder mit 177 kW/240 PS. Die Sechszylinder Benziner verfügen über 2- und 3.2-Litern Hubraum und leisten 179 kW/243 PS und 224 kW/304 PS.
Als Einstiegsaggregat unter den Dieselmotoren steht ein 2-Liter mit 120 kW/163 PS zur Verfügung. Topmotorisierung ist der 2.4-Liter mit 151 kW/205 PS.
Die Motorgetriebe-Kombinationen der wahlweise als front- oder allradangetriebenen Fahrzeuge umfassen manuelle 6-Gang-Schaltgetriebe und 6-Gang-Geartronic Automatikgetriebe. Alle Dieselaggregate verlassen [foto id=“354245″ size=“small“ position=“left“]darüber hinaus das Werk serienmäßig mit Rußpartikelfilter.
Der Volvo S80 D3 ist agil und lässt sich leicht bewegen. Auch im städtischen Umfeld stößt man mit dem Schweden nicht an die eigenen Leistungsgrenzen. Das liegt zu einem wesentlichen Teil an den verbauten Assistenzsystemen, die das Manövrieren der 4.851 Millimeter langen und über die Spiegel 2.106 Millimeter breiten Limousine einfach gestalten. Einziger Kritikpunkt an dieser Stelle ist das Display des Navis. Ist das Navigationssystem nicht im Einsatz, bedarf es nach dem Einlegen des Rückwärtsganges einiger Zeit, bis das Display aus dem Armaturenbrett herausgefahren ist. Erst dann sind die von der Rückfahrkamera gelieferten Bilder für den Einparkvorgang verfügbar.
Per Knopfdruck lässt sich die Abstimmung des Fahrwerks über Comfort, Sport oder Advanced anpassen. Das Fahrverhalten des Volvo S80 D3 bietet im Stadtverkehr, wie auch während Autobahnetappen keinen Anlass zu [foto id=“354246″ size=“small“ position=“right“]Kritik. Die Lenkung arbeitet einwandfrei, das Automatikgetriebe versah ohne zu ruckeln seinen Dienst. Das Zusammenspiel aller Assistenzsysteme wie Abstandhalter, Tempomat, Totwinkel- und Spurassistent liefert Sicherheit und sorgt für entspanntes Fahren.
Die Dämmung des Innenraums können wir mit einem „Gut“ bewerten. Wind- oder Abrollgeräusche der Reifen blieben außen vor. Insbesondere im Hinblick auf Motorgeräusche, trotz des Dieselaggregates, war im Inneren nichts vordergründig wahrnehmbar. Sitzkomfort und Platzangebot ist vorn wie hinten sehr gut. Zudem bietet auch die Limousine mit einem Kofferraumvolumen von 480 Litern ausreichend Stauraum für einen Familienurlaub.
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Mit dem S80 D3 bietet Volvo eine Mittelklasselimousine, die in Anmutung und Verarbeitung zurecht dem oberen Bereich des Segments zugeordnet ist. Außer Frage, und typisch Volvo, der hohe Sicherheitsanspruch. Der schlägt sich im Testwagen in einer Vielzahl von Assistenzsystemen nieder. Lediglich die Aktivierung des [foto id=“354248″ size=“small“ position=“right“]Navigationsgerätes über den an der Rückseite des Lenkrades befindlichen Multifunktionsknopf ist eine Stellschraube, der sich die Schweden noch einmal grundlegend annehmen sollten. Hinsichtlich der Gestaltung des Innenraums stellten sich bei uns geteilte Meinungen ein. Während die einen wenig Anstoß am feudal anmutenden Einrichtungsstil nahmen, lehnten ihn andere als zu dunkel, zu kühl und zu wenig zeitgemäß ab.
Interessant ist der Volvo S80 D3 für Vielfahrer, die Wert auf eine Kombination aus Sicherheit und Komfort legen. Dabei bietet der groß anmutende Schwede agiles Fahrverhalten, Wendigkeit und einen hohen Alltagsnutzen.
Ganz billig ist das nordische Fahrvergnügen allerdings nicht. Aber das verwundert angesichts einer Limousine der oberen Mittelklasse wohl kaum. Unser Testwagen, ausgestattet mit allem, was der schwedische Autobauer an Sicherheit und Komfort zu bieten hat, liegt bei 63.269 Euro. Für die „nackte“ Basisausstattung werden im Gegensatz dazu 32.880 Euro fällig.
Bewertung – Volvo S80 D3 Exclusive |
|
Exterieur-Design | 1,6 |
Interieur-Design | 1,6 |
Multimedia | 1,6 |
Navigation | 1,8 |
Fahrbetrieb | 1,6 |
Kosten pro Jahr* | |
Anschaffungspreis Testfahrzeug | 63.269,00 Euro |
Kraftstoffkosten** | 1.370,25 Euro |
Steuern | 258,00 Euro |
Wertverlust | 11.169,25 Euro |
Gesamtkosten pro Jahr: |
12.797,50 Euro |
Testergebnis/Gesamtprädikat: |
1,6 |
*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer, errechnetem Wertverlust (15 Prozent p. a.) |
Datenblatt Volvo S80 D3 Executive | |
viertürige Stufenhecklimousine der oberen Mittelklasse, wahlweise mit Front- oder Allradantrieb AWD | |
Länge/Breite/Höhe: | 4.851 mm/2.106 mm/1.493 mm |
Radstand: | 2.835 mm |
Motor: | Fünfzylinder Common-Rail-Direkteinspritzer, Frontantrieb, Automatikgetriebe 6-Gang Geartronic |
Hubraum: | 1.984 ccm |
Leistung: | 120 kW/163 PS bei 3.000 Umdrehungen pro Minute |
max. Drehmoment: | 400 Newtonmeter bei 1.400 – 2.850 Umdrehungen pro Minute |
Höchstgeschwindigkeit: | 210 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: | 9,7 s |
Verbrauch | |
Innerorts: | 7,8 l/100 km |
Außerorts: | 4,7 l/100 km |
Mittel: | 6,3 l/100 km |
CO2-Ausstoß: | 154 g/km |
Schadstoffklasse: | Euro 5 |
Ausstattung (Serie, Auswahl, Basisniveau Kinetic): |
Antiblockiersystem ABS mit elektronischer Bremskraftverstärkung EBV, hydraulischer Bremsassistent, adaptive Bremsleuchten, Fahrdynamikregelung DSTC, Isofix hinten und auf Beifahrersitz, sechs Airbags, Seitenaufprallschutzsystem (SIPS), elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, Fahrzeugkontrollfunktionen im Fahrerdisplay, Geschwindigkeitsregelanlage, Multifunktions-Lederlenkrad, automatische Parkbremse, Bordcomputer, elektrische Fensterheber (vorn/hinten), Klimaautomatik, Mittelarmlehnen vorne und hinten |
Gewichte/Zuladung | |
Leergewicht: | 1.742 kg |
zul. Gesamtgewicht: | 2.200 kg |
Zuladung: | 458 kg |
Anhängelast gebremst: | 1.600 kg |
Anhängelast ungebremst: | 750 kg |
zul. Stützlast: | 75 kg |
zul. Dachlast: | 100 kg |
Kofferraumvolumen: | 480 l |
Preise | |
Basismodell: | ab 32.880 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.) |
Testwagen: | 63.269 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.) |
Topmodell: | ab 49.950 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.) |
geschrieben von auto.de/ingo koecher | fotos: auto.de veröffentlicht am 14.04.2011 aktualisiert am 14.04.2011
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Für ein deutsches Automagazin kam der Volvo doch ganz gut weg 😉
Volvo hat es gegen die Platzhirsche nicht leicht, aber es ist schon immer ein wenig anstrengend, einen anderen Geschmack zu haben. Man muss den Wagen ja nicht mit den dunklen Holzeinlagen nehmen, es gibt gebürstetes Aluminium, genau wie helles nordisches Holz, das den skanidnavischen Charakter des Wagens hervorhebt. Das Navi ist an der richtigen Stelle die Bedienung etwas in die Jahre gekommen, aber bei dem Modelljahr 12 wird auch das anders werden. Volvo ist damit auf einem guten Weg.
Comments are closed.
Markus Müller
April 27, 2011 um 12:08 pm UhrNaja, der Volvo ist ja auch ein grundsolides Fahrzeug. An einigen "Ecken und Kanten" hängt der S80 einem 5-er BMW zwar in der verarbeitung hinterher, aber abgesehen davon, ist der Volvo derzeit die erfrischend andere Alternative zum "Dynamik-Wahn" der restlichen Automobilwelt.