VW

Fahrbericht: VW Caddy life – Lasttier im Smoking…?

Von auto.de-Redakteur Ingo Koecher

Ganz gleich, für welches Wolfsburger Modell man sich am Ende entscheidet. Erwartet wird immer das Besondere, der AHA-Effekt – denn schließlich ist es nicht irgendein Auto, sondern eben DAS AUTO.

Obgleich der Name in den deutschen Köpfen nach wie vor für Volumenmodelle steht, haben sich die Macher doch schon in Teilen ihrer Angebotspalette ein ganzes Stück vom reinen Brot- und Butter-Modell wegbewegt. Dennoch: Es gibt sie noch. Und eines dieser „viel Auto zum moderaten Preis“-Modelle ist der Caddy – der Van für preisbewusste Vieltransporteure.

Der feine Unterschied

Nicht ganz so neu ist die Idee, aus einem Transporter eine familientaugliche Transportmöglichkeit zu machen. Dazu war es nötig, dem Fahrzeug etwas mehr an Komfort mitzugeben, als die genetische Veranlagung her gab. Und augenfälligstes Merkmal, dass es sich[foto id=“57267″ size=“small“ position=“right“] nicht länger um ein reines Arbeitstier handelt, sind nun mal die Scheiben, die den Passagieren freie Sicht auf allen Plätzen des Caddy bieten. Der erste Schritt zum Van war also getan.

Was den Caddy sonst noch vom Kleintransporter abhebt und ihn am Ende zur Klasse der Kompakt-Vans zugehörig werden lässt, haben wir in unserem Test näher unter die Lupe genommen. Und wer weiß, vielleicht ist der Caddy ja doch nur ein Lasttier im Smoking…?

Genug der Vorrede…

Der erste Eindruck

Der ist bekanntermaßen der Wichtigste überhaupt. In unserem Fall setzte er jedoch keine [foto id=“57268″ size=“small“ position=“left“]Endorphine frei. Im Gegenteil, vielmehr ist er fest mit der Realität verwurzelt. Die Form des Caddy scheint während des Spagats zwischen Transporter- und Van-Ausführung keinerlei Beachtung gefunden zu haben. So gleichen sich die Modelle wie ein Ei dem anderem. Lediglich die sich hinter der B-Säule anschließenden Seitenscheiben in den nun beidseitig hinten befindlichen Schiebtüren verheißen äußerlich das Besondere.

Doch wie so oft im Leben, sollte man sich denn doch mehr auf die inneren Werte einlassen, sind sie es doch, die für eine dauerhafte Beziehung unerlässlich sind. Wir nahmen also Platz.

Interieur

Ja und Platz bietet der Caddy nun wahrlich genug. Auch Anmutung und Verarbeitung der durchweg wertigen Materialien vermitteln ein Wohlgefühl. Spätestens an diesem Punkt wähnt man sich nicht mehr in einem Transporter. Das angenehme Gestühl lädt ein, sich so manchen Kilometer darin zu räkeln. Der Arbeitsplatz ist übersichtlich gestaltet. Die von [foto id=“57269″ size=“small“ position=“right“]Aluminiumapplikationen gerahmten Rundinstrumente signalisieren Zweckmäßigkeit bar jedweden Schnickschnacks.

Auch an eine Armlehne in der Mittelkonsole wurde gedacht. Sie erwies sich jedoch im Verlaufe unseres Tests eher als Accessoire, denn als tatsächliche Ablage. Stellt man die Sitzposition des Fahrersitzes über einen gewissen Punkt hinaus nach oben, dann wird die prinzipiell als angenehm zu bezeichnende Funktionalität der mittleren Armablage schnell unerreichbar: Die Lehne liegt zu tief, man muss sich regelrecht zu ihr „hinunter beugen“. Nutzbar ist sie dann natürlich nur eingeschränkt.

Weiter auf Seite 2: Checklisten; Unaufhaltsam voran; Fazit; techn. Daten & Preis

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Chechlisten abgearbeitet

Nachdem nun alle Vorbereitungen abgeschlossen waren konnte es also losgehen. Der Stadtverkehr nahm uns auf – wir schwammen mit. Anzug und Handling des Caddy waren ordentlich. Es ging gut voran.

Unauhaltsam vorwärts

Auf der Autobahn dann der Reise-Tauglichkeits-Check. Zunächst fuhren wir ganz normal mit. Dann beschleunigten wir. An dieser Stelle wurde uns schnell klar, dass es eben doch kein [foto id=“57271″ size=“small“ position=“right“]Sportwagen war, in dem wir Platz genommen hatten. Wir erreichten dann die 164 km/h, ließen uns dann jedoch auf eine Reisegeschwindigkeit um etwa 130 km/h herab sinken. Fortan konnten wir unseren Test entspannt obgleich umgeben von etwas laut empfundenen Innenraumgeräuschen weiterführen. DAS AUTO nahm Kilometer für Kilometer und brachte uns unserem Ziel unaufhaltsam näher.

Der Autobahn schloss sich die Überlandfahrt an. In diesen Bereich machte der Caddy ein gute Figur. Leichtes Handling und gute Straßenlage ließen trotz kurvenreicher Strecke keine Probleme entstehen.

Doch der Härtetest, unsere „präparierte“ Buckelpiste stand dem Caddy ja noch bevor. Wir bogen [foto id=“57272″ size=“small“ position=“left“]also ab: Und dann wurde allmählich beschleunigt… bis 80 km/. Es machte Spaß, zog der Wagen ob seines sportlich abgestimmten Fahrwerks stoisch seine Bahn, ohne im Inneren Unbehagen aufkommen zu lassen.

Fazit

Nach unseren drei Testetappen können wir dem VW Caddy komfortable Alltagstauglichkeit attestieren. Sowohl auf den vorderen als auch hinteren Plätzen bietet der Wolfsburger reichlich Ablagemöglichkeiten. Der Familie als Zielgruppe entgegenkommend, ist es auch ohne Weiteres möglich, drei Kindersitze unterzubringen. Wenig erfreulich ist hingegen das offen gestaltete „Handschuhfach“. Obgleich es unter dem Fahrersitz und vor einem der hinteren Sitze eine Schublade bzw ein Fach gibt, wäre ein kleiner Deckel an „klassischer Stelle“ durchaus von Vorteil, da der Inhalt vom Mitfahrenden auch während der Fahrt inspiziert werden könnte, um meinethalben eine CD zu wechseln.

Technische Daten: Volkswagen Caddy life 1,6l

Fünftüriger Kompaktvan mit 5-Gang-Schaltgetriebe

Motor:
Hubraum: 1.598 ccm
max. Leistung von 75 kW / 101 PS bei 5.600 U/min
Euro4 Norm

Beschleunigung 0-100 km/h in 13,7 s
Höchstgeschwindigkeit 164 km/h

Verbrauch
innerorts: 10,7 l/100km
außerorts: 6,8 l/100km
im Mittel: 8,2  l/100km
CO2-Emission: 195 g/km
zul Gesamtgewicht: 2.176 kg

Preis ab 18.316 Euro (inkl. MwSt.)

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