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VW
Tiguan! Die Wortschöpfung ist das einzige Eigenwillige am kompakten SUV von Volkswagen. Ja, man erzählt sich, vor der Taufe hätten sogar Namen wie Nanuk, Namib, Rockton und Samun zur Debatte gestanden. Am Ende blieb es bei der Auffassung, dass sich das Wesen dieses Autos an der vorstellbaren Kreuzung aus Tiger und Leguan orientiere.
So recht erschließt sich der schließlich gewählte Taufname bis heute nicht. Spricht doch alles am oder im Tiguan dafür, dass es sich um nichts anderes als einen echten Volkswagen handelt: Selbstbewusst der Auftritt, sympathisch die [foto id=“148788″ size=“small“ position=“right“]Karosseriekontur ohne irgendwelche Schnörkel, die für ein rasches Verfallsdatum sorgten, und im Inneren, am „Steuerpult“, Solidität und Übersichtlichkeit, wie man sie zum Beispiel vom Golf Plus kennt. Richtig so. Warum Gutes neu erfinden!
Der Einsteigende, der Fahrer zuerst, empfindet so etwas wie Vertrautheit auf den ersten Blick. Das Cockpit des „kleinen Touareg“ prägen Golf-Gene. Was sofort gefällt, sind die hohe, bequeme Sitzposition und das spontane Gefühl, in einem sicheren Gehäuse Platz zu nehmen. Akkurat verarbeitete Materialien und deren dezente Abstimmung aufeinander bestimmen die Atmosphäre im Innenraum. (Unser Testwagen verwöhnte zusätzlich mit der Lederausstattung „Vienna“). Hartplaste – bekanntlich selten edel wirkend – verbannten die Interieur-Designer an Stellen, an denen zuerst Zweckmäßigkeit zählt; wie bei der zur Ablage gestalten Verkleidung der vorderen Türen, die jeweils sogar eine große 1,5-Liter-Wasserflasche aufnehmen kann.
Tiguan-Insassen schätzen die Wohlfühlatmosphäre, die vom Interieur ausgeht. Fahrer und Beifahrer haben nicht nur gute Sicht, sondern sitzen auch ausgesprochen bequem (der Testwagen hatte Sportsitze). Das Sitzvergnügen war für uns die [foto id=“148789″ size=“small“ position=“left“][foto id=“148790″ size=“small“ position=“left“]Erklärung, dass bei einer elfstündigen Tour die Ermüdung völlig ausblieb, die gewöhnlich bei einem solchen „Gewaltritt“ nach häufigen Fahrpausen verlangt. Fondpassagiere werden ein wenig höher platziert, um besser sehen zu können. An Kopffreiheit ist kein Mangel, für drei kräftige erwachsene Personen geht es auf der Rückbank (verschieb- und umklappbar) allerdings ein bisschen eng zu. Das Gepäckabteil (mit hoher Ladekante) erweist sich sehr viel größer, insbesondere höher als von außen zu vermuten.
Es ist nicht so, dass sich ein Tiguan stolz brüsten könnte, keinerlei ähnlich dimensionierte SUV-Konkurrenz fürchten zu müssen. Die Liste der Wettbewerber ist sogar lang. Messen wollen sich mit dem VW u.a. Toyota RAV4, BMW X3, Audi Q5, Nissan X-Trail, Renault Koleos, Subaru Forester, Ford Kuga, Mitsubishi Outlander alias Citroen C-Crosser bzw. Peugeot 4007. Der VW-Entwurf schob sich schon bald nach seinem Start in Europa ganz nach vorn. Offensichtlich profitierte der Tiguan von Anfang an nicht zuletzt von den Golf-Genen, die in alltagstauglichen Charaktereigenschaften und vernünftigen Dimensionen münden, gepaart mit den Vorzügen eines SUVs wie großer Bodenfreiheit, hoher Sitzposition und einer imponierenden Variabilität seiner Einsatzmöglichkeiten. Und die 4Motion-Traktion (es gibt den Tiguan auch als Fronttriebler) verschafft ihm die heutzutage begehrte Tugend zuverlässiger Geländegängigkeit.
Lesen Sie weiter auf Seite 2 & 3: Das Herz des Tiguan; Geräuchkulisse; Reizvolle wie nützliche Alternative; Allradantriebs 4Motion; Ausstattungen; Ausstattungsextras; Fazit; techn. Daten & Preis
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Das Herz des Tiguan 2.0 TDI 4Motion leistete im Testwagen 103 kW (140 PS). Im Verbund mit der Sechsgang-Automatik (Tiptronic) kommt das Auto trotz seines Leergewichts von gut anderthalb Tonnen erstaunlich zügig voran. Wahlweise bereitet den [foto id=“148792″ size=“small“ position=“right“]Weg dorthin ein Sechsgang-Handschaltgetriebe. Für die Allrad-Variante gibt es das Dieseltriebwerk auch mit 170 PS. Wir empfanden die mit 140 PS (320 Nm) erreichbaren Fahrleistungen (10,4 s von null bis 100 km/h, Spitze: 182 km/h laut Hersteller) als angemessenes Alltagsangebot, wobei wir uns aber vorstellen können, dass der Fahrer auf einer Bergtour mit voll besetztem Tiguan vermutlich lieber 170 PS unter der Haube hätte. Imponierend die Genügsamkeit unserer 140 Pferde, achtbar die Zurückhaltung des Testwagens: Erreichte Durchschnittsgeschwindigkeit über eine Autobahn-Tagesetappe von 1.200 Kilometern = 113 km/h = 8,2 l Diesel/100 km; 120 Kilometer Bundesstraße mit Durchschnittstempo 81 km/h = 7,0 l/100 km; Stadtverkehr: je nach Verkehrsdichte 8,9 bis 10,5 l/100 km.
Nachdem sich der einstige Selbstzünder mit Pumpe-Düse-Einspritzung zum modernen Common-Rail-Aggregat mauserte, gibt es sicher keinen Grund mehr, seine kernig dieselnde Geräuschkulisse zu bekritteln. Selbst Tiguan-Insassen, [foto id=“148793″ size=“small“ position=“left“]die von Vorbehalten gegenüber der Dieseltraktion nachhaltig geprägt zu sein scheinen, dürften nach dem Erreichen der Betriebstemperatur des Motors die Argumente ausgehen.
Die Schaltvorgänge der Automatik zu überlassen, ist angenehm, macht bequem. Doch es gibt eine ebenso reizvolle wie nützliche Alternative: Die beiden (Tiptronic-)Wippen am Lenkrad animieren dazu, selbst Hand anzulegen, wenigstens gelegentlich. In Situationen etwa, in denen es angebracht scheint, über den spontanen Aufbau höherer Drehzahlen besonders forsch zu beschleunigen. Bei Überholvorgängen beispielsweise. Schön, dass die Schalthände am Lenkrad verbleiben. Man kann sich an die beiden Wippen gewöhnen, zumal gezielte Schaltarbeit das Temperament eines 140-PS-Tiguan beflügelt.
Dank des Allradantriebs 4Motion – eine Art „ESP-Vorstufe“ – nimmt der Tiguan kurvenreiche Straßen so willig an, [foto id=“148794″ size=“small“ position=“right“]als habe er auf solchen Einsatz gewartet. Kommt dabei die straffe Sporteinstellung der adaptiven Fahrwerksregelung DCC zum Zuge, mit der unser Testwagen ausgestattet war (1.045 Euro Aufpreis), fühlt sich selbst temporeiche Vorwärtsbewegung an, als werde der Tiguan auf Schienen geführt. Die straffere Fahrwerkseinstellung ist auch etwas Empfehlenswertes für schnelle Autobahnfahrten. Mit der DCC-Stufe „Comfort“ – einfach eintippen! – lassen sich holprigere Fahrbahnen angenehm bewältigen. Auf die DCC-Dienste will nicht wieder verzichten, wer sie kennt.
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Vermutlich trifft das auch für manche Assistenten zu, mit denen sich die Serienausstattung eines Tiguan weiter aufrüsten lässt. Bei unserem Testwagen (Ausstattung Sport &Style) sammelten beispielsweise der Parkassistent samt Park-Pilot und Rückfahrkamera Praxispunkte, gefolgt von den Xenon-Scheinwerfern mit – prima Sache! – Kurvenfahrlicht. Die Bereitschaft, die dafür geforderten Aufpreise (1.070 bzw. 1.295 Euro) zu zahlen, kostet sicher Überwindung. Das wird denjenigen weniger berühren, der die möglichen Dienste elektronischer Heinzelmännchen noch nicht kennt. Ihm werden sie vermutlich auch nicht fehlen. Wenigstens können dann warnende Pieptöne hilfreicher Assistenten – [foto id=“148796″ size=“small“ position=“right“][foto id=“148797″ size=“small“ position=“right“]wie bei der Parkassistenz des Tiguan – nicht nerven. Es geht aber doch auch anders! Wir jedenfalls empfanden es geradezu als Wohltat, dass im Tiguan lediglich mit sanftem Ton ein „Sünderglöckchen“ anschlägt, sobald ohne angelegten Sicherheitsgurt losgefahren wird.
Manch nützliches Ausstattungsextra geht eher weniger ins Geld, etwa die Option „Offroad-Technik“ für 96 Euro, hinter der sich der Berganfahrassistent mit optimierter Motordrehzahlregelung zum Anfahren, präziserer Dosierbarkeit des Fahrpedals und die Gangvorwahl bei Automatik verbirgt. Das Ledermultifunktionslenkrad Tiptronic kostet 420 Euro, die Klimaanlage „Climatronic“ 320 Euro. Nebelscheinwerfer sind für 160 Euro zu haben. Reich ist die Auswahl an Radio- und Navigationssystemen für den Tiguan, die persönlichen Preisvorstellungen und jedem Anspruch gerecht werden dürfte.
Weil wir bei Preisen angekommen sind: Ab 27.475 Euro ist der Tiguan als TSI 4Motion oder als TDI 4Motion für 29.600 Euro zu haben (jeweils als Trend & Fun mit 6-Gang-Schaltgetriebe). Volkswagens Tiguan gefällt. Das Auto ist ein rundum gelungener SUV-Wurf. Als ärgerlich empfanden wir eigentlich nur Kleinigkeiten, die fragen lassen: Warum ist das so? In dieser Klasse eine Fronthaube mit dürrer Stütze statt Haubenlift? Ein Make-up-Spiegel ohne Licht? Machen wir ’s uns einfach: Das müssen Männer entschieden haben!
Datenblatt: VW Tiguan 2.0 TDI 4Motion |
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Länge x Breite x Höhe (m): | 4,52 x 1,80 x 1,68 |
Motor (Bauart, Hubraum): | Vierzylinder-Common-Rail-Diesel, 1.968 ccm |
Max. Leistung: | 103 kW/140 PS |
Max: Drehmoment: | 320 Nm bei 1.750–2.500 U/min |
Verbrauch NEFZ im Mittel (6-Gang-Automatikgetriebe): | 7,1 l/100 km |
CO2-Emission: | 186 g/km |
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: | 10,7 s |
Höchstgeschwindigkeit: | 182 km/h |
Leergewicht/Zuladung: | 1.679 kg/656 kg |
Kofferraum: | 470 Liter |
Basispreis (TDI 4Motion, Automatikgetriebe, Trend & Fun): | 31.375 Euro |
geschrieben von auto.de/(auto-reporter.net/Wolfram Riedel) veröffentlicht am 08.03.2010 aktualisiert am 08.03.2010
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Gast auto.de
Oktober 5, 2012 um 3:32 pm UhrTiguan, alles was ihn stark macht, ist geklaut bei Toyota !!!