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(adrivo.com) Glock, Schumacher, Sutil, Kovalainen, Rosberg – viel ist in Bewegung, aber nichts passiert, solange nicht eine Personalie geklärt ist.
Normalerweise verliert das Fahrerkarussell in der Formel 1 ab Oktober langsam seinen Schwung, doch in dieser Saison ist alles anders. Je näher es auf das Saisonende zugeht, desto mehr Fahrt nimmt es auf. Denn immer noch stehen hinter vielen Cockpits dicke Fragezeichen. Das wird sich nicht ändern, so lange nicht klar ist, wo Fernando Alonso im nächsten Jahr fährt.
Nur eines scheint sicher: Der Spanier wird 2008 keine Auszeit nhemen, so wie es von einigen Experten, unter anderem F1-Chef Bernie Ecclestone, prognostiziert wurde. Derartigen Gerüchten erteilte Alonso gestern über die spanischen Medien eine klare Absage.
Trotz „Krieg der Sterne“ und Spionageaffäre spricht einiges dafür, dass Alonso bei McLaren Mercedes bleibt. Er selbst betonte gestern vorsorglich, dass er kein Problem damit habe, auch im nächsten Jahr mit Lewis Hamilton in einem Team zu fahren. „Wenn wir kommendes Jahr nicht zusammen sind und ich ein konkurrenzfähiges Auto habe, dann fein. Wenn wir zusammenbleiben müssen, werden wir einen weiteren schönen Kampf haben“, sagte Alonso.
Auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug betonte, dass die Fahrerbesetzung für 2008 „vertraglich geregelt und somit fix“ sei. Nichtsdestotrotz steht ein Wechsel Alonsos angesichts des zerütteten Verhältnis zu Teamchef Ron Dennis und weiten Teilen des Teams immer noch im Raum. Falls es am Ende wirklich dazu kommen sollte, würde dies eine Kettenreaktion in Gang bringen. So hofft nicht nur Ralf Schumacher, dass Alonso die Briten verlässt, „weil dann vielleicht ein paar Türen aufgehen, die jetzt noch verschlossen sind.“
Heißester Kandidat auf eine Verpflichtung Alonsos ist sein altes Team Renault.
Auch Ferrari und Toyota wurden als mögliche neue Teams für den Doppelweltmeister genannt, allerdings erscheinen beide Optionen unrealistisch. Ferrari hat mit Räikkönen und Massa zwei gute Fahrer vertraglich für 2008 gebunden. Darüber hinaus könnte Alonso auch dort keinen Nummer-1-Status erwarten. Den hätte er bei Toyota ohne Frage, zusätzlich dürfte sich der Spanier auf ein fürstliches Salär bei den reichen Japanern freuen. Doch das Team ist einfach zu schlecht für die Ansprüche des Weltmeisters, dessen oberste Priorität ein konkurrenzfähiges Auto ist.
Ein konkurrenzfähiges Auto hat Renault in diesem Jahr zwar auch nicht, doch durch die Regeländerungen im nächsten Jahr könnte sich das Kräfteverhältnis schnell wieder verschieben und im Gegensatz zu Toyota, weiß Renault wie man Weltmeisterschaften mit Alonso gewinnt. Außerdem macht Teamchef Flavio Briatore keinen Hehl daraus, dass man Alonso jederzeit mit Kusshand wieder zurücknehmen würde.
Falls Alonso wirklich kommen sollte, muss sich Heikki Kovalainen wohlmöglich ein anderes Team suchen. Und das, obwohl er nach schwachem Start seit den Nordamerika-Rennen wie entfesselt fährt. Doch man geht davon aus, dass Teamchef Flavio Briatore seinem Ersatzfahrer Nelsinho Piquet im nächsten Jahr ein Renncockpit versprochen haben soll. Ganz schlechte Karten auf einen weitern Verbleib bei Renault hat Giancarlo Fisichella. So wird der Italiener in den kommenden Wochen wahrscheinlich seine letzten beiden Formel 1-Rennen bestreiten.
Auch Toyota hat nach Ralf Schumachers angekündigtem Abschied einen Platz zu vergeben. Mit der Verpflichtung von Alonso wird es aller Voraussicht nach nichts werden. Wahrscheinlicher ist hingegen, dass man Heikki Kovalainen unter Vertrag nehmen würde, sollte er Renault verlassen müssen. Für den Finnen wäre das sicher nicht die Wunschlösung, da er am liebsten bei Renault bleiben möchte, doch er wird sich einem Wechsel kaum widersetzen können. Zumindest muss er sich über einen Verbleib in der Königsklasse keine großen Sorgen machen. „Ich werde nächstes Jahr in der Formel 1 fahren und ich hoffe, dass ich bei Renault bleiben kann“, bekräftigte Kovalainen heute in seiner BBC-Kolumne.
Im Gegensatz zu Heikki Kovalainen würde sich Timo Glock über ein Cockpit beim japanischen Team freuen. Der frischgebackene GP2-Champion gilt für viele als Favorit auf das Toyota-Cockpit. Doch berichtet, dass es Toyota Glock nur einen Einjahresvertrag anbietet, da man 2009 unbedingt einen Japaner verpflichten möchte.
Doch Glock hat nach eigener Aussage noch zwei weitere Eisen im Feuer. Eines davon ist Williams, wo man davon ausgeht, dass Alexander Wurz sein Cockpit nach nur einer Saison wieder räumen muss und dafür eine neue Rolle innerhalb des Teams zugewiesen bekommt. Auch wenn sich Glock selbst bedeckt hält, bei welchem Team er letztlich unterkommt, ist er nach seinem gewonnenen GP2-Titel sehr optimisch, im nächsten Jahr in der Formel 1 zu fahren. Es gebe nur noch Einzelheiten zu klären, sagte er zu . „Eine Entscheidung erwarte ich rund um das letzte Rennwochenende am 21. Oktober in Brasilien.“ Eine Personalie hat dabei für ihn überhaupt keine Auswirkungen auf seine Karriere: „Nein, ob Alonso bleibt oder geht – das hat nach meinem Kenntnisstand keinen Einfluss im Bezug auf meine Person“, glaubt er.
Allerdings gibt es neben Glock noch eine Reihe weiterer Kandidaten auf ein Williams-Cockpit: Tonio Liuzzi, der Toro Rosso verlassen muss, aber auch Ralf Schumacher und Adrian Sutil sind eine Option. Schumacher genießt bei seinem Ex-Team immer noch ein hohes Ansehen und Adrian Sutil soll laut schon im Williams-Simulator gesessen haben. Im Gegensatz zu Schumacher und Liuzzi kann sich Sutil jedoch beruhigt zurücklehnen. Schließlich hat er auch für die nächste Saison einen festen Platz bei Spyker. In die Personalplanung von Frank Williams könnte noch einmal zusätzlich Bewegung kommen, wenn Alonso McLaren verlässt. In diesem Fall würde Ron Dennis wohl Nico Rosberg aus seinem Vertrag bei Williams herauskaufen. Für Ralf Schumacher könnte das das Türchen sein, das derzeit noch geschlossen ist.
© adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 02.10.2007 aktualisiert am 02.10.2007
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