Fahrrad Essen 2014: Rauf aufs Rad

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Jahr für Jahr werden in Deutschland rund vier Millionen Fahrräder verkauft, der Bestand wird auf 70 Millionen Stück geschätzt. Anders als beim Auto spielt die Marke nur eine geringe Rolle, wichtig ist den Käufern die Qualität und die Frage „Was leistet das Fahrrad für mich?“. Antworten darauf finden Interessenten noch bis zum Sonntag auf der „Fahrrad Essen“. 250 Aussteller präsentieren ihre Produkte auf Nordrhein-Westfalens größter Fahrradmesse, die als passende Ergänzung zur parallel laufenden „Reise + Camping“ in den Essener Messehallen stattfindet.

 

Die Trends der Vorjahre setzen sich fort. Das elektrounterstützte Fahrrad hat der Branche einen anhaltenden Boom beschert und bildet wieder einen Schwerpunkt. Deutschland ist mit rund 400 000 Einheiten im Jahr Europas größter E-Bike-Markt und stellt einen Anteil von über 40 Prozent. So ist die Messe Essen auch stolz, als Weltpremiere den neuen E-Antrieb von Shimano vorstellen zu dürfen, der zunächst bei Falter und Hercules zu finden sein wird. Während sich Pedelecs und E-Bikes vor allem bei der Generation ab 40 großer Beliebtheit erfreuen, nimmt die „Fahrradleistung“ von Kindern ab. Sie haben zwar häufig ein Zweirad, nutzen es aber nur noch selten. Experten sehen hier die Gefahr von Bewegungsmangel, dessen Folgen sich im Erwachsenenalter niederschlagen werden. So soll ein besonderer Kids-Parcours Heranwachsende wieder für Radfahren begeistern. Er lädt beispielsweise zum Balancieren auf einem Balken und zum Herunterfahren einer Treppe ein. All dies dient ebenso dem Spaß wie der Stärkung der Sicherheit im Umgang mit dem Drahtesel.[foto id=“500970″ size=“small“ position=“right“]

Ohnehin sind die Probefahrtmöglichkeiten eine der Stärken der Messe in Essen. Die Gesamtparcoursfläche wurde in diesem Jahr nochmals erweitert, denn Fahrradkäufer wollen vor allem eines: testen. So lautet dann auch diesmal das Motto wieder „Anschauen, ausprobieren und kaufen“. Und bereits schon gegen Mittag schoben die ersten Besucher am heutigen Eröffnungstag mit ihrer Neuerwerbung in Richtung Ausgang. Auffällig ist auch das Angebot an speziellen Fahrrädern für Menschen mit Handicap.

Rund 500 bis 600 Euro lassen sich die Deutschen ihr neues Fahrrad im Schnitt kosten. 1700 bis 2000 Euro sind es beim Elektrorad. 70 Prozent der Verkäufe werden über den Fachhandel abgewickelt, ein Fünftel gehen beim Discounter oder im Baumarkt durch die Kasse. Das Internet als Versandhandel spielt naturgemäß eine eher kleine Rolle.[foto id=“500971″ size=“small“ position=“left“]

Neben Fahrrad an sich bilden der Radsport, Zubehör und Fahrradreisen die weiteren Themenbereiche. Die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein Westfalen (AGFS) nutzt die Messe für einen zweitägigen Kongress unter dem Titel „Nahmobilität & Gesundheit“, ist das Fahrrad doch noch vor Schwimmen und Joggen das beliebteste niederschwellige Hobby, wenn es um regelmäßige Bewegung geht. Heute Abend wird dann in Essen auch der „Deutsche Fahrradpreis“ in den Kategorien „Alltagsmobilität“ sowie „Freizeit und Tourismus“ verliehen. Geehrt wird außerdem die „Fahrradfreundlichste Persönlichkeit“.

Die Fahrrad Essen ist noch bis Sonntag, 23. Februar, geöffnet. Das Tagesticket kostet 8,50 Euro bzw. 6,50 Euro (Jugendliche und Ermäßigung). Kinder zwischen sechs und 13 Jahren zahlen drei Euro. Die Eintrittskarte berechtigt auch zum Besuch der „Reisen + Camping“.

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