Fahrräder mit Muskelantrieb – Einstieg ohne Verzicht

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Herkules Stadtrad © Pd-f Bilder

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Die Fahrradindustrie hat gelernt, scharf zu kalkulieren. Dabei bedeutet ein niedriger Preis nicht gleichzeitig Verzicht, denn vor allem im unteren Preisniveau schauen die Kunden ganz genau hin, was sie für ihr Geld bekommen. In diesem Segment ist der Fachhandel besonders stark der Konkurrenz von Baumärkten und Discountern ausgesetzt, die mit Dumpingangeboten locken. Gleichzeitig bemühen sich die Hersteller, die Räder so aufwendig wie wirtschaftlich vertretbar auszustatten, sodass die einzelnen Modelle auch in diesem Segment bereits mit anspruchsvollen Komponenten beim Händler stehen.

Ein Vergleich mit den vermeintlichen[foto id=“505601″ size=“small“ position=“right“] Schnäppchen von der „Grünen Wiese“ kann daher zu einem durchaus überraschenden Ergebnis kommen. Das gilt umso mehr, wenn das Rad einmal repariert werden muss.

Mindestens 499 Euro müssen investiert werden, wenn ein ansprechendes Stadtrad gewählt wird. In dieser Preisklasse gehören zum Beispiel beim Uno 7 von Hercules ein Unisex-Alurahmen, eine wartungsarme Siebengang-Nabenschaltung und LED-Beleuchtung zum Angebot. Diese Ausrüstung reicht allemal, um die Grundbedürfnisse zu befriedigen. Zusätzlichen bezahlbaren Komfort bringen eine vordere Federgabel und eine ebenfalls gefederte Sattelstütze, die das Budget nicht übermäßig belasten. So aufgerüstet eignet sich das Rad auch für kürzere Touren am Wochenende.

Eines der wichtigsten Segmente in der Fahrradbranche bilden die Trekkingräder, die sich vielseitig einsetzen lassen und in der Stadt ebenso zu Hause sind wie auf den Rad-, oder Feldwegen und auf längeren Touren. Als Untergrenze hat sich in diesem Bereich die 1.000-Euro-Schwelle etabliert. „Das Trekkingrad für ungefähr 1.000 Euro ist das Schweizer Messer unter den Fahrrädern und bei den Kunden besonders beliebt“, hat Florian Nicklaus, Produktmanager beim Hersteller Staiger festgestellt. Sein Velo ax32 steht für 999 Euro beim Händler. Für den Einstandspreis bekommen die Kunden[foto id=“505602″ size=“small“ position=“left“] einen Alleskönner mit leichtem Aluminiumrahmen hochwertigen Kettenschaltungen sowie hydraulische Bremsen und Beleuchtungssysteme mit LED, Standlicht und Sensortechnik. So ausgestattet, eignen sich diese Markenräder durchaus für längere Ausfahrten – zumal die Industrie eine Vielzahl von zusätzlichen Ausstattungsmöglichkeiten vom soliden Gepäckträger über wasserdichte Packtaschen bis zu Federsystemen anbietet, sodass auch auf längeren Touren der Komfort nicht zu kurz kommt.

Mountainbikes waren vor dem Auftauchen der E-Bikes die Stütze des Fachhandels, und auch heute sind diese Räder bei den sportlich orientierten Kunden sehr beliebt. Hier empfiehlt sich ebenfalls eine Investition von mindestens 999 Euro, um ein technisch aktuelles und zuverlässiges Rad bewegen zu können. Diese Schwelle gilt auch für Straßenrennräder. Beide Modelle besitzen bereits zu diesem Einstandspreis hochwertige und vor allem leichtgewichtige Alurahmen, eine Luftfedergabel am Mountainbike und Karbongabel beim Rennrad. Die Schaltung verfügt über zehn Ritzel, und beim Mountainbike verzögern hydraulische Scheibenbremsen die zügige Fahrt durchs Gelände. Auch die neue Laufradgröße von 27,5 Zoll sind an Rädern wie dem Haibike Edition RX 27,5 bereits umgesetzt. Bei den Rennrädern stehen die Einstiegsmodelle wie zum Beispiel das Culebro SL 2.0 von Focus den kostspieligeren Modellen kaum nach, auch wenn Ihnen zum Beispiel ein Karbonrahmen fehlt, was sich im Gewicht ausdrückt. Allerdings ist Aluminium wesentlich unempfindlicher als Kohlefaserstoff.

Wer sich für ein ausgefallenes Rad interessiert, muss deutlich mehr investieren, um sich vom Rest der Zweiradgesellschaft abzuheben. Mehr Individualität und Tempo als bei einem Liegedreirad ist kaum denkbar. Die Preisgrenze in diesem Segment liegt bei 1.990 Euro. Für diesen Preis steht das Gekko von HP-Velotechnik bei den Händlern. Allerdings weiß Paul Hollants von HP-Velotechnik, dass viele Kunden in Upgrades wie hydraulische Bremsen investieren. „Wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, leistet sich vor allem bei seinem zweiten Trike mehr.“

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