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(adrivo.com) Heute entscheidet die FIA, ob Renault in der Spionageaffäre um McLaren-Daten verurteilt wird. Doch schon jetzt ist der Renault-Teamchef stinksauer.
Die Entscheidung in der Spionageaffäre um Renault wirft seine Schatten voraus. Gestern musste McLaren Mercedes einige der Informationen, die es im Vorfeld der Verhandlung an die Presse herausgegeben hatte, wieder korrigieren. Unter anderem erklärte die Equipe von Ron Dennis, dass nicht 18 verschiedene Renault-Mitarbeiter zugegeben haben, die geheimen McLaren-Dokumente gesehen zu haben, wie zunächst behauptet. Stattdessen hätten 13 Renault-Angestellte 18 Zeugenaussagen getätigt, deren Inhalt besagt, dass 9 von ihnen technische Informationen von McLaren gesehen und darüber diskutiert haben.
Außerdem enthielten die ominösen McLaren-Datenträger, die in das Renault Computersystem eingespeist wurden, nicht 780 McLaren-Zeichnungen, sondern Material, dass ausgedruckt auf genau 762 Seiten Platz finden würde. Auch in anderen Punkten musste das britische Team einräumen, die Öffentlichkeit falsch oder ungenau informiert zu haben.
Diese Panne will wiederum Renault-Teamchef Flavio Briatore nicht auf sich beruhen lassen und kündigte über die englische Zeitubng an, seinerseits rechtliche Schritte gegen McLaren einzuleiten. „Viele böse Sachen wurden über uns von McLaren in den letzten Wochen gesagt, das war sehr schädigend“, sagte der Italiener. „Wir werden freigesprochen und sobald das Urteil gesprochen wurde, werden wir rechtliche Schritte erwägen“, so Briatore weiter.
Doch auch wenn McLaren seine Anschuldigungen gegen Renault gestern nach unten korrigieren musste, scheint die Beweislage gegen Flavio Briatores Team immer noch erdrückend – vor allem vor dem Hintergrund der Rekordstrafe von 100 Millionen Dollar und dem Abzug aller Konstrukteurspunkte für die Silberpfeile in der Spioangeaffäre um die geheimen Ferrari-Daten.
So sieht es auch das britische Team und verlangt von der FIA nun Gerechtigkeit. „Es ist eindeutig, dass vertrauliche Design-Informationen von McLaren innerhalb des Renault F1 Design- und Ingenieursteam wissentlich, vorsätzlich und weit verbreitet und diskutiert wurden und ihnen so einen klaren Nutzen und einen unfairen Vorteil eingebracht haben“, teilte McLaren mit.
Sollte sich die Sichtweise von McLaren bestätigen, kann es auch aus Sicht der unbeteiligten Konkurrenz nur eine Konsequenz geben: „Wenn jemand etwas falsch gemacht hat, dann muss man dafür zahlen. Das ist meine Meinung. Ich weiß nicht, ob jemand etwas falsch gemacht hat, da ich den Fall nicht verfolgt habe. Wenn sie was falsch gemacht haben, dann müssen sie dafür bezahlen wie McLaren“, fordert Ferrari-Pilot Felipe Massa.
So droht Renault – Flavio Briatores Forderung auf Freispruch zum Trotz – eine saftige Strafe, die auch Konsequenzen auf die Fahrerfrage bei Renault haben könnte. Denn ob Fernando Alonso von einem Spionageteam zum nächsten wechseln möchte, ist zumindest fraglich.
© adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 06.12.2007 aktualisiert am 06.12.2007
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