Feinstaub-Schleuder Ottomotor – Sparsam, aber nicht unbedingt sauber

Bislang galt der Feinstaubausstoß vor allem als Problem von Dieselmotoren. Doch die neuen sparsamen Benziner pusten mittlerweile deutlich mehr Kleinstpartikel in die Luft. Umweltschützer fordern daher, die strengen Diesel-Grenzwerte auch für Ottomotoren anzuwenden.

Emission bei Benzinern bis zu 30 mal höher

Der steigende Feinstaubausstoß ist dabei ausgerechnet eine Folge der Minimierung des Kraftstoffverbrauchs. Um Spritdurst und CO2-Ausstoß zu senken, setzen immer mehr Hersteller bei ihren Benzinern auf Direkteinspritzung anstelle der früher üblichen Einspritzung im Saugrohr. Nachteil der Sparsamkeit ist aber ein teilweise stark erhöhter Partikelausstoß, vor allem bei Geschwindigkeiten jenseits von 120 km/h.[foto id=“381805″ size=“small“ position=“left“] Nach Messungen des ADAC im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und des Automobilclubs VCD liegen die Emissionen bis zu 30 mal höher als die für Diesel zulässigen Werte. Bei den Selbstzündern, die bauartbedingt ebenfalls einen hohen Partikelausstoß haben, sorgen seit einigen Jahren Rußfilter für niedrigere Werte. Bei Benzinern wird die Abgasreinigung bisher nicht eingesetzt.

Die EU plant nun neue Grenzwerte, die mit der Einführung der Abgasnorm Euro 6 im Jahr 2014 gelten sollen. Die Autohersteller setzen sich nach Informationen der DUH allerdings für eine lasche Regelung ein, bei der Benziner zehnmal mehr Feinstaub ausstoßen dürften als Diesel. Zudem würden sie das Inkrafttreten auf 2017 verschieben wollen. Der Umweltverband fordert hingegen, beide Motorbauarten gleich zu behandeln. Serienreife und kostengünstige Partikelfiltersysteme stünden bereits zur Verfügung.

 

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