Fernwehmobile: Übersicht Reiseenduros über 1 000 Kubik

Wer ein universell einsetzbares Motorrad sucht, kommt an den Reiseenduros kaum vorbei. Hoher Langstreckenkomfort mit gutem Windschutz und einer angenehmen Sitzposition prädestinieren die hochbeinigen Bikes für die Fahrt in den Urlaub zu zweit. Und wer auch über geschotterte Wege fahren möchte, wird um die im Vergleich zu reinrassigen Tourenmotorrädern längeren Federwege und die höhere Bodenfreiheit dankbar sein.

Gröberen „Erdarbeiten“ setzt hingegen das hohe Gewicht der Maschinen enge Grenzen. Meist warten Reisenduros mit Bauteilen auf, die sie zumindest für zarten Offroadeinsatz tauglich machen. Dazu gehören Motorschutzplatten, Abdeckungen oder Faltenbälge für die empfindlichen Gabelstandrohre oder Sturzbügel, die im Falle eines Falles die Verkleidung oder den Motor vor Schaden bewahren sollen. Wer neben der Vielseitigkeit noch ein ordentliches Maß an Leistung sucht, greift gern zu Reiseenduros mit 1 000 Kubik oder mehr, die obendrein meist mit Serien-ABS ausgerüstet sind. Hier hält der Markt sieben beliebte Maschinen mit zwei bis vier Zylindern zwischen 77 kW/105 PS und 100 kW/137 PS bereit.

BMW R 1200 GS

Der ungeschlagene Überflieger ist die BMW R 1200 GS. Bis heute haben sich knapp 55 000 deutsche Kunden für die Bajuwarin entschieden. Mit ihrem straffen Fahrwerk gilt die 13 300 Euro teure Münchenerin als Universalgefährt für alle, die in den Alpen auch vor Schotter-Pässen nicht Halt machen wollen. 229 Kilogramm gibt BMW als Leergewicht an. Der 81 kW/110 PS starke, luft-ölgekühlte Zweizylinder-Boxermotor stemmt 120 Nm auf die längs liegende Kurbelwelle. Die Einarmschwinge beherbergt eine Kardanwelle und vereinfacht obendrein den Ausbau des Hinterrads. Als echtes Weltenbummler-Mobil wartet ihre bullige [foto id=“427784″ size=“small“ position=“left“]Schwester namens „Adventure“ zum Preis von 14 900 Euro mit einem 33-Liter-Tank, Kreuzspeichen- statt Gussrädern, Protektoren für Motor, Tank und Zylinderköpfe sowie längeren Federwegen auf. Die Zusatzausstattung bringt aber auch ein Mehrgewicht von 30 Kilogramm mit sich.

Yamaha XT 1200 Z Super Ténéré

Ebenfalls auf 81 kW/110 PS aus 1200 Kubik – allerdings aus einem Paralleltwin – bringt es die Yamaha XT 1200 Z Super Ténéré zum Preis von 13 995 Euro. Dafür hat die Japanerin mit der Optik der großen Wüsten-Rallyemaschinen eine dreistufige Traktionskontrolle an Bord. Die fahrfertig 261 Kilogramm schwere Wuchtbrumme gibt ihre Kraft via Kardanwelle ans Hinterrad weiter. Die 15 195 Euro teure „Worldcrosser“-Variante hat der Hersteller mit allerlei Karbonprotektoren sowie einer Motor-Schutzplatte auf Robustheit für Offroad-Etappen getrimmt.

KTM 990 Adventure

Der wohl heißeste Kandidat für Weltreisen kommt mit der 13 795 Euro teuren, kettengetriebenen KTM 990 Adventure aus Österreich. Die hohe Bodenfreiheit von 261 Millimetern, 210 Millimeter Federweg vorn wie hinten und das moderate Gewicht von rund 230 Kilogramm prädestinieren die 85 kW/115 PS starke V-2-Enduro für die große Reise auf und abseits asphaltierter [foto id=“427785″ size=“small“ position=“right“]Wege. Bei der sportlicher ausgelegten, drei Kilo leichteren und 200 Euro teureren Variante „Adventure R“ mit 245 Millimetern Federweg muss der Biker allerdings auf das serienmäßige ABS verzichten.

Moto Guzzi Stelvio 1200 8V ABS

Mit der „Stelvio 1200 8V ABS“ startete die Italo-Schmiede Moto Guzzi 2008 einen neuen Anlauf, in der Klasse der Großenduros Fuß zu fassen. Der luft-ölgekühlte V-2-Motor liefert via Kardanwelle 77 kW/105 PS und ein Drehmoment von 113 Nm an das von einer Einarmschwinge geführte Hinterrad. Angesichts des happigen Leergewichts von 281 Kilogramm dürfte die 14 290 Euro teure und mit Traktionskontrolle versehene Stelvio eher ins Beuteschema von Asphaltreitern statt von Schotterfreaks fallen. Lange Etappen macht der 32 Liter fassende Tank möglich. Mit 296 Kilogramm zählt die Variante „NTX“ zu den Schwergewichten. Die zusätzliche Masse resultiert aus einem Alukoffer-System, einer Motorschutzplatte, Motorschutzbügeln und zwei Halogen-Zusatzscheinwerfern. Kostenpunkt: 16 190 Euro.

Triumph Tiger Explorer

Ein ganz neues Flaggschiff hat Triumph mit der Tiger Explorer auf den Markt gebracht. Nach Tradition des Hauses sorgt ein Dreizylindermotor mit 1 215 Kubik und einer Leistung von 101 kW/137 PS für den Vortrieb. Das Gewicht von 259 Kilogramm dürfte auch die 13 790 Euro teure Britin allenfalls für leichte Schotterpassagen tauglich machen. Den Sekundärantrieb [foto id=“427786″ size=“small“ position=“left“]übernimmt ein Kardan, der seinen Platz ebenfalls in einer Einarmschwinge findet. Hat der Fahrer es mit dem Drehmoment am Hinterrad übertrieben, vermeidet die Traktionskontrolle Schlimmeres.

Honda Crosstourer

Einen Grenzgänger zwischen den Kategorien Tourer und Reiseenduro stellt der Honda Crosstourer mit seinem aus der VFR 1200 entlehnten und auf 95 kW/129 PS gezähmten 1200-Kubik-V-4-Motor dar. Satte 275 Kilogramm bringt die mit Traktionskontrolle ausgerüsteten Japanerin zum Preis von 13 490 Euro auf die Waage, mit dem optionalen Doppelkupplungsgetriebe sind es sogar noch zehn Kilogramm und 1 000 Euro mehr.

Benelli Trek 1130

Wer sich indes nicht am Massenmarkt bedienen, sondern einen Exoten sein Eigen nennen will, ordert die dreizylindrige Benelli Trek 1130 mit 92 kW/125 PS zum Preis von 12 290 Euro. Mit 240 Kilogramm hält sich das Gewicht der Italienerin mit dem großen Namen zwar noch in erträglichen Grenzen, die Federwege von gerade einmal 150 Millimetern vorn und 144 Millimetern hinten weisen die Trek eindeutig als straßenorientiertes Fahrzeug aus.

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

Die Transformation: Mit Kia in Walla Walla

Die Transformation: Mit Kia in Walla Walla

Tesla liefert mehr Reichweite

Tesla liefert mehr Reichweite

Elektrischer Familienfreund zum Sparkurs

Elektrischer Familienfreund zum Sparkurs

zoom_photo