Ferrari feiert mit 30.000: Nur ein dunkler Fleck

(adrivo.com) Mugello bebte: Ferrari feierte nicht nur den Konstrukteurstitel, auch den Fahrertitel konnte man wieder nach Italien holen.

„Ich hätte nicht darauf gewettet, dass wir heute hier zwei WM-Titel feiern würden.“ Mit diesen Worten brachte Jean Todt 30.000 Tifosi noch mehr zum Toben. In Mugello feierte Ferrari zusammen mit seinen Fans den doppelten Titelgewinn in der Fahrer- und Konstrukteurs-WM 2007. Neben Teamchef Jean Todt und Präsident Luca di Montezemolo war auch das Fahrerquartett Kimi Räikkönen, Felipe Massa, Luca Badoer und Marc Gené dabei – alle vier zelebrierten die übliche Show mit vier Ferrari-Boliden auf der Strecke. Passend dazu pries Montezemolo sein Fahrerduo als „das beste der Welt“.

Eine ganz andere Show zog Michael Schumacher ab. Der Entwicklungshelfer für den Ferrari FXX drehte einige Runden mit dem Spezialwagen, dessen Programm für weitere zwei Jahre verlängert wurde. In diesen wird der siebenfache Champion weiter in die Entwicklung des Autos eingebunden sein.

Auch dabei wird sich die Ferrari-Mentalität niederschlagen, die laut Todt am Ende der Saison den Unterschied ausmachte: „Wir haben wieder gezeigt, dass wir niemals aufgeben und so lange wie möglich daran glauben.“ 2006 habe man das Rennen in den letzten Rennen wegen Zuverlässigkeitsproblemen verloren. In diesem Jahr traten die Probleme früher auf, hinderten das Team jedoch nicht am Titelgewinn. „Es war ein Übergangsjahr“, betonte Todt nach den vielen Abgängen des vergangenen Winters. „Umso schöner ist es, dass wir heute beide Titel feiern dürfen.“

Für Felipe Massa hatte die Titelfeier keinen bitteren Beigeschmack. „Ich schaue nicht zurück, ich schaue immer nach vorne“, sagte er. „Ich schaue in die Zukunft. Das ist wichtig. Wir haben den gesamten Winter vor uns, um das beste Auto zu bauen.“ Aus Sicht des neuen Weltmeisters Kimi Räikkönen wird das nächste Jahr einfacher. „Nicht nur für mich, für das ganze Team“, glaubt er. „Dieses Jahr hatten wir einige Schwierigkeiten, das Auto so hinzubekommen, wie ich es wollte.“ Das soll es 2008 nicht mehr geben. Andererseits könne er noch nicht sagen, wie gut das neue Auto sein wird. „Aber wir haben große Erwartungen.“

Doch 2007 war nicht alles Rot, was glänzte. „Ich hätte so einen Betrug von keinem aus unserer Mitte erwartet“, sprach Todt die Spionageaffäre rund um Nigel Stepney und McLaren an. „Ich habe auch nicht erwartet, dass sie diese Hilfe annehmen würden. Aber es ist passiert. Wir weinten und sie weinten noch schlimmer.“ An diesem Sonntag war Ferrari jedoch zum Feiern zu Mute.

© adrivo Sportpresse GmbH

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