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Ferrari fordert Formel-1-Reform

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In Maranello läuten nach jedem Ferrari-Sieg in der Formel 1 immer die Kirchenglocken. Doch da ist im Augenblick nicht viel zu hören. Denn Ferrari gewinnt einfach nicht mehr. Im vergangenen Jahr sind die Italiener hoffnungslos hinter Red Bull und Weltmeister Sebastian Vettel hinterhergefahren. In dieser Saison haben die roten Renner gegen die Mercedes-Silberpfeile keine Chance. Vielleicht ist es die Enttäuschung über die eigene Erfolglosigkeit, die Ferrari jetzt zur deutlichen Kritik an der Königsklasse des Motorsports veranlasst hat.

„Das hat alles keinen Charme mehr, wir müssen dringend etwas tun“, sagte Ferrari-Präsident Luca die Montezemolo in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus. Was genau stört den Italiener? „Die Regeln sind viel zu kompliziert, die Rennsportler fahren wie Taxifahrer.“ Er habe deshalb Formel-1-Chef Bernie Ecclestone schon vor einem Monat in einem Brief gebeten, ein Krisentreffen einzuberufen: „Wenn er das nicht macht, mache ich es selbst. Das sehe ich als meine Pflicht.

„Die Rennen seien immer noch populär, „aber so wie jetzt geht es nicht weiter. Sie sollen Sprit und Reifen sparen, statt schnell zu sein. Das versteht kein Zuschauer mehr, weder vor den Fernsehern noch auf der Tribüne“, meinte der 66-Jährige. Die Teams müssten selbst entscheiden können, wie viel Sprit sie verbrauchen und wie viele Reifen sie verschleißen wollen: „Früher gewann einfach der beste Mann im besten Auto.

„In der Königsklasse hat es in dieser Saison eine technische Revolution gegeben. Wichtigste Änderung war der Wechsel auf einen Sechszylinder-Hybridmotor. Seither dominiert Mercedes und Ferrari kämpft ebenso wie Sebastian Vettels Red-Bull-Team um den Anschluss. Als Ferrari noch erfolgreich war, hat Luca di Montezemolo die Regeln stets gelobt. Der Italiener scheint ein schlechter Verlierer zu sein. Ob er die Formel 1 auch kritisiert hätte, wenn Ferrari vorneweg fahren würde, darf stark bezweifelt werden. Mal sehen, wie Mercedes reagieren wird.

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