Ferrari holt Konstrukteur-WM in Ungarn

Schon vor dem Rennen war sich Alonso sicher: Der fünfte Startplatz ließ ihm alle Chancen auf einen erneuten Podestplatz. Dazu allerdings musste der junge Spanier einen perfekten Start hinlegen und möglichst viele Positionen gutmachen. Gesagt, getan: Mit dem Verlöschen der Ampeln schoss der Renault R24 mit der Nummer 8 Renault an den BAR von Jenson Button und Takuma Sato vorbei. ?Takuma versuchte mir die Tür zuzuschmeißen, und ich musste kurz vom Gas?, erklärt Alonso. ?Ansonsten hätte ich mir auch noch Rubens Barrichello geschnappt.? Als Dritter nach der ersten Runde verlebte Fernando in der Folge einen vergleichsweise ruhigen Nachmittag. Er erkannte schnell, dass gegen die Ferrari heute kein Kraut gewachsen war. Auf der anderen Seite behielt er seine Verfolger stets im Griff. Damit lag das Hauptaugenmerk von Alonso und dem Team darauf, keine Fehler zu begehen, konzentrierte Boxenstopps zu absolvieren und ungefährdet ins Ziel zu kommen. Der Lohn nach dem Rennen: Sechs weitere WM-Punkte für Fernando und Renault in einem Grand Prix, der wie von Pat Symonds vorhergesagt, fast ausschließlich Drei-Stopp-Strategien sah.

Wesentlich schwieriger verlief der Nachmittag für Jarno Trulli: Auch der Italiener hatte in der ersten Runde Plätze gewonnen und fuhr an einer sicheren sechsten Position. Dann jedoch verschlechterte sich das Handling seines Autos dramatisch. Trulli lenkte den R24 früher als geplant an die Box, um den Frontflügel checken zu lassen. Wenige Minuten später stieg er aus: Wegen eines größeren Ölverlusts hatte das Triebwerk seinen Dienst quittiert. Die BAR-Piloten, die mit Renault um den zweiten Rang in der Hersteller-Wertung kämpfen, liefen als Fünfter und Sechster ein, holten sieben Zähler und verkürzten den Rückstand auf Renault um einen auf nunmehr acht Punkte.

Durch den Doppelsieg von Michael Schumacher und Rubens Barrichello stellte Ferrari vorzeitig den Gewinn der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft sicher. Mit einem Sieg in 14 Tagen beim Rennen in Spa-Francorchamps könnte sich der Deutsche auch den Fahrertitel endgültig sichern.