Ferrari über KERS-Einsatz noch unschlüssig: Erst die Zuverlässigkeit

(motorsport-magazin.com) Der neue Ferrari F60 ist für KERS eigentlich gerüstet, doch das Team selbst weiß noch nicht, ob es das Energierückgewinnungssystem auch zu Saisonbeginn einsetzen wird. Bei der Präsentation am Montag war das System am Auto, doch der Rennstall hat offen zugegeben, dass es bei der Entwicklung nicht so gut vorangeht wie geplant. Deswegen gibt es auch bereits einen Plan-B, sollte man zum Saisonstart nicht bereit sein. Beim Rollout des F60 in Mugello gestand Teamchef Stefano Domenicali, dass man erst sehen wolle, ob KERS wirklich Vorteile bringt, bevor es auch eingesetzt wird.

"Wenn wir merken, dass die Leistung, die KERS bringt, den Erwartungen entspricht, dann ist es unsere Aufgabe, es zu verwenden. Das ist unser Ziel, wenn wir die Weltmeisterschaft gewinnen wollen. Die Präsentation ist wichtig für uns, denn das ist die erste Reihe von Tests auf einer Rennstrecke. Ich nehme an, wir werden Probleme haben, die typischen Probleme, die mit einer Rennstrecke verbunden sind und wir werden sie auf andere Art lösen müssen", meinte Domenicali. Er gab vor allem zu bedenken, dass die Testkilometer auf 15.000 reduziert sind und während der Saison keine Tests erlaubt sind. Deswegen gelte es, so effizient wie möglich zu arbeiten. "Wir werden die Testbänke öfter nutzen müssen als früher. Ich erwarte Probleme."

Um die so gut wie möglich zu umschiffen, will Domenicali zunächst sichergestellt wissen, dass das Auto zuverlässig ist, da Probleme bei der Standfestigkeit im vergangenen Jahr doch eine gewisse Last waren. "Das erste Ziel ist es also, das Potential von KERS zu verstehen und alle Zuverlässigkeits-Probleme zu lösen", betonte der Teamchef. Ob das Szenario eintreffen könnte, dass KERS wegen des Testverbots während der Saison entweder zu Saisonbeginn kommt oder gar nicht, kommentierte Domenicali so: "Ich kann da jetzt kein Ja oder Nein als Antwort geben, denn wir müssen natürlich sehen, wie die Leistung aussieht. Wir werden versuchen, so bald wie möglich fertig zu sein."

adrivo Sportpresse GmbH