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Abarth
Der Skorpion darf wieder auf die Straße: Am 19. Juli 2008 debütiert der neue Fiat 500 Abarth bei den deutschen Händlern und belebt den Mythos der einstigen Kultmarke neu.
In den 50er- und 60er-Jahren hat sie sich mit dynamischen Kleinwagen in die Herzen der [foto id=“31586″ size=“small“ position=“left“]Motorsport-Fans gefahren. Agil und erschwinglich – diese Abarth-Tugenden haben sich angesichts der Fahrleistungen des 99 kW/135 PS starken und ab 18 100 Euro erhältlichen 500 Abarth nicht geändert.
Dass die Sportmarke nach 30 Jahren ihr Comeback feiern darf, zeugt auch vom wieder erlangten Selbstbewusstsein von Fiat – jenes Herstellers, der vor ein paar Jahren noch als Übernahmekandidat am Boden lag und binnen kürzester Zeit von Firmenboss Sergio Marchionne zurück in die schwarzen Zahlen geführt wurde. Die Hausaufgaben sind erledigt, jetzt will man auch wieder ein bisschen Spaß haben in Turin.
[foto id=“31587″ size=“small“ position=“right“]Bei der schönen Tochter Alfa Romeo beweisen dies der Sportwagen 8C, der Mini-Konkurrent Mito oder die Ankündigung, zum Hinterradantrieb zurückkehren zu wollen, und bei Fiat eben die neuen Abarth-Sportgeräte.
Kaum ein Auto eignet sich besser dafür, die Botschaft von der erschwinglichen und sympathischen Sportskanone unters Volk zu bringen als der 500 Abarth, dem nach dem Grande Punto Abarth zweiten neuen Modell mit dem Skorpion auf der Fronthaube. Einen „Joker im Ärmel, der die Marke Fiat weiter in Schwing bringen wird“, nennt ihn [foto id=“31588″ size=“small“ position=“left“]Fiat-Markenchef Luca de Meo.
Das sportliche Beiwerk in Form von vergrößerten Lufteinlässen, Spoiler und Heckdiffusor macht den kleinen Italiener nicht aggressiver oder böser, sondern nur noch interessanter. Fragen nach der Daseinsberechtigung eines nur 3,66 Meter langen, aber 99 kW/135 PS starken Kleinstwagens in Zeiten der Energiekrise werden mit charmantem Augenaufschlag aus runden Scheinwerfern beiseite geklimpert. In der Tat tun die zusätzlichen 35 PS gegenüber der bislang stärksten Serienversion gut, zumal unter der Haube ein Triebwerk[foto id=“31589″ size=“small“ position=“right“] zum Einsatz kommt, das schon in anderen Fiat-Modellen zu gefallen weiß. Der 1,4-Liter-Turbobenziner beschleunigt den Fronttriebler in 7,9 Sekunden auf Tempo 100. Das Aktivieren des Sportmodus ist Pflicht, um das Drehmoment-Maximum von 206 Nm abrufen zu können.
Dass der Winzling mit 1 160 Kilogramm Leergewicht nicht gerade auf Diät gesetzt wurde, fällt angesichts der Motorleistung und des ausgezeichneten Ansprechverhaltens dabei kaum auf.
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Als technische Bürde schleppt der 500 Abarth die nicht eben dynamische Plattform des Fiat Panda mit, auf der er in Polen gebaut wird. Doch die Abarth-Ingenieure haben in Sachen Sportlichkeit und Agilität mehr herausgeholt, als man für möglich gehalten hätte. Einlenkpräzision, Kontrolle und Kurvenverhalten konnten auf den ersten Runden auf der [foto id=“31613″ size=“small“ position=“left“]Fiat-Teststrecke in Balocco überzeugen. Mit dafür verantwortlich ist das Vorderachsdifferenzial TTC (Torque Transfer Control), das die möglichst verlustfreie Übertragung des Drehmoments auf die Vorderräder ermöglicht und per Schalterdruck aktivierbar ist.
Dem angestrebten Go-Kart-Feeling des großen Vorbilds BMW Mini macht allerdings der vergleichsweise hohe Karosserieaufbau bei kurzem Radstand einen Strich durch die Rechnung; Wankbewegungen sind trotz des straff abgestimmten und gegenüber der Serienversion tiefergelegten Fahrwerks nicht zu vermeiden. Zudem neigt der 500 bei hartem Anbremsen vor Kurven zu leichten Tänzelbewegungen; die hohe Fahrstabilität beeinträchtigt[foto id=“31614″ size=“small“ position=“right“] das nicht.
Der Mini mag fahrdynamisch noch ausgereifter sein, spielt allerdings auch preislich in einer anderen Liga. Fiat ruft hingegen moderate 18 100 Euro als Basispreis auf; inbegriffen ist da schon eine weitgehend komplette Ausstattung mit sieben Airbags, dem Schleuderschutz ESP, Klimaanlage, CD-Radio, iPod-Anschluss, Sportsitzen, 16-Zoll-Leichtmetallfelgen und dem TTC-Differenzial.
Ganz so leicht wird es der Kleinwagen mit dem Skorpion auf der Motorhaube dennoch nicht haben. Sportliche Kleinwagen mit Leistungen von weit über 100 PS gehören heute bei fast [foto id=“31615″ size=“small“ position=“left“]allen Herstellern zum guten Ton. Seit Carlo Abarths Zeiten haben sich Platzhirsche wie der VW Polo GTI, der Opel Corsa GSi oder Ford Fiesta ST in dem Bereich breit gemacht und lassen sich weder bei Leistung noch beim Fahrwerk etwas vormachen. Ihnen fehlt vielleicht der große Klang des berühmten Namens, allerdings waren weite Teile der anvisierten Zielgruppe – Fiat hofft auf die 25- bis 35-Jährigen – noch gar nicht geboren, als Abarth seinen Mythos begründete.
Mehr als die Rolle eines Farbtupfers auf deutschen Straßen bleibt dem 500 Abarth schon deswegen nicht, weil Fiat Deutschland im laufenden Jahr nur 450 Einheiten verkaufen darf;[foto id=“31616″ size=“small“ position=“right“] im nächsten Jahr sind es wohl 1 000 Exemplare. Zumindest die Frage nach der Existenzberechtigung eines sportlichen Kleinwagens in Zeiten der explodierenden Spritpreise stellt sich nun wirklich nicht: Der 500 Abarth gibt sich im Normzyklus mit moderaten 5,4 Litern Durchschnittsverbrauch zufrieden und ist auf die Erfüllung der künftigen Abgasnorm Euro 5 ausgelegt. Im sympathischen Mini-Sportler fährt also auch das gute Gewissen mit.
Sportlicher Kleinwagen
1,4-Liter-Turbobenzinmotor, 99 kW/135 PS,
max. Drehmoment 206 Nm bei 3.000 U/min,
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 7,9 Sek.,
Höchstgeschwindigkeit 205 km/h,
Verbrauch 5,4 Liter/100 km, CO2-Ausstoß 155 g/km;
Preis ab 18 100 Euro.
geschrieben von (mh/mid) veröffentlicht am 10.07.2008 aktualisiert am 10.07.2008
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