Endlich auch Allrad

Fiat Ducato: Bestseller bei den Reisemobilen

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Fiat ist zwar keine Camper-Marke, ist aber aus der Branche nicht wegzudenken. Denn der Transporter Ducato, seit 36 Jahren auf dem Markt, macht mehr als jedes zweite Heim auf Rädern mobil. Er ist Europas beliebtestes Basisfahrzeug für Reisemobile, egal, ob es sich um einen ausgebauten Kastenwagen, ein teilintegriertes Fahrzeug oder einen vollintegrierten Liner handelt. Damit das so bleibt, beweist die italienische Marke ein großes Herz für Camper.

Erste Konkurrenz des Wohnwagens in den 80ern

Es war der Beginn einer Erfolgsstory, damals im Herbst des Jahres 1982. Fiat lieferte das erste Basisfahrzeug an einen Reisemobilhersteller. Es war ein Transporter der gerade eingeführten Ducato-Baureihe, er ging an eines der ältesten Unternehmen der Branche, Dethleffs in Isny/Allgäu, wo er einen Sonderaufbau aus Aluminiumblechen, Holzrahmen und Styropor-Isolierung erhielt. Fenster wurden hineingeschnitten, Möbel eingebaut, Kabel und Wasserleistungen verlegt, fertig war das erste Reisemobil auf Ducato-Basis, das auf den verwegenen Namen Pirat getauft wurde und im folgenden Jahr auf den Markt kam. Andere Hersteller zogen nach, denn das Reisemobil entwickelte sich neben dem Wohnwagen zur beliebten, weil selbstfahrenden, Alternative zum damals noch dominierenden Wohnwagen.

Die Form des Pirat war ungewöhnlich. An seinem vorderen Ende war ein nasenförmiger Auswuchs über das Fahrerhaus gezogen. Da er innen Platz für ein Doppelbett bot, entstand der Begriff Alkoven für diese Bauart. Der aus dem Arabischen stammende Begriff al-qubba bedeutet eigentlich Kuppel und wurde aber später im Französischen zum Wort Alcove, das für Schlafnischen gebräuchlich war. Der Trick dieser Aufteilung: der Raum über dem Fahrerhaus konnte als Schlafzimmer genutzt werden und wurde nicht verschenkt. Die bugbetonte Form brachte den Alkoven-Mobilen bald die etwas abfällige Bezeichnung Nasenbären ein, gleichwohl machten sie sich als Familien-Fahrzeuge einen Namen und gehörten bald zu den beliebtesten Vertretern ihrer Art. Gebaut wird der Ducato bis heute im Werk Val di Sangro, rund 50 Kilometer nördlich der italienischen Halbinsel Gargano von der Societá Europea Veicoli Leggeri (SEVEL), die vom französischen PSA-Konzern und Fiat Chrysler Automobiles (FCA) betrieben wird, mehr als 1.000 Transporter verlassen täglich die Fabriktore.

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Mehr als 300 verschiedene Versionen werden angeboten, eine ganze Reihe von ihnen wurde speziell für den Einsatz als Basisfahrzeug für Reisemobile entwickelt. Was dem Erfolg den Weg ebnete. „Es gibt in der Entwicklungsabteilung von Fiat in Turin eigene Teams, die bei neuen Modellen besonders auf die Kompatibilität mit Reisemobil-Technik achtet“ sagt Bernd Wachtel, Herr über die Reisemobil-Basisfahrzeuge von Fiat Professional in Deutschland, zu denen der Ducato als Transporter gehört. Ihre Arbeit hat dazu geführt, dass die Handbremse beim Ducato nicht wie üblich zwischen den vorderen Sitzen sondern links neben dem Fahrersitz positioniert ist. Das erleichtert den Durchgang vom Fahrerhaus in den Wohnbereich.

Vor Allem wichtig: Nicht als zu schweres Fahrzeug eingestuft sein

Besonders im Fokus aber steht das Gewicht, denn viele Reisemobil-Kunden wollen die Grenze von 3,5 Tonnen, die Tempolimits und Überholverbote für Lastwagen mit sich bringt, nicht überschreiten. "Die Entwickler suchen nach jedem Gramm beim Basisfahrzeug", so Wachtel. Umso besser, dass die Dieselmotoren, durchweg Vierzylinder, allesamt die relevante Abgasnorm Euro 6b ohne SCR-Kat und den dafür notwendigen Adblue-Vorrat erfüllen. Es sind einige Kilogramm, die stattdessen für Komfortausstattung und Urlaubsgepäck genutzt werden können.Der Ducato ist mehr als gefragt. Die zweistellig steigende Zahl neuer Reisemobile auf den Straßen haben auch ihm ein sattes Plus beschert. Bis Ende Juni wurden in Deutschland insgesamt 27.090 neue Mobile erstmals zum Verkehr zugelassen, 18.422 von ihnen rollen auf einem Fiat Ducato, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Zuwachs von mehr als zehn Prozent bedeutet.

Zum Caravan Salon in Düsseldorf, der größten Camping-Messe der Welt (vom 26. August bis 3. September) präsentiert Fiat eine Allradversion des Ducato als Neuheit. Sie ist in Verbindung mit dem 130-PS-Motor und ESP zu haben, obendrein finden sich in allen Modellen auf Wunsch Assistenzsysteme wie Spurüberwachung, Bergabfahr-Kontrolle, Verkehrszeichen-Erkennung oder Fernlicht-Assistent. Zur Wahl stehen außerdem Gewichtsklassen von 2,8 bis 4,4 Tonnen, drei verschiedene Radstände und für die ausgebauten Varianten zwei unterschiedliche Hochdächer. Viele Camper würden den Service und die Betreuung auch nach dem Kauf des Fahrzeugs durch Fiat Professional schätzen, sagt Bernd Wachtel. Das europäische Händlernetz umfasst 6.500 Stützpunkte, in Deutschland sind es allein 700. Und 1.800 von ihnen haben sich speziell auf die Campingfahrzeuge spezialisiert. Besonders begrüßen jedoch viele Ducatisti das Rundum-Sorglos-Paket auf Reisen, das Pannenhilfe und Mobilität garantiert. Die App Fiat Ducato Camper Mobile bietet darüber hinaus praktische Tipps rund um das Camper-Leben einschließlich eines Stellplatzführers zum Übernachten. Der Newsletter, den Kunden abonnieren können, nennt überdies lohnende Reiseziele mit Kontaktadressen und informiert über Entwicklungen der Freizeitbranche. Fast 100.000 Kunden greifen auf die App zu. Alleine gelassen werden Reisemobilisten mit ihrem Ducato zumindest nicht.

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