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Fiat
Eine knapp 4,9 Meter langes Auto hat es bei Fiat seit den seligen Tagen des Fiat 130 in den frühen Siebzigern nicht mehr gegeben. Platz für sieben Passagiere konnte bis 2011 nur der Van „Ulysse“ generieren. Der neue Fiat Freemont vereint die Tugenden von Limousine und Van: Platz für Sieben, Komfort für lange Strecken und einen flexiblen Innenraum, dem die Wandlung vom Familienbus zum Transporter erstaunlich gut gelingt. Und der auch vor der Lösung anspruchsvoller Transportaufgaben nicht verschreckt zusammenzuckt.
Der Freemont ist wahlweise mit einem Zweiliter-Vierzylinder-Benziner und 103 kW/140 PS Leistung oder einem Zweiliter-Diesel mit 125 kW/170 PS zu haben. Für den Selbstzünder besteht zudem die Option für [foto id=“419473″ size=“small“ position=“left“]einen Allradantrieb. Der Einstiegspreis liegt bei 26 190 Euro.
In der Topausstattung „Lounge“ steht der Diesel-Freemont Allrad mit 34 790 Euro in der Preisliste. Das darf angesichts der Ausstattung mit Sechsgangautomatik, Navi, Teillederbezüge, Rückfahrkamera, Klimaautomatik, Soundsystem von Alpine oder 19-Zoll-Räder aus Leichtmetall als Schnäppchen gelten. Vor der ersten Begegnung mit dem Freemont erhebt sich im Hinterkopf jedoch ein mahnender Zeigefinger. Das Auto ist ja äußerlich ein alter, wenn auch kein guter Bekannter. Chrysler hatte den Siebensitzer 2008 als Dodge Journey auf den Markt gebracht. Der war wirklich ein dröger Billigheimer, geradezu mit Vorsatz lieblos zusammengeschustert. Der Innenraum präsentierte sich als schwarze Wüstenlandschaft. Grob [foto id=“419474″ size=“small“ position=“right“]geschnitzt aus einer Art Kunststoffimitat in noch billigerer Qualität.
Schon beim Öffnen der Fahrertüre des Freemonts verflüchtigen sich diese traurigen Erinnerungen. Der Blick fällt auf ein ansprechendes Interieur aus wertig anmutenden Materialien, deren Verarbeitung und Passungen auch bei einem Hersteller mit selbst erhobenem Premiumanspruch ein „Gut“ bei der Benotung erhalten würde. Hier hatten eindeutig die Designer und Ausstatter von Fiat das Sagen. Und das ist gut so. Die im Vergleich zu einer Limousine deutlich erhöhte Sitzposition spielt ihre Vorteile mit bequemer Platznahme und guter Übersichtlichkeit aus. Das Platzangebot in der zweiten Reihe fällt ordentlich aus. Für [foto id=“419475″ size=“small“ position=“left“]eine Reise von Hamburg nach Rimini sollte die dritte Reihe nicht zwingend für Erwachsene der Zweimeter-Klasse vorbehalten bleiben.
Dass moderne Dieselmotoren seit jeher zur Kernkompetenz der Italiener gezählt werden dürfen, unterstreicht einmal mehr der Zweiliter-Motor mit Commonrail-Direkeinspritzung. Dank eines Drehmoments, das schon ab 1 750 U/min mit 350 Newtonmeter über die Antriebswelle herfällt, setzt sich die immerhin knapp zwei Tonnen schwere Freemont-Fuhre souverän in Trab und überwindet bereits nach elf Sekunden die Marke von 100 km/h.
Angesichts der äußeren Dimensionen outet sich das Fahrzeug im Gewimmel der Innenstädte nicht wirklich als wendiger Stadtflitzer. Sobald sich der große Fiat jedoch auf die Autobahn einfädelt, verströmt er das volle Verwöhnaroma. Er schnurrt selbst bei höheren Dauergeschwindigkeiten sanft und ruhig über die Bahn. [foto id=“419476″ size=“small“ position=“right“]Dank des stattlichen Radstands von 2,89 Metern fallen Geradeauslauf und Komfort mustergültig aus. Als Reiseauto mit fünf Passagieren stehen immer noch maximal 758 Liter Stauraum zur Verfügung.
Eigentlich müssten den Verantwortlichen bei Chrysler die Augen tränen, wenn sie sehen, was Fiat aus ihrem durchaus vernünftigen, aber von Dodge indiskutabel umgesetzten Fahrzeugkonzept mit stimmigen Materialien, guter Verarbeitung und ansprechender Antriebstechnik geschaffen haben. „Wir sind wirklich froh, dass wir den Freemont haben“, stellt Fiats deutscher Pressenchef Klaus Witzek fest, „er passt prima in die Rolle eines großen Fiats.“ Und die Kunden sehen das offensichtlich auch so. Für Europa rechnet Fiat in diesem Jahr mit mehr als 40 000 neuen Freemonts.
PS.: Wenn Sie sich bei ihrem Nachwuchs erfolgreich für den Titel „Beste Eltern der Welt“ bewerben wollen, kreuzen Sie für 890 Euro in der Freemont-Preisliste das „DVD-Video-Paket“ an. Dafür gibt es einen DVD-Player, zwei Kopfhörer, Bildschirm im Dach, eine Fernbedienung und himmlische Ruhe im Fond.
Pluspunkte: + Platzangebot, Ausstattung, Variabilität, + leiser und kräftiger Dieselmotor |
Minuspunkte: – Hohes Gewicht – Übersichtlichkeit nach hinten |
Fünftürige Großraumlimousine, sieben Sitzplätze | |
Länge/Breite/Höhe/Radstand: | 4,89/1,79/1,1,69/2,89 m |
Leergewicht: | 1 949 kg |
zulässiges Gesamtgewicht: | 2 480 kg |
Gepäckraum: | 167 – 1 461 Liter |
Tankinhalt: | 80 Liter |
Antrieb: | Vierzylinder-Reihenmotor aus Leichtmetall Diesel-Direkteinspritzung, Tubolader |
Hubraum: | 1 956 ccm |
Leistung: | 125 kW/170 PS bei 4 000 U/min |
max. Drehmoment: | 350 Nm, ab 1 750 U/min |
0 – 100: | 11 s |
Höchstgeschwindigkeit: | 197 km/h |
Normverbrauch kombiniert: | 7,3 l/100km |
CO2-Ausstoß: | 194 g CO2/km, Euro 5 |
Preis: | 34 790 Euro |
geschrieben von auto.de/(tl/mid) veröffentlicht am 23.05.2012 aktualisiert am 23.05.2012
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Beide Motoren sind Diesel sowohl der 140Ps wie auch der 170Ps mit gleichem Drehmoment !!
Im Kommentar ist leider ein Fehler aufgetreten: nicht Fiat hat die Inneneinrichtung Design – wie oben im Text angegeben, sonden das Innendesign ist von Chrysler Designd wurden und von Fiat – nur – in den Freemont übernommen wurden. Wenn schon, dann richtig recherchieren…….
…und für diese Überarbeitung 11.000 € mehr, als Chrysler haben wollte? Das kann Plastik oder Leder nicht wert sein, nein danke!
Comments are closed.
Gast auto.de
Juni 7, 2012 um 9:27 am UhrIch staune immer wieder, wie offen , ehrlich und objektiv Auto.de, über Fahrzeuge des Fiat-Konzerns berichtet. Da sollten sich die Herren "Tester" von Auto-Bild mal ein Beispiel nehmen.