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Lancia
„Die Marke Lancia wird reduziert oder abgeschafft. Dies teilte der Vorstandsvorsitzende von Fiat, Sergio Marchionne, mit, als er die Strategie des Konzerns in Bezug auf die Marken erläuterte.“ Diese Meldung vom 30. Oktober, 18.22 Uhr revidierte die Konzernpressestelle um 18.49 Uhr in: „Die Marke Lancia wird reduziert.“ Die aus der Mitteilung resultierende Berichterstattung und die Abgesänge auf die italienische Traditionsmarke hat Fiat in Deutschland bewogen, entgegen zu steuern und ein klares Bekenntnis zu Lancia abzulegen.
Der volle Wortlaut der Meldung, die die italienische Presseagentur ANSA verbreitet hatte, lautet folgendermaßen: „Die Marke Lancia wird reduziert. Dies teilte Sergio Marchionne mit, als er die Strategie des Konzerns in Bezug auf die Marken erläuterte. Lancia, so sagte er, wird nicht mehr zu dem werden, was es einmal war, heute hat die Marke nur eine begrenzte Anziehungskraft. Das einzige Modell, das in Europa wirtschaftlich tragbar ist, ist der Ypsilon, der beibehalten wird. Wie es bereits heute der Fall ist, wird die Marke durch die von Chrysler abgeleiteten Produkte leben, die in Detroit entwickelt werden, zumindest solange, bis es einen wirtschaftlichen Umschwung gibt.“Die deutsche Fiat-Zentrale in Frankfurt sieht in den negativen Schlagzeilen über Lancia, die aus der Berichterstattung über diese Meldung resultierten, „möglicherweise einen Vertrauensverlust für Kunden und Händlerschaft, der nicht unerheblich ist“.
Außerdem wird unter dem Hinweis auf „fünf interessante Baureihen im Angebot“ betont: „Lancia wird nicht eingestellt!“ Das hat freilich auch niemand so berichtet. Es wurde allenfalls die Prognose gewagt, dass eine so traditionsreiche und innovative Automarke wie Lancia angesichts der aktuellen Lage keinen Grund hat, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Denn die „fünf interessanten Baureihen“ bestehen aus drei umgelabelten Chryslern (Voyager, Thema, Flavia), einem in Polen produzierten Kleinwagen auf Basis des Fiat 500 (Ypsilon) und dem als einzigen noch in Italien produzierten Marken-Fahrzeug Delta. Letzterer aber wird laut „auto, motor und sport“ (25/2012) „2015 einen Nachfolger auf einer Chrysler-Plattform bekommen. Dann wird kein Lancia mehr in Italien produziert.“Im Oktober fanden die „fünf interessanten Baureihen“ von Lancia übrigens zusammen 153 Neukunden in Deutschland. Dabei war der Ypsilon mit 59 Verkäufen der Bestseller. Mit lediglich vier Neuzulassungen markiert das viersitzige Cabriolet Flavia das Schlusslicht in der Verkaufsstatistik von Lancia. Damit addiert sich das Gesamtergebnis der 1906 gegründeten Marke auf dem deutschen Markt für 2012 auf 2 657 Einheiten.
geschrieben von auto.de/(tl/mid) veröffentlicht am 19.11.2012 aktualisiert am 19.11.2012
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