Fiat

Fiat Punto – Der Sechste

Der Punto ist für Fiat ungefähr das, was auf einem deutschen Frühstückstisch Brot und Butter darstellen: Kaum jemand wird der Ware überschwängliche Begeisterung entgegenbringen – aber ohne kann der Tag irgendwie gar nicht erst beginnen. Grundnahrungsmittel sind eben unentbehrlich. 6,5 Millionen Käufer denken seit der Erstauflage des kleinen Italieners ähnlich und machen ihn zum weitaus wichtigsten Modell in der Palette. Herziger Panda hin, schicker Cinquecento her.

Dementsprechend aufmerksam gehen die Italiener an die Modellpflege. Denn zum ganz neuen Modell wollen sich die Turiner trotz harter Konkurrenz etwa des neuen Peugeot 208 noch nicht bequemen. Schließlich ist der Punto, seit 2005 in seiner jetzigen Form im Angebot, immer noch mit zuletzt 20.000 Verkäufen in Deutschland das erfolgreichste Modell. Leichte Retuschen an Front und Heck werden wohl nur den echten Fans die neue Generation verraten.  In Wagenfarbe lackierten [foto id=“417123″ size=“small“ position=“left“]Stoßfänger mit integrierten Blinkleuchten oder der jetzt in Wabenoptik gestaltete, tiefschwarze Kühlergrill etwa. Von außen fällt dem Normalinteressenten wohl vor allem auf, dass der Wagen nach den bisherigen Namen Grande Punto und Punto Evo nun schlicht nur noch Punto heißt. „Zurück zu den Wurzeln“ heißt die Erkenntnis dahinter. Will meinen: Mit  Sparsamkeit, Praktikabilität und einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis hat der Punto stets seine Interessenten überzeugt.

Fahreindruck

Könnte klappen. Denn beim Preis stehen die Italiener auch im Modelljahr 2012 wieder auf den Bremsklötzen. Selbst der im Punto brandneue 0,9-Liter-Zweizylinder ist bereits in einer Sonderaktion zum Marktstart wie alle anderen Modelle mit Nachlässen in zweistelliger Prozentzahl auf den Listenpreis zu haben. Der mit einem Sechsganggetriebe ausgerüstete TwinAir leistet 63 kW/85 PS und hat ein maximales Drehmoment von 145 Nm bei 2.000 U/min. Es geht also bei Bedarf sehr zügig voran. Ein bisschen Kurvenräuber-Gefühl kommt in den gut konturierten Sitzen auf. Ganz identisch mit dem Antriebskonzept im 500 ist der 0,9-Liter im Punto übrigens nicht. Die Ingenieure haben für ihn ein neues Zweimassenschwungrad entwickelt und die Motoraufhängung verändert. Dadurch kommt im Punto deutlich mehr Gelassenheit beim Fahren auf als im 500. Das ab Ausstattungsniveau Easy serienmäßige Tomtom-Navi auf dem Armaturenbrett zittert aber trotz Werkseinbau dennoch unentwegt bei auch nur leicht schlechterer Fahrbahn.

Motoren

Der Zweizylinder hat ein durchaus dynamisches Fahrgeräusch – und zusammen mit dem knackigen Durchzug und der gut abgestimmten Schaltung verführt dies zu einer Fahrweise, die hochtourig weit von den asketischen Läufen auf Europas Testständen entfernt ist. Die fatale Folge: Trotz Drosseln der Leistung per Eco-Taste von 85 auf 78 PS und  Start&Stopp-System zeigt der Bordcomputer bei Fahrt über Land mehr als sechs Liter Verbrauch. Der Durchschnitt von 4,2 Litern dürfte schwer zu erreichen sein.[foto id=“417124″ size=“small“ position=“left“]

Da bietet sich auch der aufgepeppte 1.4 mit 57 kW/77 PS und serienmäßigem Start-Stopp-System als Alternative an, der zu weniger hochtourigem Fahren verleitet und unter sechs Litern bleiben dürfte – rund 1.500 Euro billiger als der Downsizing-Benziner.

Bedenkenswert ist auch der Turbodiesel 1.3, der jetzt 63 kW/85 PS leistet und ein maximales Drehmoment von 200 Nm bei 1500 U/min zur Verfügung stellt. Das sorgt auch für Fahrspaß und womöglich sogar für die versprochenen 3,5 Liter Durchschnittsverbrauch.  Ein paar Tropfen Diesel mehr sparen die Italiener etwa dadurch, dass die Lichtmaschine elektronisch dem Leistungsbedarf und dem Ladezustand der Batterie angepasst wird. Auch den 1.3-Liter-Turbodiesel gibt es serienmäßig mit Start&Stopp-Automatik – und einem angenehm ruhigen Lauf.

Ausstattung

Die Preise gehen nach einer Sonderaktion offiziell bei 12.000 Euro los – aber das wird wohl nur ein sehr ungeschickter Kunde zahlen müssen. Dafür gibt es den bewährten Fire-Motor mit 1,2 Liter Hubraum und 51 kW/69 PS in der Version Pop. Vier Airbags, ABS, ESP, Anfahrhilfe am Berg und die wichtigsten elektronischen Helferlein an Fenstern und Türen fahren dann schon mit.[foto id=“417125″ size=“small“ position=“right“]

Der TwinAir ist – offiziell – erst ab 15.200 Euro zu haben, aber dann schon in der mittleren Version Easy mit Multimedia-Radio, Leichtmetallfelgen, Klima, Tomtom-Navi und gewohnt flottem Fiat-Innenraum. Die schrille Metallic-Farbe Lemon Grün gibt es nur für diesen Motor, stets mit schwarz lackiertem Dach oder dem Panorama-Glasdach SkyDome.

Fazit

Die Topversion Fiat Punto Sport (Listenpreis ab 14.800 Euro) hat zusätzlich weichere Materialien im Innenraum und reichlich sportlichen Zierrat. An dieser Stelle zitieren wir noch mal Fiat selbst: „Der aus der Mehrausstattung resultierende Kundenvorteil beträgt im Vergleich zum Fiat Punto Easy 1.050 Euro, in Relation zum Fiat Punto Pop sogar 2.605 Euro.“. Den Satz zur Listen-Logik haben die Rabatt-Strategen indes schon überholt, als er zum Start der neuen Modellgeneration fällt. Aber vielleicht ist ja auch das ein Grund für den Erfolg von Fiats Brot-und-Butter-Auto.

Datenblatt: Fiat Punto

Fünfsitziger, fünftüriger Kleinwagen
 
Länge/Breite/Höhe: 4.070 mm/1.690 mm/1.490 mm
Radstand: 2.510 mm
Kofferraumvolumen: 275-1.030 Liter
Benzinmotoren: 1,2-Liter, Fünfgang-Getriebe, 51 kW/69 PS bei 5.500 U/min, max. Drehmoment: 102 Nm bei 3.000/min, 0-100 km/h in 14,4 s, Vmax 156 km/h, Verbrauch: 5,4 l/100 km, CO2-Ausstoß: 126 g/km, Preis ab 12.000 Euro

 

1,4-Liter, Fünfgang-Getriebe, 57 kW/77 PS bei 6.000 U/min, max. Drehmoment: 115 Nm bei 3.250/min, 0-100 km/h in 13,2 s, Vmax 165 km/h, Verbrauch: 5,7 (5,4) l/100 km, CO2-Ausstoß: 132 (124) g/km, Preis ab 12.800 (14.700) Euro

()=automatisiertes Schaltgetriebe Dualogic

  0,9-Liter, Fünfgang-Getriebe, 62 kW/85 PS bei 5.500 U/min, max. Drehmoment: 145 Nm bei 2.000/min, 0-100 km/h in 12,7 s, Vmax 172 km/h, Verbrauch: 4,2 l/100 km, CO2-Ausstoß: 98 g/km, Preis ab 15.200 Euro
  1,4-Liter, Fünfgang-Getriebe, 77 kW/105 PS bei 6.500 U/min, max. Drehmoment: 130 Nm bei 4.000/min, 0-100 km/h in 10,8 s, Vmax 185 km/h, Verbrauch: 5,7 l/100 km, CO2-Ausstoß: 133 g/km, Preis ab 15.700 Euro
  1,4-Liter, Fünfgang-Getriebe, 99 kW/135 PS bei 5.000 U/min, max. Drehmoment: 206 Nm bei 1.750/min, 0-100 km/h in 8,5 s, Vmax 200 (205) km/h, Verbrauch: 5,6 l/100 km, CO2-Ausstoß: 129 g/km, Preis ab 17.900 Euro
Dieselmotoren: 1,3-Liter, Fünfgang-Getriebe, 62 kW/85 PS bei 4.000 U/min, max. Drehmoment: 200 Nm bei 1.500/min, 0-100 km/h in 13,1 s, Vmax 172 km/h, Verbrauch: 3,5 l/100 km, CO2-Ausstoß: 90 g/km, Preis ab 15.200 Euro
  1,3-Liter, Fünfgang-Getriebe, 70 kW/95 PS bei 4.000 U/min, max. Drehmoment: 200 Nm bei 1.500/min, 0-100 km/h in 11,7 s, Vmax 178 km/h, Verbrauch: 4,2 l/100 km, CO2-Ausstoß: 110 g/km, Preis ab 17.600 Euro
Erdgas/Benzinmotor: 1,4-Liter, Fünfgang-Getriebe, 57 kW/77 PS (51/70) bei 6.000 U/min, max. Drehmoment: 115 (104) Nm bei 3.000/min, 0 – 100 km/h in 14,9 s (16,9s), Vmax 162 km/h (156), Verbrauch: 6,3 (4,2) l/100 km, CO2-Ausstoß: 149 (115) g/km, Preis ab 15.300 Euro

() = Angaben für Erdgas-Version

Fiat Punto – Kurzcharakteristik:

Alternative zu: Polo, Fiesta, Ibiza, Peugeot 208
Sieht gut aus: immer noch – und vor allem Innen
Passt zu: Allen, die ohne italienische Momente nicht fahren wollen
Was kommt noch: die nächste echte neue Generation – und ein 0,9-Liter mit Erdgas-Variante

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Gast auto.de

Juli 13, 2012 um 8:03 am Uhr

Ich fahre selbst einen neuen Passat Kombi und hatte das glück, den vorgänger zu mieten auf eine Auslandsreise. Ich war begeistert! Für mich (auch noch als Jäger) wäre das kein Auto für mich aber für meine Frau oher Sohn, bestens geeignet. Das Auto hat mir sehr spass gemacht, wenig verbraucht (ähnlich Passat) und ich fühlte mich genauso zuhause wie im Passat.Kein gefühl von billigen Kleinwagen. Mit sicherheit werde ich im Herbst für die Familie eins zulegen.

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