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[foto id=“332697″ size=“small“ position=“left“] Mit dem letztjährigen Facelift des Fiat Punto Grande kam neben dem Namenszusatz „Evo“, einem neuen Außen- sowie Innendesign auch eine neue Motorengeneration zum Einsatz: die MultiAir-Aggregate arbeiten mit einem elektrohydraulischen Steuersystem der Ventile, wodurch der Verbrauch bei gleichzeitiger Erhöhung der Leistung verringert werden soll. Der kräftigste der Reihe ist der 135 PS starke 1,4 Liter mit 16 Ventilen. Ob jener Evo damit die inzwischen 17 Jahre und 7 Millionen Fahrzeuge umfassende Geschichte des Fiat Punto angemessen weiterführt und seinem Sportler-Image gerecht wird, soll der Test zeigen.
[foto id=“332700″ size=“small“ position=“right“] Von den Maßen ist der Punto Grande eigentlich nicht mehr als Kleinwagen zu bezeichnen. Mit 4,06 Metern Länge rangiert er sozusagen schon eine Klasse höher. Und auch in Sachen Design und Ausstattung wirkt er eher wie ein Vertreter der Kompaktklasse. Besonders das neugestaltete Amaturenbrett unterstreicht mit seinen Kurven und Materialien die sportliche Note und sorgt gleichzeitig für edles Ambiente. Das Multifunktionslenkrad, das Allzweck-Display in der Mittelkonsole, die an alte italienische Rennwagen angelehnten Instrumente – alles wirkt gleichzeitg leidenschaftlich und übersichtlich. Die Stoffe im gesamten Innenraum sind allesamt hochwertig, auch wenn die Sitze (zumindest in der sportlichen Version) etwas bequemer sein könnten.
Beim Platzangebot ist man zumindest vorn gut bedient. Hinten wird es zu dritt schon etwas eng und auch die Knie von langen Menschen könnten oft mal in Kontakt mit den Vordersitzen kommen. Der Kofferraum ist mit 275 Litern ausreichend, wenn auch nicht üppig. Dies kann natürlich durch Umklappen der Rücksitze auf bis zu 1030 Liter vergrößert werden. Insgesamt können die neuen Designansätze aber als voller Erfolg gewertet werden, denn optisch kann man am Evo nahezu nichts aussetzen.
[foto id=“332696″ size=“small“ position=“left“] Dass man hier in einem Sportmodell sitzt, merkt man, wenn man das erste Mal die Bremse tritt. Diese kommt so kräftig und plötzlich, dass man sich erstmal daran gewöhnen muss, um nicht an jeder Ampel ausversehen eine Vollbremsung hinzulegen. Aber auch der Motor möchte zeigen, was er kann. In unteren Drehzahlen wirkt er zwar manchmal etwas antrittsschwach, aber spätestens wenn der Turbolader um die 2500 U/min einsetzt, legt der Evo richtig los. So macht er besonders auf Landstraßen und Autobahnen Spaß. Auf letzterer ist er bis zur Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h antrittstark und ausreichend elastisch. Auch das niedrige Geräuschniveau bei solchen Geschwindigkeiten fällt positiv auf.
[foto id=“332695″ size=“small“ position=“right“] Die Straßenlage des Fiat Punto Grande ist sehr sicher, auch wenn die Lenkung etwas direkter sein könnte. Trotz der sportlichen Abstimmung macht das Fahrwerk auch auf holpriger Strecke eine gute Figur und lässt nicht zuviel Schläge durchdringen. Der Verbrauch ist mit einem Durchschnitt (laut Fiat) von 5,6 Litern auf 100 Kilometern sehr gut für ein Auto dieser Stärke, wird allerdings bei flotterer Fahrt schnell überschritten. Leider erliegt man beim 135PS-Punto dieser Versuchung sehr leicht, macht diese doch am meisten Spaß.
Mit reichlich 18.000 Euro in der getesteten Version ist der Fiat Punto Grande Evo sicherlich kein Schnäppchen. Und besonders angesichts seines Status als Kleinwagen wirkt dieser Preis hoch. Allerdings ist das Fahrzeug nicht nur wegen seiner Ausmaße eher als Kompakter zu zählen. Denn auch sonst macht er eine erwachsene Figur. Und so bekommt man für sein Geld einen elegant gestylten, sportlich motorisierten und üppig ausgestatteten Fast-Kompaktwagen, der besonders außerhalb der Stadt für viel Fahrfreude sorgt. Sollte dies der Plan der Italiener gewesen sein, ist dieser aufgegangen.
geschrieben von Rubens Engelhardt veröffentlicht am 10.12.2010 aktualisiert am 10.12.2010
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