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Opel
Von Ingo Koecher
Fiat scheint kurz vor dem Zieleinlauf zu stehen: Unterdessen werden die Stimmen des Opel-Betriebsrates lauter. Der warnt, dass nach einer Übernahme durch den Turiner Automobilbauer großflächiger Stellenabbau drohe.
Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz weißt darauf hin, dass Fiat derzeit mit massiven finanziellen Problemen zu kämpfen habe. Der tagesschau sagte er, Fiat hätte 14,2 Milliarden Euro Schulden, bekäme nirgends mehr Geld, und würde die Übernahme von Opel nur aus einem einzigen Grund anstreben: Um an Bürgschaften der Bundesrepublik Deutschland zu gelangen. Die würden es den Turinern wenigstens für kurze Zeit ermöglichen, den eigenen Kreditrahmen etwas aufzubessern.
Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg/Bochum geht noch einen Schritt weiter. Er bezeichnete in der Frankfurter Rundschau eine Übernahme sogar als „tödlich“ für Opel.
Auf lange Sicht könnte diese Szenario eintreten, ist das Produktportfolio der beiden Autobauer doch sehr ähnlich ausgerichtet. Am Ende würden die Arbeitnehmer mit gestrichenen Stellen dafür herhalten müssen. Die Bundesrepublik Deutschland, die für den italienischen Autokonzern gebürgt hat, würde ebenfalls ab gestraft. Und letztlich wird der Steuerzahler, wie schon viele Male zuvor, die Zeche zahlen.
Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg legt sich jedoch noch nicht fest. Vergangenen Donnerstag sagte er dem ZDF, dass die Bundesregierung in Verhandlungen mit weiteren Interessenten stehe. Die Namen könnten jedoch im Moment noch nicht bekannt gegeben werden. Denkbar, so war zu hören, wäre auch der Einstieg eines koreanischen oder japanischen Autobauers.
Unterdessen ist ein weiterer Investor im Gepräch. Der österreichische Automobilzulieferer Magna bekundete sein Interesse am Rüsselsheimer Unternehmen. In der aktuellen Ausgabe des ZDF-Morgenmagazins vom 24. April 2009 sagte der Frankfurter IG-Metall-Bezirksleiter Armin Schild, dass er Magna für einen vielversprechenden Interessent halte, aber auch wisse, dass es noch weitere vielversprechende Interessen gebe.
Die Verhandlungen mit potentiellen Investoren sind gegenwärtig noch in vollem Gange. Sobald ein verbindliches Angebot auf dem Tische liege, wird eine Entscheidung getroffen werden.
Guttenbergs Prognose scheint sich indes zu bewahrheiten. Er hatte bereits unmittelbar nach Bekanntwerden der Opel-Krise gesagt, dass es mit Sicherheit mehrere Investoren für den deutschen Automobilbauer geben würde.
Opel muss unterdessen darauf achten, nicht dem Verhandlungsfieber anheim zu fallen. Die Zeit drängt, eine Lösung zu finden. Die muss zum einen Arbeitsplätze sichern, zum anderen die wirtschaftliche Genesung des angeschlagenen Konzerns einleiten.
geschrieben von auto.de/ingo koecher veröffentlicht am 24.04.2009 aktualisiert am 24.04.2009
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