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Giorgio Gorelli, aktueller Chef von Fiat Chrysler Automobiles (FCA) in Deutschland, ist sich sicher: Der neue Tipo wird vor allem als Kombi der Marke den Weg ins wichtige Flottengeschäft ebnen. Er komplettiert die im Sommer neu aufgelegte Baureihe neben Schräg- und Stufenheck-Version als drittes Modell.
Eine ganze Weile waren die Italiener im wichtigen C-Segment des Automarktes gar nicht vertreten. Der Wiedereinstieg jetzt kommt für Fiat zum rechten Zeitpunkt, immerhin 55.000 Fahrzeuge habe man 2016 von Januar bis September in Deutschland verkauft, der Tipo in all seinen Varianten könnte dieses Ergebnis bis zum Jahresende noch überdurchschnittlich steigern.
Er tut dies vor allem über die Form und den Preis. Die Linien und Rundungen der Kombi-Karosserie wirken harmonisch, wenn auch nicht aufregend. Polarisieren wird sein Design wohl kaum. Aber er bewegt sich souverän im Hauptstrom des Geschmacks, glänzt mit praktischen Werten und solider Grundausstattung, was beides immer schon Garantien für gute Akzeptanz im Markt waren.
Ohnehin will Fiat mit erweiterter Garantie das Vertrauen der Kundschaft wiedergewinnen. Für vier Jahre gilt sie und beinhaltet auch eine Mobilitätsgarantie und die Wartungsarbeiten. Außergewöhnlich ist das Angebot eines Umtauschrechts für die Tipo-Kunden. Wem der Wagen nach dem Kauf nicht gefällt, kann ihn innerhalb von 30 Tagen und maximal 1.000 Kilometer Fahrleistung gegen ein anderes Modell tauschen. Dies gilt im Übrigen auch für den 500x.
Auf 4,57 Meter Länge bietet der Tipo Kombi seinen Passagieren anständig viel Platz und kann mindestens 550 Liter Gepäck in seinem Kofferraum transportieren. Einen Wert bei umgeklappten Rücksitzlehnen, die einen nicht ganz ebenen Laderaumboden bilden, hat Fiat noch nicht parat, rund 1.200 Liter Volumen dürfen es sein. Der Innenraum hascht nicht mit Effekten, ist eher dunkel und trübe gestaltet. Die Einbauten und Funktionselemente wirken nicht billig aber einfach, machen kein Hehl daraus, in welcher Preisklasse wir uns hier bewegen.
Immerhin setzt der je nach Ausstattungsniveau (Pop, Easy und Lounge) vorhandene und fünf oder sieben Zoll große Touchscreen-Monitor einen Akzent, er ist angenehm weit oben angeordnet und bestens ablesbar. Er liefert Reiseinformationen und übernimmt bei Ausstattung mit einem Navigationssystem (im Paket mit Rückfahrkamera, DAB-Tuner und elektrischer Lordosenstütze für den Fahrer für 1.250 Euro die Wegweisung.
Copyright: FCA
Basistriebwerk ist ein 1,4-Liter-Ottomotor mit 70 kW/95 PS, auf den die aufgeladene T-Jet-Version gleichen Hubraums mit 88 kW/120 PS folgt. Die Selbstzünder schöpfen aus 1,3 Liter und 1,6 Liter Hubraum identische Leistungen. Den großen Diesel haben wir einige Kilometer weit über die schmalen Straßen der Taunus-Berge hinter der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden bewegt und waren von seiner Laufkultur durchaus angetan.
Nach kurzer Warmlaufphase schnurrt die Maschine wohlig und kraftvoll, bringt es auf ein bei 1.750/min sehr plötzlich und nicht eben komfortabel einsetzendes Drehmoment von 320 Newtonmeter und beschleunigt den 1.395 Kilogramm wiegenden Tipo Kombi in 10,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h. 200 km/h zeigt der Tacho bei Höchstgeschwindigkeit an, auch dann ist das Geräuschniveau noch angenehm. Sportliche Gene sind diesem Fiat fremd, dafür begeistert das Fahrwerk mit einer sehr sanften Federung und ordentlicher Straßenlage. Die elektrisch unterstützte Lenkung ist ebenso wie die manuelle Sechsgang-Schaltung nicht sonderlich präzise, die Bremsen brillieren dagegen mit einem feinen Druckpunkt und guter Wirksamkeit.
Bei der Ausstattung des Tipo Kombi lässt sich Fiat nicht lumpen, Klimaanlage, elektrische Fensterheber rundum, eine Dachreling, ein zweifach verstellbares Lenkrad und Zentralverriegelung mit Fernbedienung gibt es schon im Basismodell Pop serienmäßig. Die Version Easy bringt für 16.990 Euro zusätzlich ein Touchscreen-Radio, ein Multifunktionslenkrad mit Lederbezug und eine dritte Kopfstütze im Fond mit.
Die Spitzenvariante Lounge bekommt für 17.990 Euro außerdem Leichtmetallräder, einen sieben Zoll großen Monitor, Licht und Regensensor sowie eine Geschwindigkeits-Regelanlage mit. Metallic-Lack kostet 550 Euro, das Sicherheitspaket mit Notbrems-Assistent, adaptivem Tempomaten und Geschwindigkeits-Begrenzer gibt es für 500 Euro. Die teuerste Version des Tipo Kombi mit dem starken Diesel in Lounge-Ausstattung kostet 21.190 Euro; dafür gibt es bei anderen Marken gerade so das Einstiegsmodell.
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Bei der Verarbeitung muss sich der neue Fiat nicht verstecken, sie wirkt deutlich hochwertiger als bei denen, an deren Markterfolge er anknüpfen will. Bei Dacia etwa fühlt es sich im Innenraum sehr viel schlichter an. Gorgio Gorellis Erwartungen sind nicht überzogen. Mit dem Tipo und vor allem dem Kombi kann Fiat wieder in den Flottenmarkt fahren.
geschrieben von Michael Kirchberger/mid veröffentlicht am 21.09.2016 aktualisiert am 07.11.2019
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