Force India will endlich wieder ins Ziel: Sie lieben und sie hassen Magny Cours

(motorsport-magazin.com) Die Meinungen über Magny Cours gehen in der Formel 1 doch einigermaßen weit auseinander. Die einen mögen den Ort irgendwo im Nirgendwo nicht, die anderen können die Strecke nicht leiden und auf der anderen Seite sind jene, die es genießen, dass es auf dem Circuit de Nevers nur um den Rennsport und sonst nichts geht und jene, die die Strecke toll finden. Zu den Mögenden gehört Adrian Sutil, der durchaus weiß, dass es einige Magny Cours-Gegner gibt, die Strecke selbst aber zu seinen Lieblingen zählt. "Ich mag das Layout mit der schnellen Schikane, der langen Rechtskurve durch auf die Gerade, die Haarnadel – das ist genau das, was ich mag und ich weiß schon, dass ich dort recht schnell bin. In der Formel 3 hatte ich dort ein paar gute Ergebnisse und ich bin auf der Strecke auch mein erstes Formel 1-Training gefahren. Jetzt, mit ein wenig Renn-Erfahrung, habe ich viele gute Erinnerungen", sagt Sutil.

Und den guten Erinnerungen würde er am kommenden Wochenende natürlich gerne eine weitere hinzufügen, speziell nachdem es in den vorigen Rennen dank Ausfällen nicht so gut geklappt hat. "Wir waren aber recht konkurrenzfähig. Vor allem in Monaco, aber in Kanada war ich auch nahe an den Toyotas dran, kam nur nicht vorbei. Es hätte ein gutes Rennen werden können und es war schade, nicht ins Ziel zu kommen", meint der Deutsche. In Magny Cours soll das nicht passieren und da Sutil die Strecke kennt und mittlerweile erfahrener ist, rechnet er sich doch einiges aus. "Wir werden auch im Qualifying besser, sind aber gerade nicht nah genug dran, um in Q2 zu kommen. Wir müssen in Frankreich daran arbeiten."

Im Gegensatz zu Streckenliebhaber Sutil ist Giancarlo Fisichella eher ein Magny Cours-Muffel. Das mag aber auch daran liegen, dass er 2002 dort den größten Unfall seiner Formel 1-Laufbahn hatte. "Ich musste das Rennen auslassen, nachdem ich im Training verunfallt war. Ich habe also sicher keine guten Erinnerungen an die Strecke. Ich sehe außerdem keine besondere Herausforderung. Wie ihr aber wisst, in unserem Job muss man das Gute und das Schlechte akzeptieren", erklärt er. Kanada liebt der Italiener beispielsweise und dort tat ihm sein Ausfall besonders weh. Fisichella würde seine Serie von drei Rennen ohne Zielankunft hintereinander gerne beenden, dafür wäre ihm sogar Magny Cours recht. Lieber wäre ihm aber Montreal gewesen. "Wir haben aber noch weitere Rennen dieses Jahr und weitere Chancen, um zu zeigen, was wir können", betont er.

Für Teambesitzer Vijay Mallya ist jedenfalls klar, dass er ab nun sicherstellen will, dass sich Fehler aus vergangenen Rennen nicht wiederholen. "Es ist in Ordnung, Fehler zu machen, da man erfahren genug sein muss, um zu verstehen, dass es passiert. Aber was wir nun tun müssen, ist dadurch zu wachsen, weiterzumachen und in Frankreich ein perfektes Wochenende zu haben", betont er. Wie er weiter ausführt, sieht Mallya ab 2009 eine große Chance für das Team, da sich die Regeln so stark ändern. Doch um in Zukunft gut zu sein, müsse man sich aktuell auch darauf konzentrieren, den bestmöglichen Job zu machen, wie er betont. "Wie ich schon zuvor gesagt habe, letztendlich ist für mich – und hoffentlich für das Team – jedes Rennen eine Lern-Erfahrung."

Teamchef Colin Kolles hat in den vergangenen beiden Rennen beispielsweise gelernt, dass die Leistung gut war, auch wenn die Ergebnisse nicht passten. "In beiden Rennen haben die Fahrer gezeigt, dass sie mit der Gruppe vor sich kämpfen können und wenn wir uns weiter vorne qualifizieren, dann gibt es bessere Chancen, weiter vorne anzukommen. Aus Fahrersicht hat Giancarlo einen guten Job gemacht, wie man es bei seiner Erfahrung erwartet und Adrian hat darauf reagiert", erklärt er. Das Team selber reagiert auf Magny Cours nicht mit einer großen Änderung, denn laut Mike Gascoyne wird es die erst für den Test und das Rennen in Großbritannien geben. In Barcelona war Force India nicht bei den Tests, weil es nach dem Überseerennen logistisch etwas zu schwierig war. Deswegen wird man den einen Testtag in Silverstone absolvieren. "Wir hatten ein paar Probleme mit dem Getriebe, also ist viel Arbeit darauf ausgerichtet", sagt Gascoyne.

adrivo Sportpresse GmbH

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