Ford beschleunigt den Trend zum Kleinwagen

Fords Kleinster trifft bei seiner Weltpremiere auf dem Automobilsalon in Paris auf ein gutes bestelltes Wettbewerbsumfeld voller guter Kleinwagen. Und dennoch sind sich die Kölner sicher, vom neuen Ford Ka vom kommenden Frühjahr an allein in Deutschland schon 22 000 Ka absetzen zu können. „Da heißt es eben, besser sein“, kommentiert der deutsche Ford-Chef Bern Mattes den Wettbewerb. Mattes hat Anlass zu Selbstbewusstsein. Denn Ford kann in der jüngeren Vergangenheit auf viele Erfolge verweisen.

Mit Ausnahme des Ford Fusion sind alle Fahrzeuge mit dem blauen Ford-Pflaume nicht älter als zwei Jahre. Zwanzig neue Modelle oder Versionen haben die Kölner allein dieses Jahr vorgestellt, und der Käufer findet offenbar Gefallen an der neuen Fahrzeug-Familie. Auch im September erreichte Ford wieder einen Marktanteil von 7,7 Prozent in Deutschland. Mattes weist gern darauf hin, dass Ford die Nummer zwei in Europa ist.

Hinter dem Erfolg steht das neue, auf Dynamik getrimmte Design, von Ford „Kinetic Design“ genannt. Das findet man inzwischen bei allen Modellen – wiederum mit der Ausnahme des Ford Fusion, der immer noch sachlich-gediegen daherkommt. Alle anderen heben sich mit neuem Markengesicht ab. Aber zum neuen Design trat auch in der Vergangenheit schon eine neue Aussage zur Marke. Frisch will man sein, modern und jung – selbst auf die Gefahr hin, alte Ford-Freunde auf dem Weg in die Zukunft zu überholen.

Beim Ka verlässt man sich aber auf die Freundinnen dieser Kleinwagen-Ikone, die seit zwölf Jahren mit dem ursprünglich als sehr eigenwillig empfundenen Ka ihren Spaß hatten. Das heutige Kinetic-Design in Klein hält Mattes aber für charaktervoll und jung genug, um diese Zielgruppe halten zu können. Darüber hinaus soll der Ka erobern.

Dazu wendet man auch beim Kleinsten aus Köln dieselbe Methode an wie schon bei den vorher erschienenen Modellen. Man holt Technik und Ausstattungsmerkmale, die höheren Fahrzeugklassen vorbehalten waren, nach unten. So kann der Ka mit Verbindungen für MP3- und sonstigen Playern im futuristischen Armaturenbrett aufwarten. Auch Stichworte wie Bluetooth und Sprachsteuerung oder elektrische Servolenkung fanden sich bisher selten in den Beschreibungen von Kleinwagen.

Dazu kommen zwei wirtschaftliche Argumente. Erstens kostet der Ka in der Grundausstattung 9750 Euro und zweitens bieten die Händler – inzwischen mit Begeisterung – die Ford Flatrate an. Die gibt beiden Seiten die beim Autokauf heute so wichtige Sicherheit. Der Kunde weiß, was er monatlich zu bezahlen hat, mit den Wartungen hat er nichts zu tun, und mit der Rückgabe des Autos nach der vereinbarten Zeit gibt es ebenfalls keine finanziellen Probleme. Rund 60 Prozent aller Privatkäufe bei Ford in Deutschland werden inzwischen so abgewickelt.

Bernd Mattes kann also auch auf einen erfolgreichen Vertrieb verweisen, der die Verkaufszahlen mit solchen Angeboten und den neuen Modellen wachsen ließ, als Rückgänge meldeten. Das freut nicht nur das Management, sondern auch die Mutter in den USA; denn dort gibt Ford Deutschland gute Dollars ab, 1,3 Milliarden Vorsteuergewinn bereits in den ersten acht Monaten dieses Jahres.

Nun sind Kleinwagen zwar nur mit einem niedrigeren Gewinn pro Fahrzeug ausgestattet. Aber die Masse macht’s, und da darf Ford mit dem Ka wohl weitere gute Zahlen erwarten, auch wenn andere sich erfolgreich im Kleinwagenumfeld bewegen. Denn der Kleine aus Köln passt zum Trend zum kleineren Fahrzeug. Der neue Fiesta und der Ka kommen gerade rechtzeitig, der Fiesta noch in diesem Monat, der Ka im kommenden Frühjahr. So gesehen, verpasst Ford dem Trend zum Kleinwagen zusätzlichen Schub.

Schon lange konnte man den Zug zum kleineren Auto beobachten. Mancher konnte es zwar gar nicht groß genug haben, aber immer mehr entschieden sich für „eine Nummer kleiner“, aber dafür mit kompletter Ausstattung. Benzinpreise und Umweltschutz haben den Trend zum schönen, „hochgerüsteten“ Kleinen erheblich beschleunigt. So gesehen nutzt der Trend Ford jetzt mehr als anderen. Doch um den Trend auskosten zu können, muss man die passenden Autos im Portfolio haben.

Ford wird seinen Weg zum Guten und Schönen fortsetzen. Für das kommende Jahr kündigt Mattes deswegen heute schon die Individual-Modelle an. Daneben wird man aber auch den Weg in die Sportlichkeit nicht verlassen. In Paris steht der stärkste Ford Focus RS, der jemals gebaut worden ist. Aber auch beim Verbrauch kann Mattes auf Erfolge verweisen. Jeweils ein Ka und ein Fiesta – die Econetic-Modelle – wird beim Kohlendioxidausstoß bei 98 Gramm pro Kilometer liegen.

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