King of the Road

Ford Explorer Plug-in Hybrid im Fahrbericht

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Copyright: Auto-Medienportal.Net/Ford

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Mit dem Ford Explorer begann in den USA vor rund 30 Jahren der Boom der sogenannten sportlichen Nutzfahrzeuge, kurz SUV. Nach einer längeren Pause – der Benzindurst des Explorer passte nicht nach Europa – kehrt der SUV-Pionier jetzt wieder auf den europäischen Markt zurück und widerlegt scheinbar die Gesetze der Physik. Der gut zweieinhalb Tonnen schwere, 5,06 Meter lange und von einem 336 kW (457 PS) starken Dreiliter-V6-Zylinder angetriebene Siebensitzer soll sich, verspricht Ford, mit gerade 3,1 Liter Benzin auf 100 Kilometern zufrieden geben.

Hybrid reduziert SUV-üblichen Durst

Möglich wird dieser Wert durch die Kombination von Elektro- und Verbrennungsantrieb und das WLTP-Messverfahren, das sich bei diesen Modellen als äußerst realitätsfern erweist. Wie jeder Plug-in-Hybrid kann auch der Ford Explorer die auf einem Prüfstand versprochenen Werte nicht einlösen. Bei verhaltener Fahrweise steht am Ende ein Wert von 6,6 Liter, und auf der Autobahn wird es schnell zweistellig. Das sind freilich keine schlechten Werte für ein klassisches amerikanisches SUV.

Die versprochene elektrische Reichweite von 42 Kilometern wird allerdings erst dann erreicht, wenn sich der Mensch hinter dem Lenkrad bemüht, das wuchtige Drehmoment von 825 Newtonmetern zurückhaltend einzusetzen. Das fällt durchaus schwer, denn trotz der Abmessungen und seines Gewichts zaubert die Kraftentfaltung des Allradlers immer wieder ein Lächeln auf das Gesicht des Fahrers.

Ford Explorer

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Raum explorieren

„Der Explorer Plug-in Hybrid erfüllt die Definition der Vielseitigkeit. Wir haben noch nie ein Fahrzeug angeboten, dass sich im rauen Gelände bewährt, ein Boot ziehen kann und in der Stad elektrisch unterwegs ist“, erklärte Matthias Tonn, der europäische Programm-Chefingenieur für Europa, bei der Vorstellung des Explorer. Wobei die von Tonn beschworene Vielseitigkeit in der Stadt angesichts der Abmessungen durchaus an ihre Grenzen stößt.

Immerhin misst der Explorer in der Breite 2,28 Meter, so dass Parken in engen Tiefgaragen, von denen es immer noch zu viele gibt, zu einer Übung in Auto-Tetris mutiert, untermalt von den zahlreichen Sensoren, die eine hilfreiche Komposition aus Warntönen anstimmen. Bei großzügigeren Platzverhältnissen erweist sich der serienmäßige Parkassistent allerdings als durchaus hilfreich.

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Das Revier des Explorer ist die freie Landschaft

Auch gut ausgebaute Bundesstraßen und Autobahnen, auf denen der US-amerikanische „Way of Drive“ gelebt werden kann sind die Kernkompetenz des Ford Explorer. Dann spielt der Explorer seine Stärken aus. Untergebracht in einer großzügigen und geräuschgedämpften Kabine mit komfortablen und beheizbaren Ledersitzen einschließlich Massagefunktion und einer unauffällig schaltenden Zehngang-Automatik gleiten Fahrer und Passagiere in dem 2,5-Tonner über die Autobahn und werden von der zügigen Gangart überrascht.

Der Explorer lässt sich zwar bis Tempo 230 beschleunigen, doch sein Revier sind eher Geschwindigkeiten zwischen 160 und 180 km/h. Zwischen null und 100 km/h vergehen sportliche sechs Sekunden, und auch beim Zwischenspurt ist der Explorer alles andere als schwerfällig und überrascht mit seinem dynamischen Zug nach vorne.

Souveränes Fahrverhalten

Die feine Audioanlage von Bang und Olufson unterhält Fahrer und Passagiere, und die Zweizonen-Klimatisierung verbreitet ein angenehmes Raumklima. Der Explorer ist kein kurvengieriges Sport-SUV – dafür ist er dann doch zu ausladend dimensioniert und das Fahrwerk in Richtung Komfort ausgelegt -, sondern vielmehr ein angenehmer Begleiter für die Langstrecke, der, wenn es darauf ankommt, auch lokal emissionsfrei unterwegs ist.

Eine 13,6 kWh starke Lithium-Ionen Batterie speist einen 102 PS (75 kW) starken Elektromotor, die an einer Ladesäule in rund viereinhalb Stunden aufgeladen werden kann. Die Aufladung an einer 230-Volt-Steckdose ist nach knapp sechs Stunden abgeschlossen. Außerdem lässt sich der Energiespeicher auch während der Fahrt aufladen und die elektrische Energie speichern, bis der Explorer in eine Umweltzone gerät. Zusätzlich wandelt das System wie bei allen Hybridmodellen Bremsenergie in Strom um, um die Reichweite um den einen oder anderen Kilometer zu verlängern.

Für den eher unwahrscheinlichen Fall, dass sich der Explorer ins Gelände verirrt, stehen insgesamt sieben Fahreinstellungen bereit – von Glätte bis Schnee und Sand sowie für die Fahrt bergab. Seine Allradqualitäten spielt der Explorer auf jeden Fall als Zugfahrzeug aus, wenn 2500 Kilo an der Anhängerkupplung hängen. Der Explorer schafft zudem neue Freunde, vor allem jene Zeitgenossen, die vor einer für sie kaum lösbaren Transportaufgabe stehen. Bei zurückgeklappter Rückbank verwandelt sich der SUV in einen Transporter für den kleinen Umzug zwischendurch. Es ist eben alles eine Nummer größer als bei den anderen Vertretern seiner Gattung.

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Bei der Ausstattung wird an nichts gespart

In der Platinum-Ausstattung (mindestens 75.351 Euro) sind alle feinen elektronischen Helfer an Bord. Die Liste reicht von einem erstmals in Europa angebotenen Assistenten, der Hindernisse am Heck (größer als 28 Zentimeter) erkennt und (bei Geschwindigkeiten zwischen 1,5 und zwölf km/h) automatisch bremst über einen adaptiven Tempomat, Verkehrszeichenerkennung und einem Spurhalteassistenten.

Daten Ford Explorer

änge x Breite x Höhe (m) 5,06 x 2,28 x 1,78
Radstand (m) 3,02
Motor V6-Benziner, 3000 ccm, Turbo
Leistung 267 kW / 363 PS bei 5750 U/min
Max. Drehmoment 555 Nm bei 3500 U/min
Elektromotor 75 kW / 102 PS
Drehmoment E-Motor 300 Nm
Batterie Hochvolt-Lithiumionenbatterie, 13,6 kWh
Systemleistung 457 PS (336 kW) bei 5750 U/min
Höchstgeschwindigkeit 230 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h 6,0 Sek.
Elektr. Reichweite 42 km
WLTP-Durchschnittsverbrauch 3,1 Liter
CO2-Emissionen 71 g/km
Testverbrauch 6,6 bis 10,7
Leergewicht / Zuladung min. 2466 kg / max. 694 kg
Kofferraumvolumen 635 – 2274 Liter
Max. Anhängelast 2500 kg
Bereifung 255/55 R20
Basispreis 74.084 Euro
Testwagenpreis 75.351 Euro

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