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Von Ingo Koecher — Barcelona – Mit dem neuen Dreizylinder für den Ford Focus gehen die Kölner nach den EcoBoost-Motoren nun den nächsten Schritt im Downsizing, also der Hubraumverkleinerung bei steigender Leistung. Dabei sei man bei Ford Deutschland besonders stolz, dass der neue Dreizylinder hier entwickelt und auch gebaut werde, so Isfried Hennen, Ford Sprecher. Zunächst werden die beiden Dreizylinder mit 74 kW/100 PS und 92 kW/125 PS im Ford Focus verbaut. Der Minivan B-Max und der kompakte C-Max werden folgen.
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Mit dem in Saarlouis gefertigten Ford Focus und dem Dreizylinder aus Köln stellt Ford Deutschland erstmals eine eigene Baureihe mit eigenem Motor komplett in Deutschland her. Diese Eigenständigkeit in der Arbeit gegenüber dem Mutterkonzern bewertete Hennen als etwas Besonderes, zumal der Ford Focus auch auf internationalen [foto id=“405178″ size=“small“ position=“right“]Märkten angeboten wird. Als zukunftsweisend wird auch die Investition der Konzernmutter von 134 Millionen Euro im Kölner Standort bewertet, der jetzt zu den ökologischsten Produktionsanlagen weltweit gehört. Jetzt dauert es 3,5 Stunden, bis einer der neuen Dreizylinder Benzinmotoren die Fertigungsbänder der Ford Werke verlässt, heißt es weiter.
Der neue Dreizylinder sei in seiner Grundfläche nicht größer als ein DIN A4 Blatt, so Thomas Zenner, Motorenentwicklung Ford. Mit der kompakten Bauweise würden Reibungsverluste minimiert und der Wirkungsgrad erhöht. So sei eine Effizienzsteigerung von 15 bis 20 Prozent möglich. Dabei biete der Dreizylinder die gleiche Leistung, die ein 1.6-Liter Benziner bereitstellt.
Auch die Bauweise weicht von herkömmlichen Verfahren ab. So wird etwa der Zylinderblock aus Grauguss statt aus Aluminium gefertigt, wodurch der Abstand der Brennkammern auf nur noch 6,1 Millimeter reduziert werden konnte. Einer der Vorzüge: Die Betriebstemperatur des Motors wird schneller erreicht. In Verbindung mit dem sich automatisch öffnenden und schließenden Kühlerlufteinlass Active Grill Shutter wird die Warmlaufphase weiter verkürzt. Beide Maßnahmen helfen, den Verbrauch weiter zu senken.
Auch an der Kühlung wurde gearbeitet. Zwei getrennte Kühlkreisläufe stehen für Zylinderkopf und -block zur Verfügung. Der aus Aluminium gefertigte Zylinderkopf wird gemeinsam mit dem Auspuffkrümmer gegossen und [foto id=“405179″ size=“small“ position=“left“]kann so in den Wasserkühlkreislauf eingebunden werden. Da die Abgastemperatur so niedrig gehalten werden kann, liefert das Triebwerk über ein breites Drehzahlband maximales Drehmoment. Zudem entfällt das Anreichern des Verbrennungsgemisches, also das zusätzliche Beimischen von Kraftstoff zur Kühlung der Abluft. Die würde nämlich ungekühlt weitergeleitet, thermische Probleme an den Bauteilen des Laders verursachen.
Kostensenkung im Unterhalt bietet Ford auch bei den Antriebsriemen. Die werden durch ein Ölbad geführt, was Lebensdauer und Laufruhe erhöht. Dabei geht Ford sogar so weit, für seine im neuen 1-Liter Eco Boost Dreizylinder verbauten Antriebsriemen Lebenszeitgarantie zu gewähren, worauf auch deren Wechsel entfällt.
Der angegebene Verbrauch von 5,0 Liter auf 100 Kilometer bei der 125 PS Version dürfte in der Praxis wohl kaum zu erreichen sein. Dennoch sind bei moderater Fahrweise Verbräuche um sechs Liter auf 100 Kilometer möglich. Und selbst wenn der Focus in einer etwas härteren Gangart bewegt wird, dürfte die sieben vor dem Komma wohl nicht zu knacken sein. Somit bietet der Dreizylinder Sparpotential. Um das weiter zu erhöhen, liefert Ford den Dreizylinder mit Start-Stopp-System serienmäßig.
auto.de fuhr den Ford Focus mit Fließheck und den Turnier. Beide Fahrzeuge waren ausgerüstet mit dem leistungsstärkeren der beiden Motoren mit 92 kW/125 PS. Zudem verfügte der Focus Turnier über Start-Stopp. [foto id=“405180″ size=“small“ position=“right“]Geschaltet wurde in beiden Dreizylindervarianten über das manuelle Sechsganggetriebe Durashift. Lieferbar ist Dreizylinder auch mit manuellem Fünfgangschaltgetriebe. Eine Automatikversion ist nicht geplant.
Überraschend war die Laufruhe des 1-Liter-Ecoboost Dreizylinders, überzeugend die Leistungsfähigkeit des Aggregats. Schon ab etwa 1.500 Umdrehungen pro Minute steht das maximale Drehmoment von 170 Newtonmetern zur Verfügung. Das breite Drehzahlband sorgt zum einen für weniger Kraftstoffverbrauch, zum anderen muss seltener geschaltet werden, was Komfortzuwachs bedeutet.
So sei es mit dem Dreizylinder gelungen, die Kennkurven eines Benziners mit denen eines Dieselmotors zu kreuzen, meint Thomas Zenner. Dabei stamme die große Leistungsentfaltung schon bei niedrigen Drehzahlen vom Diesel, die ruhigen Fahreigenschaften bei kräftiger werdender Beschleunigung im höheren Drehzahlbereich kämen indes vom Benziner.
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Der 1-Liter Dreizylinder Benzinmotor wird in zwei Leistungsstufen mit 74 kW/100 PS und 92 kW/125 PS angeboten. Geschaltet wird in allen Modellen über ein manuelles Fünf- und Sechsgangschaltgetriebe. Für den Einstiegsbenziner, den 1.0-Liter Eco Boost mit 100 PS, Fünfgang-Schaltgetriebe und Start-Stopp serienmäßig, ruft Ford 18.050 Euro auf. Der leistungsstärkere Ottomotor mit 125 PS, manuellem Sechsganggetriebe und Start-Stopp [foto id=“405181″ size=“small“ position=“right“]serienmäßig schlägt mit 20.700 Euro zu Buche.
Den CO2 Ausstoß gibt Ford für die fünftürige Limousine mit 109 g/km beim kleinen Benziner, und mit 114 g/km für den großen Ottomotor an. Dabei soll der Normverbrauch der 100 PS Version bei 4,8 l/100 km, bei der 125 PS Variante bei 5,0 l/100 km liegen. Die Motoren erfüllen die Euro 5 Norm und liefern eine Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h sowie 193 km/h.
Der Einstieg in die Focus-Baureihe über die fünftürige Limousine und 1.6-Liter Benziner mit 63 kW/ 85 PS startet wie gewohnt bei 16.950 Euro. Für den Turnier werden, ausgerüstet mit Basisbenziner und Fünfgang-Schaltgetriebe, 17.750 Euro fällig.
Mit dem Ford Focus Turnier Titanium 1.6-Liter EcoBoost für 28.360 Euro hatte auto.de vor wenigen Wochen ein Modell der höchsten Ausstattungsstufe im Test. Wie der Kombi mit seinem Vierzylinder abgeschnitten hat, lesen Sie in unserem Bericht.
Während der Präsentation konnte sich auto.de von der Laufruhe und Leistungsfähigkeit des neuen 1.0-Liter Dreizylinder Eco Boost mit 92 kW/125 PS überzeugen. Das Aggregat arbeitet ohne Leistungsverlust gegenüber [foto id=“405182″ size=“small“ position=“left“]einem vergleichbaren 1.6-Liter Eco Boost Vierzylinder. Dabei überzeugte der Dreizylinder während der Testfahrt mit guter Leistungsentfaltung auch bei niedrigen Drehzahlen. Das führt zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs und liefert zudem Komfort, da auf den einen oder anderen Schaltvorgang verzichtet werden kann.
Wenn auch der von uns ermittelte Verbrauch der 92 kW/125 PS Version von 6,4 l/100 km nicht dem angegeben Normverbrauch von 5,0 l/100 entsprach, sind die Dreizylinder dennoch wirtschaftlich arbeitende Motoren. Außerdem ist bei den von uns erreichten Verbräuchen zu berücksichtigen, dass es doch einer Zeit des Einfahrens bedarf, bis die neuen Aggregate ihre volle Leistungsfähigkeit erreichen werden. So sollte ein weiterer Test nach etwa 10.000 absolvierten Kilometern zeigen, inwieweit die Dreizylinder halten, was ihre Erbauer versprechen.
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Datenblatt – Ford Focus 1.0-Liter Dreizylinder Eco Boost | |
fünfsitzige Limousine/Kombi der Kompaktklasse, Frontantrieb | |
Länge/Breite/Höhe: | 4.358 mm/1.823 mm/1.484 mm |
Radstand: | 2.648 mm |
Motoren: | Dreizylinder Ottomotoren, turboaufgeladen |
Hubraum: | 998 ccm |
Leistung: | 74 kW/100 PS, 92 kW/125 PS bei 6.000 Umdrehungen pro Minute |
max. Drehmoment: | 170 Newtonmeter von 1.500 bis 4.500 Umdrehungen pro Minute |
Höchstgeschwindigkeit: | 185/193 km/h |
Test-Verbrauch: | 6,4 l/100 km |
Verbrauch lt. Hersteller: | 5,0 l/100 km |
CO2-Ausstoß Hersteller: | 109/114 g/km |
Schadstoffklasse: | Euro 5 |
Ausstattung (Serie, Ambiente, Auswahl): |
sechs Airbags, Antiblockiersystem ABS, elektronisches Stabilitätsprogramm ESP, Bordcomputer mit Verbrauchs- und Kilometerangaben, Fensterheber vorn elektrisch, höhen- und tiefenverstellbare Lenksäule, Zentralverriegelung mit Fernbedienung |
Gewichte/Zuladung | |
Leergewicht: | 1.279 kg |
Zuladung: | 621 kg |
Kofferraumvolumen: | 277 – 1.148 l |
Preise | |
1.0-Liter 74 kW/100 PS | ab 18.050 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.) |
1.0-Liter 92 kW/125 PS | ab 20.700 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.) |
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geschrieben von auto.de/ingo koecher | fotos: auto.de/ford veröffentlicht am 17.02.2012 aktualisiert am 17.02.2012
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Immer weniger Motor, aber die Preise steigen ohne ende! Der eine machts vor und die anderen machen es nach! Ich scheiße auf Downsizing.
Comments are closed.
Gast auto.de
Februar 21, 2012 um 11:18 pm Uhr@Auto-Fan:
Was heißt: "Die Preise steigen ohne Ende" ???
Wer zwingt dich denn, so ein Auto zu kaufen?
Es gibt einen einfachen Grundsatz, der die Macht des Verbrauchers ausdrückt:
"Was mir zu TEUER ist, kaufe ich NICHT."